Flensburg Journal - 241 Oktober 2022
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2016 beim Bundespräsidenten
Ausbildung vorgeschaltet werden
würde – mit Ausbildungsblöcken unter
anderem auch in den USA und an
zahlreichen anderen Ausbildungsinstituten
national und international.
Als frisch gebackener Maat (Unteroffizier)
startete er seinen Einstieg in
die Ausbildung bei der Luftwaffe in
Kaufbeuren im Allgäu und anschließend
in den USA – in Norfolk/Virginia
sowie in Patuxent River/Maryland,
für die spätere Tätigkeit als
Operator auf dem Seefernaufklärer
und U-Boot-Jagdflugzeug „Breguet
Atlantic“.
Zurück aus Übersee, wurde Günter
zum Marinefliegergeschwader 2 mit
dem Dienstort Altenwalde bei Cuxhaven
versetzt. Dort befand sich seinerzeit
jedoch der gesamte Komplex
im Umbau, sollte später einmal zum
Familienunternehmen
in 4. Generation.
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MFG 3 werden. Den frisch hinzuversetzten
Soldaten wurde angeraten,
ihren Jahresurlaub zu nehmen – man
konnte mit ihnen auf der Großbaustelle
nicht so richtig etwas anfangen.
Günter und seine mittlerweile
Verlobte Hiltrud hatten allerdings
konkrete Pläne: Sie wollten heiraten!
Die Hochzeit
Der 31. Juli 1964 war ein Freitag,
die standesamtliche Trauung fand
vormittags im Standesamt Blumenthal
statt. Nachmittags wurden die
beiden von einem Nachbarn in dessen
neuem und weißen VW-1500 zur
Kirche gefahren: Die Trauung fand in
der katholischen Christ-König Kirche
in Rönnebeck statt, die Zeremonie
führte Monsignore Pastor Carl Marizy
durch, den Günter schon gut
aus seiner Jugendzeit kannte und
schätzte. Auf der anschließenden
Hochzeitsfeier soll es hoch her gegangen
sein – wie es sich für einen
Marinesoldaten geziemte. Die Hochzeitsreise
beschränkte sich auf nur
eine Woche, Günter trat gleich am
Montag zum Dienst in Glückstadt an,
seine Jetzt-Ehefrau Hiltrud quartierte
sich vor Ort in einem kleinen Hotel
ein, die gemeinsamen Abende jener
glücklichen Urlaubstage wurden in
fröhlicher Runde und ausgelassen mit
Freunden und Kameraden verbracht.
Die Familie wächst, Günter
wird permanent hin und her
versetzt
Auf den jungen Soldaten und frisch
gebackenen Ehemann warteten zahlreiche
kurzzeitige Dienstpostenwechsel,
seine Frau bezog derweil
die erste gemeinsame Wohnung in
Bremen-Rönnebeck, eine Einliegerwohnung
im Haus ihrer Eltern.
Im Oktober 1965 wurde der Sohn
Thomas geboren, der stolze Vater
konnte noch am selben Abend von
Nordholz kommend ins Krankenhaus
nach Vegesack fahren, um seine
Hiltrud und den Nachwuchs zu besuchen.
Dienstlich folgten nun Schlag
auf Schlag erst die Beförderung zum
Obermaaten, dann der Bootsmannslehrgang
mit Beförderung zum Bootsmann
zum 01.12.1965. Mittlerweile
war Günter Z12er, Soldat auf Zeit für
12 Jahre. Von der Weiterverpflichtungsprämie
von 6.000 DM wurde
erst der Führerschein bezahlt
und anschließend das erste
eigene Auto angeschafft: ein
Opel Kadett B, weiß mit roten
Polstern.
Im August 1967 wurde die Familie
Thye komplettiert: Sohn
Matthias wurde geboren, Thomas
erhielt einen jüngeren
Bruder. Ein Umzug innerhalb
Cuxhavens erfolgte, in eine
größere familiengerechte
Wohnung. Dienstlich war Günter
nun regelmäßig an Bord
des Fliegers unterwegs, die
Beförderung zum Oberbootsmann
erfolgte.
Wechsel
nach Glücksburg
Das neue Jahrzehnt fing
gut und ereignisreich an:
Im Januar 1970 Beförderung
von Günter Thye zum Hauptbootsmann,
verbunden mit
gleichzeitiger Versetzung
nach Glücksburg ins Flottenkommando.
Auf eigenen
Wunsch wechselte er alsbald
innerhalb der Dienststelle im
Oktober 1970 zur SAR-Leitstelle,
der Einsatzzentrale
des Such- und Rettungsdienstes
der Marine. Bedingt
durch den dort angesetzten
Schichtdienst konnte Günter
an den freien Tagen regelmäßig
zu seiner noch in
Cuxhaven lebenden Familie
pendeln, war nicht auf die
16 FLENSBURG JOURNAL • 10/2022