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Transformation von Koordinaten und Höhen in der ... - AFIS-NRW

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<strong>Transformation</strong>srichtl<strong>in</strong>ien Teil I __ Stand: 1999<br />

Das AdV-Plenum beschloß im Oktober 1993, im Zuge <strong>der</strong> deutschen E<strong>in</strong>heit für das gesamte<br />

Gebiet <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland die Niv-Netze 1. Ordnung des DHHN 85 (alte B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>)<br />

<strong>und</strong> des SNN 76 (neue B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>) mit entsprechenden Verb<strong>in</strong>dungsmessungen zu e<strong>in</strong>em<br />

neuen b<strong>und</strong>ese<strong>in</strong>heitlichen Niv-Netz mit <strong>der</strong> Bezeichnung Deutsches Haupthöhennetz 1992<br />

(DHHN 92) zu verknüpfen. Die zwangsfreie Ausgleichung des DHHN 92 <strong>in</strong> geopotentiellen Koten<br />

ist angeschlossen an den NivP Wallenhorst mit se<strong>in</strong>er geopotentiellen Kote aus dem Europäischen<br />

Nivellementnetz UELN 86 (siehe Abschnitt m). Dadurch ist auch das DHHN 92 an den Nullpunkt<br />

des Amsterdamer Pegels angeschlossen. Mit Blick auf e<strong>in</strong> künftiges, europaweit e<strong>in</strong>heitliches<br />

<strong>Höhen</strong>bezugssystem s<strong>in</strong>d die <strong>Höhen</strong> des DHHN 92 als Normalhöhen nach <strong>der</strong> Theorie <strong>von</strong> Molodenski<br />

berechnet. Hierbei werden die Niveauellipsoid-Parameter <strong>und</strong> die Normalschwereformel des<br />

Geodätischen Referenzsystems 1980 (GRS 80) verwendet; die geographischen <strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong> <strong>der</strong><br />

NivP beziehen sich auf das ETRS 89 (siehe Abschnitt 2.6). Die <strong>Höhen</strong> des DHHN 92 werden als<br />

„<strong>Höhen</strong> über Normalhöhennull (NHN)“ bzw. als „NHN-<strong>Höhen</strong>“ bezeichnet. Die Differenzen <strong>der</strong> NHN-<br />

<strong>Höhen</strong> gegenüber den NN-<strong>Höhen</strong> betragen <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> maximal 5 cm (Stadt Aachen).<br />

Literaturh<strong>in</strong>weise:<br />

AdV 1993, Kremers 1994, LVermA <strong>NRW</strong> 1993b, Müller 1990, Seeger 1993, Schmidt 1986, Schödlbauer<br />

1990, Spata 1998, Vahlensieck/Ottweiler 1951, Waalewijn 1986, Weber 1994, Zimmermann 1979<br />

b) Ehemalige DDR<br />

In <strong>der</strong> ehemaligen DDR wurden 1953 Normalhöhen nach <strong>der</strong> Theorie <strong>von</strong> Molodenski bezogen auf<br />

den Pegel Kronstadt e<strong>in</strong>geführt (siehe Abschnitt m). Die Normalhöhen erhielten die Bezeichnung<br />

„<strong>Höhen</strong> über HN“ (<strong>Höhen</strong>-Null) zur Unterscheidung <strong>von</strong> den „<strong>Höhen</strong> über NN“ (Normal-Null).<br />

Das Staatliche Nivellementnetz (SNN) 1. Ordnung ist <strong>in</strong> die Gesamtausgleichung des kont<strong>in</strong>entalen<br />

E<strong>in</strong>heitlichen Präzisionsnivellementnetzes (EPNN) <strong>der</strong> osteuropäischen Län<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gegangen. Die<br />

ursprünglichen Messungen <strong>von</strong> 1954 bis 1958 wurden ab 1974 wie<strong>der</strong>holt. Bei <strong>der</strong> Neuberechnung<br />

1976 wurde <strong>der</strong> 1912 e<strong>in</strong>gerichtete NHP Hoppegarten mit se<strong>in</strong>er 1956 <strong>von</strong> Kronstadt (<strong>Höhen</strong>-Null)<br />

abgeleiteten Normalhöhe als fehlerfrei e<strong>in</strong>geführt. Diese HN-<strong>Höhen</strong> haben die Bezeichnung ANormalhöhen<br />

1976 (HN 76)" erhalten <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d bis 1990 die Realisierung des amtlichen <strong>Höhen</strong>systems<br />

<strong>der</strong> DDR gewesen. Neben den Normalhöhen wurden für die Bereiche <strong>der</strong> Volkswirtschaft auch<br />

weiterh<strong>in</strong> NN-<strong>Höhen</strong> vorgehalten.<br />

Literaturh<strong>in</strong>weise:<br />

Lang/Ste<strong>in</strong>berg 1993, Spata 1998, Zimmermann 1979<br />

c) Belgien<br />

In Belgien ist die Gr<strong>und</strong>lage für das <strong>Höhen</strong>system das Nivellement Général (1873-79), dessen<br />

Ergebnisse erstmals 1879 vom Institut Géographique National (IGN) veröffentlicht wurden. Als<br />

Nullpunkt für die <strong>Höhen</strong>angaben gilt das mittlere Niedrigwasser nach Spr<strong>in</strong>gflut im Hafen <strong>von</strong><br />

Ostende, das 2,1355 m unter dem dortigen Mittelwasser <strong>und</strong> etwa 2,3 m unter dem Amsterdamer<br />

Pegel liegt. Dadurch werden für tatsächlich unter dem Meeresspiegel liegende Gebiete negative<br />

<strong>Höhen</strong>zahlen vermieden. Die Bezugsfläche <strong>der</strong> 1960 abgeschlossenen Erneuerung des <strong>Höhen</strong>netzes<br />

1. Ordnung (Deuxième Nivellement Général (DNG) blieb unverän<strong>der</strong>t. Die belgischen <strong>Höhen</strong><br />

be<strong>in</strong>halten ke<strong>in</strong>e Schwerereduktionen.<br />

Literaturh<strong>in</strong>weise:<br />

Gedon 1995, Heyde 1923, Seeger 1993, Spata 1998<br />

Landesvermessungsamt Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen Seite 22

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