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GESUNDHEIT endokrinologie Foto: Armin Rimoldi / pexels.com GYNÄKOMASTIE Autor: Martin Lewicki WIE ES ZU DER WEIBLICH ANMUTENDEN MÄNNERBRUST KOMMT Gynäkomastie ist ein weitverbreitetes Phänomen. Es tritt auf, wenn sich die Brustdrüsen beim Mann vergrößern. Die Gründe dafür sind vielfältig. In jedem Fall erzeugt es aber bei den Betroffenen einen hohen psychischen Leidensdruck. In letzter Instanz kann ein chirurgischer Eingriff Abhilfe schaffen. 44 Ausgabe 03
Eine gut definierte Männerbrust gehört zum optischen Idealbild eines Mannes. Michelangelos David-Statue macht es uns schon seit Jahrhunderten vor. Kein Wunder, dass Bankdrücken und Liegestütze zu den populärsten Kraftübungen unter Männern zählen. Schließlich gilt eine muskulöse Brust auch als ein Zeichen von Stärke. Umso mehr leiden Männer darunter, wenn ihre Brust zwar wächst, dabei aber eine weiblich anmutende Form annimmt. Man spricht in diesem Fall von Gynäkomastie, also einer Verweiblichung der Männerbrust. Veränderungen im Hormonhaushalt Gynäkomastie ist ein Zeichen dafür, dass es ein Missverhältnis zwischen Östrogen und Testosteron im Hormonhaushalt des Körpers gibt. Ein Überschuss des weiblichen Geschlechtshormons führt beim Mann zum Wachstum der Brustdrüse und des umliegenden Gewebes, was in der Ausprägung einer weiblich anmutenden Brust resultiert. Ist das Gewebe gutartig, handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern lediglich um ein verändertes Erscheinungsbild. Die Vergrößerung der Brustdrüse kommt besonders häufig in drei verschiedenen Lebensphasen vor: im Säuglingsalter, in der Pubertät und ab dem 50. Lebensjahr. Bei den meisten Säuglingen bildet sich die vergrößerte Brust innerhalb von wenigen Wochen zurück. Auch bei Teenagern, die aufgrund von hormonellen Schwankungen oft betroffen sind, bildet sie sich meist innerhalb von ein bis zwei Jahren zurück. Geschieht dies nicht, besteht die Gefahr, dass die Gynäkomastie sich bereits im jungen Alter manifestiert und für immer bleibt. Auch Männer über 50 entwickeln häufig eine weiblich anmutende Brust. Denn durch den kontinuierlich sinkenden Testosteronspiegel verändert sich der Hormonhaushalt zugunsten von Östrogen. Wenn hier nicht gegengesteuert wird, bleibt die Brustdrüsenvergrößerung dauerhaft. Pseudogynäkomastie Irrtümlicherweise wird oft angenommen, dass vor allem übergewichtige Männer von einer Gynäkomastie betroffen sind. Doch das ist schlicht falsch. Bei Übergewichtigen, die aufgrund von Fetteinlagerung eine größere Brust entwickeln, spricht man von sogenannter Pseudogynäkomastie, auch Lipomastie genannt. Dabei wird wie an anderen Stellen des Körpers auch im Brustbereich Fettgewebe gespeichert, die Brustdrüse selbst wächst jedoch nicht. Ob es sich um eine echte Gynäkomastie oder eine Pseudogynäkomastie handelt, kann am besten ein Arzt feststellen. Normales männliches Brustgewebe Gynäkomastie Grafik: rumruay / stock.adobe.com FETT MUSKEL MUSKEL DRÜSEN- GEWEBE FETT 45
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