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Servicethema<br />
tisch aller EU-Mitgliedsstaaten dürfte es der<br />
EZB unmöglich sein, die Zinsen substanziell<br />
zu erhöhen. An positive Realzinsen – also<br />
der Zins übertrifft die Inflationsrate – ist<br />
derzeit nicht zu denken. Negative Realzinsen<br />
werden mittel- bis langfristig aber eine<br />
wichtige Voraussetzung für das Überleben<br />
der Schuldner bleiben. Es wird wohl wie bei<br />
jeder „Schuldenorgie“ laufen: Die heutigen<br />
Kredite werden mit dem schlechten Geld<br />
(geringere Kaufkraft) von morgen zurückbezahlt.<br />
Und alte Schulden werden dann<br />
durch neue Schulden ersetzt. Gestraft sind<br />
vor allem Sparer und Menschen, die über<br />
keine finanziellen Ressourcen verfügen.<br />
Sie leiden unter den hohen Inflationsraten<br />
und den damit verbundenen gestiegenen<br />
Lebenshaltungskosten am stärksten.<br />
ERSPARTES KAPITAL IN SACH-<br />
WERTE TAUSCHEN<br />
Gutes Geld erfüllt normalerweise drei<br />
Funktionen. Gegenwärtig kann man der<br />
ungedeckten Fiat-Währung Euro zwar<br />
attestieren, dass sie sich als Recheneinheit<br />
und Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen<br />
eignet, doch auf einen Punkt<br />
trifft dies derzeit eher nicht zu. Nach dem<br />
jüngsten Inflationsschub und angesichts<br />
der Zinsen nahe null Prozent ist es um<br />
den langfristigen Werterhalt alles andere<br />
als gut bestellt. Vergleicht man den Euro<br />
mit Gold, kann man vor allem die geringe<br />
Historie der Gemeinschaftswährung als<br />
klaren Wettbewerbsnachteil gegenüber<br />
Gold ansehen. Fazit: Das Sparen von Geld<br />
macht aus betriebswirtschaftlicher Sicht<br />
seit Jahren keinen Sinn.<br />
Um dieser vor<strong>pro</strong>grammierten Geldentwertung<br />
zu entgehen, sind Anleger gezwungen,<br />
Euros in andere Anlageklassen einzutauschen<br />
bzw. zu investieren. Dadurch wird<br />
jedoch das bei Geld existierende Inflationsrisiko<br />
durch ein zusätzliches Preisrisiko<br />
ergänzt. Dieses kann unterschiedlich hoch<br />
ausfallen. Doch mit einem Investment<br />
gleich welcher Art kann man das Inflations<strong>pro</strong>blem<br />
nur lösen, falls Kurszuwächse und/<br />
oder Dividenden- bzw. Mieteinnahmen zumindest<br />
die Inflation übertreffen. Natürlich<br />
eignet sich Gold im Alltag des Wirtschaftslebens<br />
nicht besonders gut zum Tausch von<br />
Waren oder Dienstleistungen. Mit Blick auf<br />
die dritte Geldfunktion – dem Werterhalt<br />
– leistet es allerdings bereits seit einigen<br />
Tausend Jahren ausges<strong>pro</strong>chen wertvolle<br />
Dienste.<br />
Und in einem Punkt können weder Euros<br />
noch Dollars mit der Krisenwährung Gold<br />
konkurrieren: Physisches Gold in Form von<br />
Barren und Münzen hat bislang jeden Krieg<br />
und jede Währungsreform ohne Totalverlust<br />
überstanden. Daran dürfte sich mit an<br />
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit<br />
auch in Zukunft nichts ändern.<br />
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