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männer* | III/22

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GESUNDHEIT<br />

endokrinologie<br />

SELBSTTEST ZUM ERTASTEN<br />

DES BRUSTGEWEBES<br />

Platzieren Sie Ihren Daumen und Zeigefinger<br />

großzügig um die Brustwarze herum.<br />

Versuchen Sie die beiden Finger von den<br />

gegenüberliegenden Seiten der Brustwarze<br />

aus zusammenzuführen. Wenn es sich<br />

um eine Pseudogynäkomastie handelt,<br />

können Sie Daumen und Zeigefinger problemlos<br />

und ohne großen Widerstand bis<br />

zur Brustwarze zusammenführen. Liegt<br />

eine Gynäkomastie vor, steht ein härteres<br />

Gewebe um die Brustwarze herum im Weg.<br />

Dadurch wird das Zusammenführen von<br />

Daumen und Zeigefinger verhindert.<br />

Vielfältige Ursachen<br />

Experten unterscheiden zwischen den Gründen<br />

für eine Pseudogynäkomastie und jenen für<br />

eine echte Gynäkomastie. Für die Erste ist meist<br />

Fetteinlagerung durch Übergewicht verantwortlich.<br />

Bei der Zweiten sind Veränderungen im<br />

Hormonhaushalt ursächlich. Dabei entsteht ein<br />

Ungleichgewicht zwischen dem weiblichen Geschlechtshormon<br />

Östrogen und dem männlichen<br />

Sexualhormon Testosteron. Es gibt verschiedene<br />

Faktoren, die den Hormonhaushalt beeinflussen<br />

und verändern können.<br />

In den meisten Fällen sind es Medikamente,<br />

die hier Einfluss nehmen.<br />

Ernährung und Kosmetika spielen eine Rolle.<br />

Anabolika, die unter Hobbysportlern immer<br />

populärer werden, greifen direkt in den Hormonhaushalt<br />

ein.<br />

Hoher Alkohol- und Marihuana-Konsum kann<br />

sich negativ auch auf das unerwünschte<br />

Brustwachstum auswirken.<br />

In einigen Fällen ist es eine genetische Veranlagung,<br />

die zu einem Ungleichgewicht der<br />

Hormone führt.<br />

Auch eine Krebserkrankung kann für das<br />

Brustgewebewachstum verantwortlich sein.<br />

i<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

Zunächst muss ein Arzt feststellen, ob es sich<br />

um eine echte Gynäkomastie handelt. Hierzu<br />

zählt nicht nur das Abtasten der Brust, sondern<br />

auch eine Untersuchung des Hormonspiegels.<br />

Denn im Fall von Pseudogynäkomastie kann<br />

womöglich schon eine Gewichtsreduktion beim<br />

Betroffenen für die Verkleinerung der Brust<br />

sorgen. Dies funktioniert leider nicht bei echter<br />

Gynäkomastie, denn das Brustdrüsengewebe<br />

kann nicht verstoffwechselt werden.<br />

Im nächsten Schritt sollte der Arzt herausfinden,<br />

was zu der Gynäkomastie geführt hat. Im Fall von<br />

Medikamenten, Anabolika und Drogen hilft oft<br />

schon das Absetzen der Auslöser für eine Selbstregulierung<br />

des Hormonhaushalts. Auch mit gesunder<br />

und ausgewogener Ernährung lässt sich<br />

das Hormongleichgewicht positiv beeinflussen.<br />

Doch nicht immer lässt sich die Ursache für eine<br />

Gynäkomastie ausmachen, wenn sie beispielsweise<br />

schon Jahre zurückliegt.<br />

Chirurgie als letzter Ausweg<br />

Wenn es sich um eine gutartige Brustdrüsenvergrößerung<br />

handelt, bedarf es keiner Entfernung<br />

des Gewebes. Dennoch wünschen sich das<br />

viele Männer, weil sie psychisch leiden. Wenn<br />

sich medikamentös oder mit einer Hormontherapie<br />

das Problem nicht beheben lässt, ist<br />

eine OP der letzte Schritt, um die Gynäkomastie<br />

zu beseitigen. Die Kosten für den chirurgischen<br />

Eingriff bei einer echten Gynäkomastie werden<br />

oft von den Krankenkassen übernommen. Diese<br />

liegen bei rund 3500 bis 5000 Euro, je nachdem,<br />

wie umfangreich die OP ausfällt. Da es sich bei<br />

der Pseudogynäkomastie nur um eine Fetteinlagerung<br />

infolge von Übergewicht handelt,<br />

müssen hierbei die Kosten für eine lokale<br />

Fettabsaugung privat übernommen werden.<br />

Weil dieser Eingriff in der Regel kleiner ausfällt,<br />

reduzieren sich die Kosten auf etwa 2500 bis<br />

3000 Euro. In jedem Fall ist es wichtig, sich<br />

einem ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet<br />

anzuvertrauen, damit nach der OP keine dellige<br />

Brust oder große Narben zurückbleiben.<br />

46 Ausgabe 03

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