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Transformation von Koordinaten und Höhen in der ... - AFIS-NRW

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<strong>Transformation</strong>srichtl<strong>in</strong>ien Teil I __ Stand: 1999<br />

Die 1871 vollendeten Triangulationsarbeiten wurden auf e<strong>in</strong>em eigenständigen Erdellipsoid berechnet,<br />

dessen Dimensionen aus dänischen Gradmessungen bestimmt worden waren. Der Ausgangsmeridian<br />

dieser Messungen (Kopenhagener Meridian) diente auch als Nullmeridian für die geographischen<br />

<strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong>. Im Jahre 1928 wurde als neue Bezugsfläche für die Landesvermessung das<br />

Internationale Erdellipsoid (1924) e<strong>in</strong>geführt. Sämtliche Längenangaben beziehen sich seitdem auf<br />

den Nullmeridian Greenwich. Die Lambertsche Kegelabbildung wurde für Katasterzwecke beibehalten<br />

(Systeme 1934 Jylland <strong>und</strong> Sjælland sowie 1945 Bornholm), nach 1965 aber für topographische<br />

Karten ersetzt durch die UTM-Abbildung im System ED 50 (siehe Anlage 5, Blatt 2).<br />

Literaturh<strong>in</strong>weise:<br />

DGI 1979, Seeger 1993, UN 1976<br />

d) Ehemalige Deutsche Demokratische Republik (DDR)<br />

Die geodätischen Netze aller ehemaligen Ostblocklän<strong>der</strong> e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> DDR bezogen sich<br />

e<strong>in</strong>heitlich auf das Krassowski-Ellipsoid (1940) <strong>und</strong> die geographischen <strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong> des Observatoriums<br />

Pulkowo bei St. Petersburg, die 1942 <strong>von</strong> Molodenski durch e<strong>in</strong>e Lotabweichungsausgleichung<br />

berechnet wurden. Dieses Bezugssystem wird als System 1942 bezeichnet. In e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />

Ausgleichung wurde 1957 das E<strong>in</strong>heitliche Astronomisch-Geodätische Netz (EAGN) <strong>der</strong><br />

osteuropäischen Staaten berechnet, das <strong>in</strong> <strong>der</strong> ehemaligen DDR als Gr<strong>und</strong>lage für das Staatliche<br />

Trigonometrische Netz (STN) diente. Hierfür wurde die Bezeichnung System 1942, Realisierung<br />

1957, <strong>in</strong> Kurzform: System 42/57 e<strong>in</strong>geführt (siehe Anlage 5, Blatt 3). Anfang <strong>der</strong> 60er Jahre erfolgte<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> DDR unter Verwendung zusätzlicher <strong>und</strong> aktualisierter Messungsdaten e<strong>in</strong>e erneute Ausgleichung<br />

des STN. Das System 1942 wurde dadurch beibehalten, daß die Festpunkte entlang <strong>der</strong><br />

Staatsgrenze zu Polen <strong>und</strong> zur damaligen Tschechoslowakei als unverän<strong>der</strong>t angehalten wurden<br />

(System 42/63).<br />

Viele neue Beobachtungen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e elektromagnetische Streckenmessungen <strong>und</strong> astronomische<br />

Beobachtungen, führten 1983 zu e<strong>in</strong>er Neuausgleichung des EAGN. Der Maßstab des daraufh<strong>in</strong><br />

neu berechneten STN (System 42/83) wurde aus 6 elektrooptisch gemessenen Netzseiten <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> früheren Gr<strong>und</strong>l<strong>in</strong>ien gewonnen (siehe Anlage 5).<br />

Neben diesem hochgenauen, nicht veröffentlichten Lagenetz des Systems 1942 wurden für verschiedene<br />

Nutzer an<strong>der</strong>weitige <strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong> bereitgehalten, die durch <strong>Transformation</strong> des Systems<br />

1942 auf das Datum des RDN 1940 (Bessel-Ellipsoid) entstanden s<strong>in</strong>d. Das Ergebnis wird als<br />

System 1940 bezeichnet <strong>und</strong> existiert <strong>in</strong> den Realisierungen 1963 <strong>und</strong> 1983. Die entsprechenden<br />

<strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong> tragen die Bezeichnungen 40/63 <strong>und</strong> 40/83. Für die Festpunkte bei<strong>der</strong> Systeme 1940<br />

<strong>und</strong> 1942 s<strong>in</strong>d Gauß-Krüger-<strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong> <strong>in</strong> 3° <strong>und</strong> 6° breiten Meridianstreifen berechnet. Die <strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong><br />

<strong>der</strong> Systeme 1940 <strong>und</strong> 1942 s<strong>in</strong>d sowohl untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> als auch gegenüber denen des<br />

Systems DHDN ungleichartig.<br />

Nach <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>igung bei<strong>der</strong> deutscher Staaten 1990 hatte die AdV 1991 empfohlen, bis zur E<strong>in</strong>führung<br />

des neuen, europaweit e<strong>in</strong>heitlichen Bezugssystems ETRS 89 <strong>in</strong> den neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />

das System 42/83 weiterzuführen, um weitere vorläufige <strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong>systeme zu vermeiden. Dennoch<br />

s<strong>in</strong>d län<strong>der</strong>spezifische vorläufig-amtliche Lagebezugssysteme geschaffen worden, so <strong>in</strong><br />

- Sachsen das Rauenberg Datum 1983 (RD 83) mit Gauß-Krüger-<strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong> <strong>und</strong> Bezug zum<br />

Bessel-Ellipsoid,<br />

- Thür<strong>in</strong>gen das Potsdam Datum 1983 (PD 83) mit Gauß-Krüger-<strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong> <strong>und</strong> Bezug zum<br />

Bessel-Ellipsoid (aber nicht identisch mit dem Potsdam Datum des Systems PrLA),<br />

- Berl<strong>in</strong> das Netz 88; dabei handelt es sich um das erneuerte 18. Katastersystem Müggelberg mit<br />

Landesvermessungsamt Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen Seite 14

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