50 BILDUNG & ERZIEHUNG WER IN DER LAGE IST, FÜNF VERSCHIEDENE BABYLAUTE AUSEINANDER- Heehh! © pexels / Anthony Shkraba ZUHALTEN, DER BEKOMMT ZUR BELOHNUNG EINEN IMMER ZUFRIEDENEN DER SÄUGLING. GLAUBT MAN DER AUSTRALIERIN PRISCILLA DUNSTAN, DANN IST DAS DAS GANZE GEHEIMNIS. ECHT JETZT? SO EINFACH IST DAS? Text Simone Blaß BABYTRANSLATOR
BILDUNG & ERZIEHUNG 51 Jeder von uns würde ein Baby erkennen, selbst dann, wenn er noch nie im Leben eines gesehen hätte. Das ist auch ganz einfach zu erklären: Es liegt am „Kindchenschema“ – großer runder Kopf, Kulleraugen und Pausbäckchen. Dieses Kindchenschema aktiviert vor allem bei Frauen ein tief im Gehirn liegendes Areal, vereinfacht gesagt: das Belohnungszentrum. Und das wiederum lässt uns fürsorglich handeln. Hier handelt es sich übrigens nicht um Küchenpsychologievermutungen, sondern um wissenschaftlich basierte Fakten. Sich dagegen zu wehren, ist eigentlich fast nicht möglich. Genauso wie es extrem schwer ist, mit einem Säugling in der gleichen Art und Weise zu reden wie mit einem Erwachsenen. Versucht das mal – ihr werdet über kurz oder lang scheitern und ganz schnell in etwas verfallen, das ähnlich seltsam klingt wie das „Ja, wo isssssser denn, der kleine Racker, ja wo issssser denn?“ betagter Damen, die die Erlaubnis haben, mal in einen Kinderwagen zu linsen. Ammensprache nennen Linguisten das. „Man spricht dann besonders hoch, deutlich und langsam, verwendet einfache Wörter, auch Wiederholungen wie ‚Dutzi Dutzi‘. Der Effekt ist, dass gerade Rhythmus und Intonation der Sprache sehr deutlich artikuliert werden“, erklärt Patrizia Noel, Professorin für Germanistische Sprachwissenschaft an der Uni in Bamberg. Schon ganz zu Beginn des Lebens fixieren Babys Gesichter, fangen sie regelrecht ein und fordern uns so zur Kommunikation auf. Bereits in den ersten Lebenstagen ahmen die Winzlinge Mundbewegungen nach, die andere vor ihrem Gesicht machen. Denn: Imitation ist ein wichtiger Faktor beim Spracherwerb. Und weil’s so viel Spaß macht, sind Eltern und vor allem auch Geschwisterkinder höchstmotiviert, es so oft wie möglich zu tun. Ein geschickter Trick der Natur. Stück für Stück verbinden sich dann Laute mit Gesten und das Kind beginnt, Sprache nicht nur vom Klang her zu erfühlen, sondern auch zu verstehen. Aber nicht nur wir sprechen auf ganz besondere Weise mit unseren frisch geborenen Babys, sondern sie auch mit uns. Das Problem ist nur: Die wenigsten von uns verstehen, was der Säugling sagen möchte. In der Regel herrscht erst einmal großes Rätselraten und Ausprobieren: Windel voll, Hunger, Schnuller? Bei frischgebackenen Eltern ist die Verzweiflung oft groß, man Eine erstklassige Ausbildung und Freunde fürs Leben. Die Windsbacher. Mehr als Musik. JETZT INFORMIEREN UND VORSINGEN! windsbacher-knabenchor.de Jetzt auch mit online shop! Obere Wörthstraße 7 // 90403 Nürnberg // lysu.de Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr