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HELDENREICH<br />
91<br />
Unterschied? Marcel hat Geduld mit<br />
uns Unwissenden. „Das Akkordeon<br />
hat Tasten wie bei einem Klavier, die<br />
Steirische Harmonika nur Knöpfe auf<br />
beiden Seiten. Der Sound entsteht<br />
immer durch Zug und Druck.“<br />
Dass der junge Himmelkroner ganz<br />
ordentlich mit der „Quetschen“ umgehen<br />
und noch dazu singen kann,<br />
hat sich irgendwann rumgesprochen.<br />
Mit ungefähr zwölf kam die<br />
erste Anfrage, vom Makrelenfest<br />
aus der Oberpfalz: Kannst du mal so<br />
vier, fünf Stunden bei uns spielen?<br />
Ein Bühnenrepertoire hatte Marcel<br />
damals noch nicht, also stellte er<br />
innerhalb von wenigen Wochen eins<br />
zusammen – Volkstümliches, Schlager,<br />
Bierzeltklassiker – und fand sich<br />
schließlich mit Schlotterknien vor<br />
seinem ersten öffentlichen Publikum<br />
wieder. „Ich war soo aufgeregt, mir<br />
war richtig schlecht, das war echt gewaltig.“<br />
Heute, eine Menge Auftritte<br />
später, kann Marcel darüber lachen.<br />
Nervös sei er zwar immer noch ein<br />
bisserl, aber: „Ein einziges Lied, dann<br />
ist das komplett weg und man hat nur<br />
noch Spaß!“ Ziemlich schnell hat das<br />
Nachwuchstalent auch kapiert, dass<br />
es auf Festbühnen nicht reicht, nur<br />
gute Musik abzuliefern. Was man<br />
zwischen den Liedzeilen drauf haben<br />
muss: mit den Leuten reden, hie<br />
und da einen launigen Spruch, ein<br />
Prosit der Gemütlichkeit raushauen,<br />
spontan auf Zuschauerrufe reagieren<br />
oder einen Witz erzählen. Die Leute<br />
wollen schließlich entertaint werden.<br />
„Cordula Grün“, „Atemlos“, „Ein<br />
Stern, der deinen Namen trägt“ –<br />
solche Gassenhauer spielt Marcel,<br />
weil das Publikum sie hören will.<br />
Sein persönliches Herzblut hängt<br />
aber an der ursprünglichen, volkstümlichen<br />
Musik, ohne allzu viel<br />
modernen Schnickschnack. „Wenn’s<br />
komplett elektronisch wird, geht es<br />
in eine ganz andere Richtung“, betont<br />
er. Pur ist ihm lieber – weswegen er<br />
sich musikalisch eher bei traditionellen<br />
Zillertaler Musikanten beheimatet<br />
fühlt als etwa beim Alpenrocker<br />
Andreas Gabalier. Ein großes, österreichisches<br />
Musiklabel ist längst auf<br />
den talentierten Oberfranken aufmerksam<br />
geworden, ein erstes Album<br />
soll heuer im Frühjahr auf den Markt<br />
kommen. Wir sind weiter neugierig:<br />
Schreibst du auch eigene Lieder? „Ja,<br />
ich habe eine Melodie komponiert,<br />
der Text stammt von einem anderen<br />
Musiker, der Song soll mit auf<br />
meine CD“, verrät der Musikus. Der<br />
bisherige Höhepunkt und wohl auch<br />
Booster seiner noch jungen Karriere:<br />
ein Fernsehauftritt bei der ARD-<br />
Unterhaltungsshow „Immer wieder<br />
sonntags“ – eine Art „Top of the<br />
Pops“ der Volks- und Schlagermusik.<br />
Moderator Stefan Mross sucht darin<br />
alljährlich einen „Sommerhitkönig“,<br />
Nachwuchskünstler können sich mit<br />
einem eigenen Song bewerben und<br />
treten gegeneinander an. Für Marcel<br />
und sein Lied „Endlich wieder Sommer“<br />
hat’s am Ende beim Zuschauervoting<br />
zwar nicht gereicht, „eine<br />
krasse Erfahrung“ war der TV-Ausflug<br />
dennoch für den 16-Jährigen.<br />
Das Ziel, Profimusiker zu werden,<br />
verfolgt Marcel weiterhin. „Es wäre<br />
mein Traum, von der Musik leben zu<br />
können. Aber Corona hat mir gezeigt,<br />
dass sich für Künstler schnell sehr viel<br />
ändern kann. Die Ausbildung mache<br />
ich auf jeden Fall zu Ende, egal was<br />
kommt.“<br />
marcel-benker.de<br />
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