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SMZ Liebenau Info 01_2018

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GESUNDE STADT<br />

VON GROSSER BEDEUTUNG IST FÜR ROBERT KROTZER,<br />

SICH FÜR EIN STARKES ÖFFENTLICHES UND KOSTENLOSES<br />

GESUNDHEITSWESEN FÜR ALLE MENSCHEN EINZUSETZEN.<br />

Um genau solche Rahmenbedingungen selbst zu<br />

schaffen und einen niederschwelligen Zugang zu<br />

den Grazer*innen zu erhalten, hat der Gesundheitsstadtrat<br />

die bestehenden und neuen Angebote des<br />

Gesundheitsamts dahin entwickelt, dass diese auch<br />

außerhalb des Standortes in der Schmiedgasse,<br />

z. B. in Schulen, Betrieben und Nachbarschaften,<br />

durchgeführt werden können. Dazu zählen z. B.<br />

Maßnahmen wie:<br />

• Impfstelle und Ernährungsberatung vor Ort<br />

• Impfstelle modernisieren und unabhängig von<br />

anderen Einrichtungen machen<br />

• Pilotprojekt zum Thema Medienkompetenz<br />

• Kooperationen mit Gesundheitsversorgungseinrichtungen<br />

• Schulgesundheitspreis<br />

• und Sensibilisierung verschiedener Zielgruppen<br />

zum Thema Sucht sowie die Versorgung<br />

von Substitutionspatient*innen sichern<br />

Um eine Debatte im Suchtbereich anzuregen, hat<br />

Stadtrat Krotzer im September 2<strong>01</strong>7 gemeinsam<br />

mit dem Regisseur Adrian Goiginger zum Film „Die<br />

beste aller Welten“ eingeladen. Der österreichische<br />

Film erzählt von der wahren Geschichte eines Kindes<br />

in der abenteuerlichen Welt seiner heroinabhängigen<br />

Mutter und ihrer Liebe zueinander. Die<br />

Betreuung und medizinische Versorgung dieser<br />

sehr vulnerablen und gefährdeten Gruppe sind<br />

in Graz zunehmend in Frage gestellt: Nur noch 9<br />

Ärzt*innen arbeiten im Substitutionsprogramm. In<br />

den kommenden Jahren gehen einige von ihnen in<br />

Pension, ein Nachwuchs ist nicht in Sicht. Gerade<br />

für diese schwierige Patientengruppe sind, neben<br />

der rein medizinischen Basisverschreibung spezieller<br />

Medikamente, psychosoziale Teams erforderlich,<br />

deren Finanzierung jährlich sichergestellt werden<br />

muss. Für einen Teil dieser Patient*innen kann das<br />

<strong>SMZ</strong>-Team hochwertige Betreuung sicherstellen.<br />

Eine langfristige Planung ist leider nicht in Sicht. Initiativen,<br />

wie die von Stadtrat Krotzer, diese Misere<br />

aufzuzeigen und zu verbessern, sind dringend nötig.<br />

Eine weitere Herzensangelegenheit für Robert Krotzer<br />

ist es, sich mehrerer Themen im Pflegebereich<br />

anzunehmen. Dazu zählen z. B.:<br />

• Entlastung aller Gesundheitsberufe durch<br />

mehr Personal und gerechte Entlohnung<br />

• eine klare Regelung für die 24h-Betreuung<br />

• keine Schlechterstellung von Beschäftigten<br />

durch die neue Regelung der Ausbildung für<br />

Pflegeberufe<br />

• 4te Dienst<br />

• nachgehende und nachbarschaftliche Betreuung<br />

für 50+<br />

• Gestaltung einer demenzfreundlichen Stadt<br />

• Pflege Angehöriger darf nicht arm machen<br />

(Sicherung und Ausbau der Pflegedrehscheibe<br />

als nachgehende Beratungseinrichtung)<br />

Eine Möglichkeit, zumindest im Süden von Graz,<br />

diese Situation zu verbessern, besteht im von uns<br />

geplanten Primär-Gesundheitszentrum <strong>Liebenau</strong>:<br />

Angestellte Pflegefachkräfte werden nicht nur klassische<br />

Pflegeleistungen anbieten, sondern vor allem<br />

präventive Beratungen und Hausbesuche durchführen<br />

können. Gemeinsam mit anderen Gesundheitsberufen<br />

leisten sie dann aufsuchende Gesundheitsförderungsarbeit,<br />

gleichberechtigt neben der<br />

Behandlung Kranker!<br />

Abschließend wurden psychische Erkrankungen<br />

thematisiert, ein Thema, das zu einer längeren Diskussion<br />

unter den Teilnehmenden führt. Dr. Gustav<br />

Mittelbach verweist auf durchschnittliche Grazer<br />

Wartezeiten bei Psychotherapien bis zu 6 Monaten<br />

– ein unhaltbarer Zustand. Im <strong>SMZ</strong> hingegen ist für<br />

akute Krisenberatung jederzeit ein Soforttermin erhältlich,<br />

Beratung und Psychotherapie werden innerhalb<br />

von 2-3 Wochen möglich gemacht (siehe auch<br />

die 2 neuen Mitarbeiter*innen in unserer Familienberatungsstelle!)<br />

Eine Ärztin aus der Marienambulanz<br />

berichtet von Problemen, kostenlos und rasch<br />

Dolmetscher*innen zu organisieren – auch dieses<br />

Thema ist noch ungelöst. Psychische Erkrankungen<br />

und Traumata – gerade bei Menschen mit Migrationshintergrund<br />

und mangelnden Deutschkenntnissen,<br />

erfordern professionelle Hilfe, um Spätfolgen,<br />

wie Suchterkrankungen, Verhaltensstörungen und<br />

Suizide zu verhindern.<br />

<strong>SMZ</strong> INFO FRÜHJAHR 2<strong>01</strong>8<br />

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