pro aurum Magazin 01/2022

Wissen rund um Edelmetalle
Im Falle eines starken indischen Wirtschaftswachstums
müsste dies zu einer dynamisch
wachsenden Mittelschicht führen.
Steigende Einkommen dürften die Ersparnisse
erhöhen und sich damit auch auf die
Goldnachfrage positiv auswirken. Indiens
Bevölkerung ist nämlich für seine ausgeprägte
Vorliebe für Gold bestens bekannt.
Religiöse Feiertage und Hochzeiten sind für
indische Juweliere starke Umsatzbringer,
wobei die Landbevölkerung als besonders
schmuckaffin gilt und Goldschmuck sogar
als Geldanlage sieht.
Indiens Stadtbevölkerung bevorzugt hingegen
Barren & Münzen. Da die Einkommen
auf dem Land meist im Agrarsektor erzielt
werden und zudem stark schwanken, könnten
die fortschreitende Urbanisierung und
die daraus resultierenden Einkommenszuwächse
die Goldnachfrage stimulieren.
Indiens Bevölkerung ist zudem für ihre
überdurchschnittlichen Sparraten bekannt.
Ein Teil dieses Kapitals dürfte weiterhin in
Gold fließen.
Auf kurze Sicht attestiert der WGC dem indischen
Goldmarkt Licht und Schatten. Mit
Blick auf die demografische Bevölkerungsstruktur,
die fortschreitende Urbanisierung
und die Aussicht auf einen wachsenden
Wohlstand sei durchaus ein Boom der Goldnachfrage
möglich. Als Risikofaktoren stuft
er indes die derzeit sinkenden Sparraten
ein. Andere Investmentformen oder Entscheidungen
der Regierung könnten zudem
das Interesse an Gold abflauen lassen.
Selbiges trifft auf sinkende Löhne im Landwirtschaftssektor
zu. Wichtig wäre es nach
Ansicht des WGC, Goldkäufe zu erleichtern,
das Ansehen der Goldbranche zu verbessern
und Gold als vertrauenswürdige Anlageklasse
zu etablieren – man darf daher weiterhin
gespannt gen Indien blicken.
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