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Transformation von Koordinaten und Höhen in der ... - AFIS-NRW

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<strong>Transformation</strong>srichtl<strong>in</strong>ien Teil I __ Stand: 1999<br />

vermeiden, erhielt <strong>der</strong> Nullpunkt Zuschläge <strong>in</strong> y = 100 km <strong>und</strong> <strong>in</strong> x = 80 km.<br />

Literaturh<strong>in</strong>weise:<br />

Eyschen 1963, Schmidt 1960a, Seeger 1993, UN 1976<br />

g) Nie<strong>der</strong>lande<br />

Die Nie<strong>der</strong>lande begannen im Jahre 1885 mit e<strong>in</strong>er Neutriangulation, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> 1. Ordnung bis 1904<br />

abgeschlossen war (Rijksdriehoeks Datum (RD)). Die <strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong> wurden mit verebneten Richtungen<br />

auf dem Bessel-Ellipsoid (1841) berechnet, ausgehend vom Zentralpunkt Amersfoort, Turm<br />

Liebfrauenkirche, dessen geographische <strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong> <strong>von</strong> mehreren astronomisch bestimmten<br />

Punkten abgeleitet worden waren. Der Maßstab war zunächst nur vorläufig durch die 1892 bei Bonn<br />

gemessenen Basis bestimmt, <strong>in</strong>dem die auf die Hauptdreiecksseite Ubagsberg - Klifsberg übertragene<br />

Länge als Ausgangslänge für alle nie<strong>der</strong>ländischen Dreiecke diente. Als die erst 1913 bei<br />

Stroe gemessene Basis <strong>von</strong> 4,3 km Länge ke<strong>in</strong>e nennenswerten Unterschiede zu den als vorläufig<br />

angenommenen Strecken aufwies, behielt man den Maßstab bei <strong>und</strong> erklärte ihn für endgültig<br />

(siehe Anlage 5, Blatt 5).<br />

Rechtw<strong>in</strong>klige verebnete <strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong> erhält man durch e<strong>in</strong>e konforme Doppelprojektion; man<br />

projiziert das Ellipsoid zunächst auf e<strong>in</strong>e Kugel mit dem Radius, <strong>der</strong> gleich ist dem mittleren Krümmungsradius<br />

des Ellipsoids im Zentralpunkt <strong>und</strong> dann mit Hilfe <strong>der</strong> stereographischen Projektion<br />

auf die Ebene. Die y-Achse als Projektion des Meridians durch den Nullpunkt Amersfoort zählt nach<br />

Norden positiv, die x-Achse senkrecht dazu positiv nach Osten. Um negative <strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong>werte zu<br />

vermeiden, hat ab 1938 <strong>der</strong> Nullpunkt <strong>in</strong> den <strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong>verzeichnissen die Zuschläge X = 155 km<br />

<strong>und</strong> y = 463 km erhalten.<br />

Literaturh<strong>in</strong>weise:<br />

Schmidt 1960a, Seeger 1993, UN 1976<br />

h) Österreich<br />

Die Messung <strong>der</strong> dritten Triangulation 1. Ordnung dauerte <strong>von</strong> 1863 bis 1898 <strong>und</strong> wurde vom<br />

Militär-Geographischen Institut im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Mitteleuropäischen Gradmessung ausgeführt.<br />

Referenzellipsoid ist das Bessel-Ellipsoid (1841) mit dem Zentralpunkt Wien, Hermannskogel,<br />

Habsburgwarte. Insgesamt wurden 17 Basismessungen durchgeführt, <strong>von</strong> denen jedoch nur<br />

die Basis bei Josefstadt <strong>in</strong> Böhmen den Maßstab des Netzes bestimmte (siehe Anlage 5, Blatt 6).<br />

E<strong>in</strong>e Neuberechnung des Netzes 1. Ordnung <strong>in</strong> den Jahren 1970 bis 1972 diente nur wissenschaftlichen<br />

Zwecken.<br />

Um bei <strong>der</strong> Abbildung <strong>in</strong> die Ebene die Verzerrungen ger<strong>in</strong>g zu halten, war das ehemalige Staatsgebiet<br />

<strong>in</strong> 7 Katasterkoord<strong>in</strong>atensysteme e<strong>in</strong>geteilt, <strong>von</strong> denen 5 auf dem Gebiet <strong>der</strong> heutigen Republik<br />

Österreich liegen.<br />

Im Jahre 1917 beschlossen Österreich-Ungarn <strong>und</strong> Deutschland, geme<strong>in</strong>sam die Gauß-Krüger-<br />

<strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong> mit 3° breiten Meridianstreifen e<strong>in</strong>zuführen. Die Hauptmeridiane sollten <strong>von</strong> Ferro aus<br />

zählen. Während Deutschland 1923 zu Hauptmeridianen mit Bezug auf Greenwich übergegangen<br />

ist, entschied sich Österreich aus zwei Gründen für die Beibehaltung <strong>der</strong> 1921 e<strong>in</strong>geführten Meridianstreifen<br />

mit dem Bezugsmeridian Ferro: Hätte man Greenwich gewählt, würde Wien <strong>in</strong> zwei<br />

Meridianstreifen liegen <strong>und</strong> für das Staatsgebiet wären 4 statt <strong>der</strong> heutigen 3 Systeme erfor<strong>der</strong>lich<br />

gewesen. Die 3 Meridianstreifen haben mit Bezug auf Ferro die Bezeichnung M28 (28° östlich Ferro<br />

= 10°20' östlich Greenwich), M31 (31° ö.F. = 13°20' ö.G.) <strong>und</strong> M34 (34° ö.F. = 16°20' ö.G.).<br />

Mit E<strong>in</strong>führung des neuen B<strong>und</strong>esmeldenetzes (BMN) <strong>in</strong> die Österreichische Karte 1:50 000<br />

(ÖK 50) im Jahre 1992 erhalten die y-Werte <strong>der</strong> drei Meridianstreifensysteme Zuschläge <strong>von</strong> 150<br />

km, 450 km bzw. 750 km, um negative Zahlenwerte beim Gebrauch des Gauß-Krüger-<br />

Landesvermessungsamt Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen Seite 16

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