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82 RECHT UND SOZIALES<br />

DIE ZEITSPENDER<br />

Es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen, heißt ein afrikanisches<br />

Sprichwort. Was aber, wenn Mütter und Väter dieses Dorf nicht haben –<br />

etwa weil Großeltern, Tanten und Onkel weiter weg leben oder Freunde<br />

und Bekannte selbst in Job und Familie eingespannt sind? In diesem Fall<br />

können Familienpaten Eltern helfen, den Alltag zu meistern.<br />

Text Severine Sand<br />

© pexels / Rodnae Productions<br />

Manchmal hat Birgit Schediwy Lust,<br />

ihre Kletterausrüstung einzupacken.<br />

Doch statt zum Klettern in die Fränkische<br />

Schweiz geht’s nach Fürth. Ihre<br />

beiden Schützlinge warten bereits auf<br />

sie. Besonders „die Große“ freut sich,<br />

am Hochbett zu klettern oder mit dem<br />

Kletterseil Pferd zu spielen. Birgit<br />

Schediwy ist eine von 20 Familienpatinnen<br />

und -paten beim Mehrgenerationenhaus<br />

Mütterzentrum Fürth e. V.<br />

Die Ehrenamtlichen sind Anfang 20<br />

bis Mitte 80. Ein Pate engagiert sich<br />

nur für eine Familie.<br />

Das Projekt besteht seit 15 Jahren in<br />

Kooperation mit der Erziehungs- und<br />

Familienberatungsstelle der Stadt.<br />

Seither durften rund 200 Mädchen<br />

und Jungen Zeit mit Familienpaten<br />

verbringen. Seit zehn Jahren ist das<br />

Projekt zudem Teil des „Netzwerks<br />

Familienpaten Bayern“. Zwei Kinder<br />

betreut Birgit Schediwy derzeit, ein<br />

Mädchen und dessen kleinen Bruder.<br />

Es ist ihre zweite Patenschaft. Die<br />

beiden Kinder sind mit ihrer Mutter<br />

die meiste Zeit allein, der Vater ist bei<br />

der Marine. „Die Mutter macht viel<br />

mit den Kindern“, erzählt Schediwy.<br />

Doch irgendwann kam auch sie an<br />

ihre Grenze und suchte Unterstützung<br />

beim Mehrgenerationenhaus Mütterzentrum<br />

Fürth e. V.<br />

„Jede Familie, die sich belastet fühlt,<br />

darf sich an uns wenden“, erklärt<br />

Anette Weingarten, Leiterin des Patenprojekts.<br />

Egal, ob Mütter und Väter<br />

noch zusammen sind oder alleinerziehend,<br />

bedürftig oder nicht. Maximal<br />

zwei Jahre dauert eine Patenschaft,<br />

bei Bedarf auch länger. Die Hilfe ist für<br />

Familien kostenlos. Paten und Patin-

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