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Andrássy Nachrichten Nr. 23 (2022/2)

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Aktuelles

Andrássy Nachrichten / Wintersemester 2022 / Seite 3

Nachrichten aus dem Universitätsleben

Der Gleichstellungsplan der AUB

Der Beginn eines langfristigen Prozesses

Am 19. Mai 2022 tagte der Senat der AUB seit der Pandemie zum zweiten

Mal wieder in Präsenzform. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt

war die Verabschiedung eines Gleichstellungsplans (Gender Equality

Plan, Abg. GEP).

Was bedeutet Gleichstellung

der Geschlechter

und was ist ein GEP?

Gleichstellung der Geschlechter

oder auf Englisch Gender Equality

ist ein wichtiger Prozess, dem

der Gedanke zugrunde liegt, dass

alle Geschlechter oder Geschlechtsidentitäten

in rechtlicher Hinsicht

und im Hinblick auf ihr persönliches

und berufliches Entfaltungspotenzial

in einer Gesellschaft dieselben

Chancen haben sollen (Chancengleichheit).

Alle Geschlechter oder

Geschlechtsidentitäten sind gleich

wertvoll und sollten aus diesem

Grund gleich behandelt werden.

Für den Prozess der Gleichstellung

und somit für den Gleichstellungsplan

ist insbesondere Artikel 23 der

europäischen Grundrechtecharta

leitend, der folgendes besagt:

„Die Gleichheit von Männern

und Frauen ist in allen

Bereichen, einschließlich

der Beschäftigung,

der Arbeit und des Arbeitsentgelts,

sicherzustellen.

Der Grundsatz der Gleichheit

steht der Beibehaltung oder

der Einführung spezifischer

Vergünstigungen für das

unterrepräsentierte Geschlecht

nicht entgegen.“

Auf diesen Ansatz baut auch

die neu erstellte erste Version des

Gleichstellungsplans der AUB auf.

Es ist vorgesehen, dass dieser erste

Ansatz (Gleichstellung zwischen

Frauen und Männern) auf alle Geschlechter

und Geschlechtsidentitäten

ausgeweitet werden soll.

Hintergrund: GEP als Zulassungskriterium

für EU Forschungsrahmenprogramme

Horizon Europe ist das neue, 2021

ins Leben gerufene, Forschungsrahmenprogramm

der Europäischen

Union, dessen klar formuliertes Ziel

in der Anhebung der Wissenschaftsausgaben

der EU liegt. Bei den Horizon-Europe-Anträgen

gilt ab 2022

ein neues Zulassungskriterium: um

eine Förderung zu erhalten, müssen

Forschungs- oder Hochschuleinrichtungen

über einen GEP verfügen.

Dies war eine gute Gelegenheit für

die Universität, in Anlehnung an die

bereits seit 2016 existierenden Richtlinien

gegen Diskriminierung und

sexuelle Belästigung, einen Gleichstellungsplan

für den Zeitraum von

2022 bis 2027 zu erarbeiten.

Wie wurde aus der Idee

ein Plan an der AUB?

Ziel des GEP der AUB war in erster

Linie, eine erste Fassung zu kreieren,

die in regelmäßigen Abständen überprüft

und angepasst werden soll. Einen

finalen GEP zu erschaffen, war explizit

nicht das Ziel, sondern vielmehr den

Prozess der Gleichstellungsarbeit damit

offiziell anzustoßen. Dabei war es

wichtig, dass der aktuelle Ist-Zustand

festgehalten und analysiert wird.

In dieser Hinsicht sind die Analyse-

und Planungsphasen, die der

Erstellung des Gleichstellungsplans

vorangehen, hervorragende Möglichkeiten,

universitätsspezifische Strukturen

zu überdenken und etwaige

Problembereiche zu erkennen.

Maßgeblich an der Erstellung des

Dokuments beteiligt war der Ausschuss

für Chancengleichheit, bestehend

aus fünf Mitgliedern, die jede

Statusgruppe der Universität – das

sind die Studierenden, die Promovierenden,

die Lehrkräfte, die wissenschaftlichen

Mitarbeitenden sowie

die Verwaltung – repräsentieren.

Einen großen Beitrag für die Entstehung

des GEP leisteten auch die

UniversitätsbürgerInnen, die sich in

einer Arbeitsgruppe an der Erstellung

der Teilbereiche des Dokuments

beteiligten. An den Untereinheiten

arbeiteten diejenigen, die sich mit

dem jeweiligen Thema verbunden

fühlten oder sich darin auskannten.

Nach zahlreichen Korrekturrunden,

an denen sich auch die Universitätsleitung

beteiligte, war es Anfang

Mai so weit, das Dokument dem Senat

vorzulegen, es zur Diskussion zu stellen

und über die Annahme abzustimmen.

Bei der Senatssitzung am 19.

Mai wurde der Gleichstellungsplan

vom Senat einstimmig angenommen

und ist somit in die Umsetzungsphase

gekommen.

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