Flensburg Journal - 241 Oktober 2022
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1964 Hochzeit Bremen-Rönnebeck 1961 Gefreiter, MOS Bremerhaven 1987 Bundesverdienstkreuz, rechts VA Rehder
Tankfahrzeugen sowie Kleinbussen.
In seiner nun doch etwas umfänglicheren
Freizeit fand Günter endlich
Gelegenheit und Muße, einige immer
wieder aufgeschobene Dinge anzupacken:
So begann er für sein erstes
Buch zu recherchieren und Material
zu sammeln, später alle Fragmente
zu ordnen und das Werk entstehen zu
lassen. Das Kernthema seiner noch
folgenden Bücher war wie beim ersten:
Die Marine und das Drumherum!
Im Jahre 1997 nahm Günter zum
wiederholten Mal an einer Generalversammlung
des AMI teil, diesmal
führte es ihn erstmals nach Asien: In
Manila/Philippinen fand das Ereignis
statt. Auf dieser Reise konnte ihn
bedingt durch glückliche Umstände
sogar offiziell sein Sohn Matthias
begleiten: Der war nämlich als Polizei-Offizier
ebenfalls ehrenamtlich in
der Seelsorge tätig, und da die Philippinen
die Streitkräfte und Polizei
gleich behandelten (Militär und Polizei
zählen dort zu den Verteidigungskräften),
war eine solche Konstellation
möglich und gewollt.
Als Wehrübender im
Auslandseinsatz
Auf Anfrage der Katholischen Arbeitsgemeinschaft
für Soldatenbetreuung
(KAS), in Bonn, entschied Günter
sich, an einem Auslandseinsatz in
Mostar (Bosnien-Herzegowina) teilzunehmen.
Der Einsatz sollte im Januar
1998 beginnen, vorgeschaltet
war dem Aufenthalt und Einsatz allerdings
eine mehrwöchige Vorbereitungsausbildung
in Hammelburg/
Bayern. „Die anschließenden knapp 5
Monate in Bosnien möchte ich nicht
missen: Es waren viele schöne und
bewegende Momente dabei, doch
auch schreckliche und schwer verdauliche
Augenblicke. Ich war eine
Mischung aus Reiseführer, Ratgeber,
„Seelsorger“, väterlicher Freund und
Kumpel für viele dort eingesetzte
Soldatinnen und Soldaten – ich habe
viel über mich und die Menschen dort
gelernt, dazu noch über ein liebenswertes
Stückchen Erde, das leider
stark unter den Kriegswirren gelitten
hat!“, muss Günter auch heute noch
manchmal an jene Zeit auf dem Balkan
zurückdenken.
Das neue Jahrtausend
beginnt
Im privaten Bereich ging alles seinen
normalen Gang. Die Söhne waren
mittlerweile erwachsen geworden,
gingen ihrer eigenen Wege, gründeten
selbst Familien. So blieb es nicht
aus, dass Hiltrud und Günter Thye
bald in den „Rang“ Großeltern aufsteigen
durften – sehr zur Freude des
Paares! Nach dem ersten Enkel Kilian
in 2001 sollten noch fünf weitere Enkelkinder
die Familie Thye vergrößern
und zu ihrem künftigen Fortbestand
beitragen!
Günter nutzte die ihm nun zur Verfügung
stehende Freizeit zur Ahnenforschung:
Woher stammt der Familienname
„Thye“? Das tat er nicht
nur daheim vom Schreibtisch aus,
sondern reiste gemeinsam mit der
Ehefrau durch die Republik – auf den
Spuren tatsächlicher und vermeintlicher
Vorfahren. Seine „bessere
Hälfte“ war, seit die Söhne „aus dem
Gröbsten“ raus waren, selbst stark
engagiert in der Seelsorge: Hiltrud
Thye engagiert sich seit vielen Jahrzehnten
im kirchlichen und im sozialen
Bereich. Sie war Sprecherin für
Anliegen der Frauen in der Erzdiözese
Hamburg und setzte sich in der Ökumene
ein. Sie half mit bei der Organisation
von Friedensgottesdiensten
sowie ökumenischen Kreuzwegen am
Karfreitag und gestaltete jährliche
Weltgebetstage. Seit vielen Jahren
bringt sie sich beim ökumenischen
Runden Tisch in Flensburg ein.
… und noch eine Wehrübung!
Im Frühjahr 2006 erhielt Günter eine
Anfrage seiner einstigen Dienststelle:
„Sind Sie bereit, im
Rahmen einer Wehrübung im
Flottenkommando Glücksburg
eine Jubiläumsschrift zur
Feier „50 Jahre Flottenkommando“
anzufertigen?“ – Ja,
er war bereit und willens,
und legte pünktlich zum besagten
Jubiläum druckfrisch
das Buch „50 Jahre Marinegeschichte
an der Flensburger
Förde“ vor (das Flensburg
Journal berichtete seinerzeit
im Juni 2006, Ausgabe 45,
über jenes Ereignis).
Mitglied und 1. Vorsitzender
im MVFF
Kurz zuvor – im November
2005 – war Günter Mitglied
in der neu gegründeten „Maritimen
Vereinigung Flensburger
Förde e. V.“ (MVFF)
geworden. Da Günter sich bei
den üblichen Versammlungen
durchaus zu Wort meldete
und engagierte, dauerte es
nicht so sehr lange, bis er auf
der Jahreshauptversammlung
2008 zum ersten Vorsitzenden
des MVFF gewählt wurde.
Sein Organisationstalent und
Engagement war gefragt, so
auch 2009 zum Abgeordne-
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22 FLENSBURG JOURNAL • 10/2022