Flensburg Journal - 241 Oktober 2022
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1969 - 1982 – selbstständig gemacht mit dem Romantik-Hotel Rendsburg
1983 – Umzug nach Flensburg in die Rote Straße
und Handelskammer in die Prüfungsangelegenheiten
involviert,
an der Notenvergabe beteiligt
und achtete darauf, dass „die
Praxis und die bürokratischen
Vorschriften zusammenpassen“.
Seit Corona hat sich
viel verändert
Die letzten beiden Jahre waren
unruhig. Die Schließungen im Corona-Lockdown
und die Schwierigkeiten,
geeignetes Personal zu
finden, machen es fast jedem Restaurant-Betrieb
schwer. Die Arbeit
am Abend und am Wochenende sowie
krisensichere Alternativ-Jobs
in anderen Branchen reduzierte
die Zahl potenzieller Mitarbeiter.
Alfred Mäder, inzwischen 81 Jahre
alt, hilft häufiger am Tresen aus.
„Ich kann nicht zu Hause sitzen“,
sagt er. „Wenn man 60 bis 70 Jahre
in der Gastronomie tätig war, dann
braucht man immer Menschen um
sich.“
Alfred der Allrounder
Wenn das Restaurant geschlossen
ist, wirbelt er im „Mäder´s“ als
Hausmeister. Gerade hat er einen
Seifenspender repariert. Das Geschäft
führt seine Frau, die den
Stab im nächsten Jahr an den Sohn
weitergeben möchte. Der Senior
unterstützt oft bei den Auslieferungen
des Catering-Betriebs. Zu
den zufriedenen Abnehmern gehört
auch die Club100-Lounge an der
Flens-Arena, wo vor den Heimspielen
der SG Flensburg-Handewitt die VIPs
bewirtet werden. Die Verbindung zum
Handball-Bundesligisten dokumentiert
ein Trikot von Rückraumass Jim
Gottfridsson, das an einer Säule hängt
– hübsch eingerahmt.
Und was macht ein langjähriger
und erfolgreicher Gastronom in seiner
Freizeit? „Ich unterhalte meine
Frau und reise gerne“, verrät Alfred
Mäder mit einem Augenzwinkern.
Er schwärmt von der norwegischen
Küste, freut sich aktuell auf eine
Kreuzfahrt nach Stockholm und bedauert,
dass wegen der aktuellen
politischen Lage das Baltikum offenbar
aus den Kursbüchern gefallen
ist.
Nach „Sprotte“ und
„Fisch perle“ kam
„Mäder´s“ dazu
Gerne besucht er seine beiden Stammtische.
In Rendsburg trifft sich ein
alteingesessener Wirtschaftskreis, der
auch zwei Mal jährlich unterwegs ist.
„Harz, Frankenland, Bayern, Mosel oder
Ostfriesland – Deutschland ist schön“,
meint Alfred Mäder, der auch zu den
fünf Hartgesottenen vom Flensburger
„Kegelverein Hansa von 1914“ zählt.
„Wir kegeln seit einiger Zeit nicht
mehr“, sagt er. „Der Rücken zieht, und
der Fuß tut weh.“ Aber die Geselligkeit
ist das, was ein lebenslanger Gastronom
nun einmal so schätzt.
Text: Jan Kirschner
Fotos: Jan Kirschner, privat
2000 – zusätzlich die Fischperle übernommen bis zum heutigen Tage
32 FLENSBURG JOURNAL • 10/2022