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ELMA Magazin Februar März 2022

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64 GESUNDHEIT & FITNESS<br />

Was glauben Sie – wie<br />

lange braucht es, bis<br />

Kinder und Jugendliche<br />

die Folgen der Pandemie<br />

verarbeitet haben?<br />

Oder wird das nie mehr<br />

richtig heilen?<br />

Auch das ist individuell<br />

verschieden. Manche Kinder<br />

kommen schneller mit<br />

der geänderten Lebenssituation<br />

in der Pandemie<br />

zurecht, andere brauchen<br />

länger. Fest steht aber in<br />

jedem Fall: Eine verlorene<br />

Entwicklungszeit kann<br />

man nicht gänzlich nachholen.<br />

Kinder, die diese Pandemie<br />

miterleben, wachsen<br />

anders auf als ihre<br />

großen Geschwister.<br />

Selbst Kita-Kinder kennen<br />

schon Begriffe wie<br />

Inzidenz oder Gurgeltest. Ihnen fehlt die für Kinder<br />

typische Unbeschwertheit. Wird das Ihrer Meinung<br />

nach eine ganze Generation beeinflussen?<br />

Ja, da bin ich mir sicher. Erlebtes kann man nicht ungeschehen<br />

machen. Zum Glück verfügen Kinder und<br />

Jugendliche meist über eine hohe Fähigkeit, sich anzupassen.<br />

Dies ist ein hilfreicher Schutzfaktor.<br />

Neben eingeschränkten sozialen Kontakten oder<br />

der Sorge, sich und andere zu infizieren, gibt es<br />

in den Familien zunehmend Konfliktpotenzial.<br />

Haben Sie praktische Tipps?<br />

Hilfreich ist, die Bewältigung der Pandemie als gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe zu sehen. Die Krise<br />

kann dazu führen, den Zusammenhalt in der Familie<br />

zu stärken. Alle Familienmitglieder sollten versuchen,<br />

gegenseitig Verständnis für die pandemiebedingten<br />

Belastungen aufzubringen.<br />

Man spricht ja oft von Resilienz – Bewältigungsstrategien<br />

in besonderen Lebenslagen bzw. der<br />

Fähigkeit, sich an Veränderungen anpassen zu<br />

© skynesher<br />

Informationen zum Thema unter:<br />

KLINIK FÜR NEUGEBORENE,<br />

KINDER UND JUGENDLICHE<br />

Breslauer Straße 201, 90471 Nürnberg<br />

Tel.: 0911 398-2307<br />

KLINIK FÜR PSYCHIATRIE,<br />

PSYCHOSOMATIK UND PSYCHOTHERAPIE<br />

IM KINDES- UND JUGENDALTER (KJP)<br />

Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1, 90419 Nürnberg<br />

Tel.: 0911 398-2800<br />

klinikum-nuernberg.de<br />

Die Klinik bietet auch<br />

Videosprechstunden an.<br />

müssen. Wie schwer ist<br />

das Ihrer Meinung nach<br />

für Kinder und Jugendliche?<br />

Gibt es Strategien,<br />

die Sie mit ihnen trainieren<br />

können?<br />

Resilienz ist die psychische<br />

Widerstandsfähigkeit, man<br />

kann sie verbessern, indem<br />

man eigene wirksame Strategien<br />

für die Bewältigung<br />

des Alltags findet und<br />

diese Strategien vermehrt<br />

einsetzt. Resilienz ist ein<br />

Prozess, der das erfolgreiche<br />

Meistern einer schwierigen<br />

Situation, wie z.B.<br />

der Pandemie voraussetzt.<br />

Je nach den vorhandenen<br />

Ressourcen eines Kindes<br />

ist das unterschiedlich<br />

schwer. Die Pandemie<br />

kann aber zur Entwicklung<br />

von Resilienz beitragen.<br />

Selbst kann man auch<br />

einiges trainieren, z.B. sich auf die eigenen Stärken<br />

zu besinnen, sich regelmäßig zu bewegen, sich auf<br />

Positives zu fokussieren, hoffnungsvoll bleiben und<br />

zu wissen, dass die Pandemie vorübergehen wird.<br />

Auf der Internetseite unserer Klinik finden sich hierzu<br />

auch Ratschläge.<br />

Welche Behandlungsmöglichkeiten bieten Sie in<br />

Ihrer Klinik außerdem für betroffene Kinder und<br />

Jugendliche an?<br />

Wir können alle psychischen Erkrankungen von Kindern<br />

und Jugendlichen behandeln. Dafür haben wir<br />

in unserer Klinik verschiedene Therapieformen, z. B.<br />

die ambulante, tagesklinische oder vollstationäre Behandlung<br />

sowie verschiedene ärztlich-therapeutische<br />

Behandlungsangebote die nach den Bedürfnissen<br />

unserer Patienten ausgerichtet sind. Sollte eine Behandlung<br />

in der Klinik nicht notwendig sein, können<br />

wir Empfehlungen zu anderen Hilfsangeboten geben.

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