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männer* | III/22

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Eine gut definierte Männerbrust gehört zum<br />

optischen Idealbild eines Mannes. Michelangelos<br />

David-Statue macht es uns schon seit<br />

Jahrhunderten vor. Kein Wunder, dass Bankdrücken<br />

und Liegestütze zu den populärsten<br />

Kraftübungen unter Männern zählen. Schließlich<br />

gilt eine muskulöse Brust auch als ein<br />

Zeichen von Stärke. Umso mehr leiden Männer<br />

darunter, wenn ihre Brust zwar wächst, dabei<br />

aber eine weiblich anmutende Form annimmt.<br />

Man spricht in diesem Fall von Gynäkomastie,<br />

also einer Verweiblichung der Männerbrust.<br />

Veränderungen im Hormonhaushalt<br />

Gynäkomastie ist ein Zeichen dafür, dass<br />

es ein Missverhältnis zwischen Östrogen<br />

und Testosteron im Hormonhaushalt des<br />

Körpers gibt. Ein Überschuss des weiblichen<br />

Geschlechtshormons führt beim Mann zum<br />

Wachstum der Brustdrüse und des umliegenden<br />

Gewebes, was in der Ausprägung einer<br />

weiblich anmutenden Brust resultiert. Ist das<br />

Gewebe gutartig, handelt es sich nicht um eine<br />

Krankheit, sondern lediglich um ein verändertes<br />

Erscheinungsbild.<br />

Die Vergrößerung der Brustdrüse kommt besonders<br />

häufig in drei verschiedenen Lebensphasen<br />

vor: im Säuglingsalter, in der Pubertät<br />

und ab dem 50. Lebensjahr. Bei den meisten<br />

Säuglingen bildet sich die vergrößerte Brust<br />

innerhalb von wenigen Wochen zurück. Auch<br />

bei Teenagern, die aufgrund von hormonellen<br />

Schwankungen oft betroffen sind, bildet sie<br />

sich meist innerhalb von ein bis zwei Jahren<br />

zurück. Geschieht dies nicht, besteht die<br />

Gefahr, dass die Gynäkomastie sich bereits im<br />

jungen Alter manifestiert und für immer bleibt.<br />

Auch Männer über 50 entwickeln häufig eine<br />

weiblich anmutende Brust. Denn durch den kontinuierlich<br />

sinkenden Testosteronspiegel verändert<br />

sich der Hormonhaushalt zugunsten von<br />

Östrogen. Wenn hier nicht gegengesteuert wird,<br />

bleibt die Brustdrüsenvergrößerung dauerhaft.<br />

Pseudogynäkomastie<br />

Irrtümlicherweise wird oft angenommen,<br />

dass vor allem übergewichtige Männer von<br />

einer Gynäkomastie betroffen sind. Doch das<br />

ist schlicht falsch. Bei Übergewichtigen, die<br />

aufgrund von Fetteinlagerung eine größere<br />

Brust entwickeln, spricht man von sogenannter<br />

Pseudogynäkomastie, auch Lipomastie<br />

genannt. Dabei wird wie an anderen Stellen<br />

des Körpers auch im Brustbereich Fettgewebe<br />

gespeichert, die Brustdrüse selbst<br />

wächst jedoch nicht. Ob es sich um eine echte<br />

Gynäkomastie oder eine Pseudogynäkomastie<br />

handelt, kann am besten ein Arzt feststellen.<br />

Normales männliches<br />

Brustgewebe<br />

Gynäkomastie<br />

Grafik: rumruay / stock.adobe.com<br />

FETT<br />

MUSKEL<br />

MUSKEL<br />

DRÜSEN-<br />

GEWEBE<br />

FETT<br />

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