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SMZ Liebenau Info 01_2018

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STADTTEILARBEIT<br />

Neuigkeiten von „Jacky_cool_check“<br />

VON INGRID KALTENEGGER<br />

26<br />

<strong>SMZ</strong> INFO FRÜHJAHR 2<strong>01</strong>8<br />

Im Rahmen der <strong>SMZ</strong>-<strong>Info</strong>rmationsveranstaltung<br />

„Der Einfluss des Klimawandels auf die Gesundheit<br />

– unter dem besonderen Fokus auf Hitze(inseln)“<br />

wurde im Oktober 2<strong>01</strong>6 u. a. das Projekt<br />

Jacky_cool_check vorgestellt (siehe <strong>SMZ</strong> <strong>Info</strong>–<br />

Artikel Winter 2<strong>01</strong>6).<br />

Der Name des Projekts leitet sich ab aus:<br />

Jacky= Jakomini, cool= kühlen, check= Test<br />

Dabei handelt es sich um ein Projekt, das untersucht,<br />

wie sich Hitzeinseln durch bauliche und grünräumliche<br />

Maßnahmen reduzieren lassen. Im Rahmen<br />

des Projekts werden einerseits robuste Daten<br />

zur „Hitzeinsel“ über Jakomini gesammelt, sowie<br />

realistische Anwendungsmöglichkeiten von Maßnahmen<br />

erhoben.<br />

Was bedeutet „Hitzeinsel“?<br />

Hitze hat besonders in urbanen Räumen ein besonderes<br />

Gefährdungspotenzial. Gerade im städtischen<br />

Gebiet bilden sich vermehrt sogenannte<br />

„Hitzeinseln“, in denen die Durchschnittstemperatur<br />

höher als in der Umgebung ist. Ursache solcher<br />

„Hitzeinseln“ sind der hohe Anteil an versiegelten<br />

Oberflächen, der die Verdunstung reduziert und<br />

gleichzeitig viel Wärme speichert, fehlende Grünflächen,<br />

die eine effektive Kühlung der Umgebung verhindern<br />

sowie die geringere Zufuhr von kühler Luft<br />

aus dem Umland.<br />

Anfang 2<strong>01</strong>8 ging das Projekt Jacky_cool_check in<br />

die Endrunde. Wir haben die Leiterin des Projekts,<br />

Mag. Dr. Ingrid Kaltenegger vom Zentrum für Klima,<br />

Energie und Gesellschaft am JOANNEUM RE-<br />

SEARCH, gebeten, über Neuigkeiten zu berichten.<br />

Es gab viel zu tun …<br />

Mehr als ein Jahr lang wurden Berechnungen angestellt<br />

und viele intensive Gespräche mit Bewohner*innen,<br />

Initiativen und Vereinen sowie Gewerbetreibenden,<br />

größeren Betrieben und Institutionen in<br />

Jakomini darüber geführt, wie man die sogenannten<br />

Hitzeinseln im Bezirk wirksam reduzieren kann.<br />

Gleichzeitig mit der Sammlung von Ideen für mögliche<br />

Maßnahmen und deren Umsetzung wurden<br />

von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik<br />

(ZAMG) verschiedene Szenarien modelliert.<br />

Diese zeigen, wie sich die Umsetzung von<br />

unterschiedlichen Maßnahmen in der Reduktion der<br />

Sommertage (mit einer Tageshöchsttemperatur von<br />

25,0 °C oder mehr) und Hitzetage (mit einer Tageshöchsttemperatur<br />

von 30,0 °C oder mehr) niederschlagen<br />

würde.<br />

Dabei wurden unter anderem Szenarien für sehr<br />

drastische städtebauliche Eingriffe modelliert, um<br />

zu sehen, auf welche Maßnahmen das Stadtklima<br />

von Jakomini am stärksten reagiert. Deckt man zum<br />

Beispiel alle Dächer mit einem Material, das 70 %<br />

der Sonnenstrahlung reflektiert, sinkt in Jakomini<br />

die durchschnittliche Zahl der Sommertage um fünf<br />

bis zehn Tage. Einen ähnlichen Effekt würde auch<br />

die Begrünung der gesamten vorhandenen Dachflächen<br />

bewirken. Für den Fall, dass jede/r Bewohner*in<br />

von Jakomini einen Baum pflanzen würde,<br />

würde dies ebenfalls zu einer Abnahme der Sommer-<br />

und Hitzetage führen, besonders dann, wenn<br />

die Bäume entlang der Straßen gepflanzt würden.<br />

Wenn man diese mehr als 30.000 Bäume konzentriert<br />

als Parks oder größere Grün- und Erholungsflächen<br />

pflanzt, verdünnt sich der Abkühleffekt jedoch<br />

wieder.<br />

Derart weitreichende Maßnahmen wie die Begrünung<br />

aller Dachflächen oder die Pflanzung von mehr<br />

als 30.000 Bäumen sind in der Realität zumeist<br />

nicht umsetzbar. So sind beispielsweise in Jakomini<br />

baulich bedingt überhaupt nur 11 % der Dachflächen<br />

begrünbar.<br />

In der Praxis geht es<br />

daher um eine optimale<br />

Kombination einzelner<br />

Maßnahmen, wie zum<br />

Beispiel der Begrünung<br />

einer Fassade zusammen<br />

mit einer Änderung<br />

der Dachfarbe und der<br />

Erhaltung vorhandener<br />

Grünflächen!

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