Transformation von Koordinaten und Höhen in der ... - AFIS-NRW
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<strong>Transformation</strong>srichtl<strong>in</strong>ien Teil I __ Stand: 1999<br />
4.7 Methoden zur Restklaffungsbeseitigung<br />
Nach <strong>der</strong> überbestimmten Umformung des Startsystems <strong>in</strong> das Zielsystem (Helmert-<br />
<strong>Transformation</strong>) treten an den Stützpunkten Restklaffungen auf. Da die Sollkoord<strong>in</strong>aten <strong>der</strong> Stützpunkte<br />
im Zielsystem regelmäßig anzuhalten s<strong>in</strong>d, müssen die Restklaffungen auf die benachbarten<br />
Umformungspunkte so verteilt werden, daß die Nachbarschaftstreue im Zielsystem erhalten bleibt.<br />
Die Nachbarschaftstreue bedeutet e<strong>in</strong>e spannungsfreie <strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong>bestimmung unter Berücksichtigung<br />
des Nachbarschaftspr<strong>in</strong>zips. Bei Um-formungen versteht man darunter vere<strong>in</strong>facht die Wahrung<br />
<strong>der</strong> Abstandsverhältnisse zwischen je zwei Punkten im Start- <strong>und</strong> Zielsystem.<br />
Durch die Verteilung <strong>der</strong> Restklaffungen erhält je<strong>der</strong> Umformungspunkt e<strong>in</strong>en Anpassungsbetrag<br />
<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es <strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong>zuschlages <strong>in</strong> Richtung je<strong>der</strong> <strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong>achse. Bei <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong><br />
Anpassungsbeträge s<strong>in</strong>d die Restklaffungen <strong>in</strong> allen Stützpunkten zu berücksichtigen, wobei allerd<strong>in</strong>gs<br />
<strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluß <strong>der</strong> vom Umformungspunkt weiter entfernten Stützpunkte ger<strong>in</strong>ger als <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluß<br />
<strong>der</strong> nahe zum Umformungspunkt gelegenen Stützpunkte se<strong>in</strong> soll. Zur Vermeidung unerwünschter<br />
Extrapolationseffekte sollte außerhalb des Stützpunktrahmens ke<strong>in</strong>e Restklaffungsverteilung vorgenommen<br />
werden.<br />
In <strong>der</strong> Fachliteratur werden folgende Methoden zur Restklaffungsbeseitigung behandelt:<br />
- Verteilung nach Abstandsgewichten mit Hilfe des arithmetischen Mittels,<br />
- Verteilung mit Hilfe <strong>der</strong> multiquadratischen Interpolation,<br />
- Verteilung mit Hilfe <strong>der</strong> Sektorenmethode,<br />
- Verteilung mittels Prädiktion.<br />
Bei schlechter Qualität des Zielsystems o<strong>der</strong> bei nur ger<strong>in</strong>gen Restklaffungsbeträgen besteht auch<br />
die Möglichkeit, die transformierten <strong>Koord<strong>in</strong>aten</strong> <strong>der</strong> Umformungspunkte unverän<strong>der</strong>t zu lassen,<br />
wenn die Abstände <strong>der</strong> Punkte dies erlauben.<br />
In <strong>der</strong> Vermessungspraxis haben sich folgende Methoden zur Restklaffungsbeseitigung bewährt:<br />
F1 Verteilung nach Abstandgewichten mit Hilfe des arithmetischen Mittels<br />
Zur Berechnung des Anpassungsbetrages uj e<strong>in</strong>es Umformungspunktes (U-Punktes) j mit Hilfe des<br />
gewogenen arithmetischen Mittels werden die Restklaffungen sämtlicher Stützpunkte berücksichtigt,<br />
wobei die Gewichtsansätze auf den Abständen zwischen den Stützpunkten <strong>und</strong> dem jeweiligen U-<br />
Punkt beruhen:<br />
Hier<strong>in</strong> bedeuten<br />
L L<br />
X� S�Y�à S� PLW S� V�� ��<br />
uj = Anpassungsbetrag des U-Punktes j,<br />
pi = Abstandsgewicht des Stützpunktes i,<br />
vi = Restklaffung im Stützpunkt i,<br />
sij = Strecke zwischen dem Stützpunkt i <strong>und</strong> dem U-Punkt j,<br />
i = 1,...,n; n = Anzahl <strong>der</strong> Stützpunkte,<br />
j = 1,...,m; m = Anzahl <strong>der</strong> U-Punkte<br />
k = 1 o<strong>der</strong> 1,5 o<strong>der</strong> 2.<br />
Landesvermessungsamt Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen Seite 51