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Weißmetallreport<br />
träger dar: der Automobilbranche. Weil<br />
immer mehr Autos mit Verbrennermotoren<br />
durch Hybrid- bzw. Elektrofahrzeuge ersetzt<br />
werden, könnte dies die Silbernachfrage<br />
stimulieren, falls an den weltweiten Automärkten<br />
kriegsbedingt kein Absatzeinbruch<br />
einsetzen sollte. Während nämlich in Fahrzeugen<br />
mit herkömmlichem Antrieb eine<br />
Feinunze Silber verarbeitet wird, landen in<br />
Hybridfahrzeugen eineinhalb Unzen und in<br />
Fahrzeugen mit Elektromotoren sogar zwei<br />
Unzen Silber.<br />
INVESTOREN ERINNERN SICH<br />
AN KRISENSCHUTZ SILBER<br />
Ungefähr die Hälfte der globalen Silbernachfrage<br />
stammt von Investoren, die ihr<br />
Depot dadurch aufwerten bzw. bereichern<br />
möchten. Silberbarren und -münzen eignen<br />
sich nämlich zur Diversifikation des<br />
eigenen Wertpapier-Portfolios (-> Risikoreduktion)<br />
sowie zum Ausschalten von<br />
Kontrahentenrisiken. Seit seiner Existenz<br />
musste das Edelmetall noch nie einen<br />
Totalverlust hinnehmen, was man von<br />
börsennotierten Wertpapieren wie Aktien,<br />
Anleihen, Zertifikaten usw. nicht gerade<br />
behaupten kann. Neben dem Kauf silberner<br />
Barren und Münzen, der im Gegensatz zu<br />
Kapitalanlagegold in Deutschland nicht von<br />
der Mehrwertsteuer befreit ist, greifen Investoren<br />
seit Jahren aber auch verstärkt bei<br />
sogenanntem „Papiersilber“ in Form von<br />
physisch hinterlegten börsengehandelten<br />
Wertpapieren (Exchange Traded Products)<br />
zu. In den Jahren 2<strong>01</strong>9 bis 2021 sind schätzungsweise<br />
über 17.500 Tonnen Silber von<br />
diesem Marktsegment absorbiert worden.<br />
Zum Vergleich: Bei physischen Silberinvestments<br />
summierte sich die nachgefragte Silbermenge<br />
für denselben Zeitraum sogar auf<br />
ungefähr 19.900 Tonnen. Laut Prognosen<br />
des Silberinstituts soll in diesem Jahr bei<br />
Barren & Münzen die Nachfrage um 13 Prozent<br />
auf ein Siebenjahreshoch zulegen und<br />
die Bestände von börsennotiertem Papiersilber<br />
in der Nähe ihres 2021 markierten<br />
Rekordhochs verharren.<br />
NACHFRAGE ÜBERTRIFFT<br />
ANGEBOT<br />
Obwohl für <strong>2022</strong> ein Anstieg der Minen<strong>pro</strong>duktion<br />
um sieben Prozent und im Recyclingsektor<br />
ein Plus von drei Prozent erwartet<br />
wird, soll sich ein Nachfrageüberhang<br />
bzw. ein Angebotsdefizit in Höhe von 622<br />
Tonnen einstellen. Das heißt: Um diese Silbermenge<br />
übertrifft die Silbernachfrage das<br />
Angebot, was nach dem Gesetz von Angebot<br />
und Nachfrage normalerweise für einen<br />
steigenden Silberpreis spräche. Bei der Analyse<br />
des Silberangebots gilt es, gegenüber<br />
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