Melange No26
Melange No26 - das Magazin im Süden Bayerns
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DER OLAVSWEG<br />
Der Weg, die Gelassenheit,<br />
das Handy<br />
Den Weg lässt Carola auf sich zukommen, vor Ort erkundigt sie sich<br />
nach der aktuellen Beschaffenheit, die Unterkünfte organisiert sie<br />
täglich per Telefon – je nachdem, welche Strecke sie zurücklegt. „Ich<br />
war eine der Letzten, die in der Saison den Weg gepilgert ist“, erinnert sie<br />
sich. „Ich habe nur wenig andere Pilger getroffen und war fast immer allein.<br />
Einige Herbergen waren bereits geschlossen, sodass ich manchmal Busfahren<br />
musste. Von den 640 Kilometern bin ich 560 gelaufen.“<br />
Die Zeit mit sich selbst prägt Carola: „Wenn man lange allein unterwegs<br />
ist, fängt man an, mit sich, der Umgebung und den Tieren zu reden. Man wird<br />
aufmerksamer und nimmt sein Umfeld bewusster wahr.<br />
Natürlich hatte ich auch mal Angst. So ist mir ein Elch begegnet und ich wusste<br />
nicht, wie ich mich verhalten soll – er ist aber einfach weggelaufen. Man befürchtet,<br />
sich zu verirren, nicht rechtzeitig anzukommen und nachts ohne Zelt<br />
draußen schlafen zu müssen. Außerdem nimmt man unbekannte Geräusche intensiver<br />
wahr. Ich habe mich öfters ertappt, wie ich meinen Gedanken nachhing<br />
und mich über Kleinigkeiten geärgert habe – eine überteuerte Unterkunft zum<br />
„Ich habe noch nie<br />
so viele gute Himbeeren gegessen<br />
wie in diesen vier Wochen.”<br />
Beispiel – und gemerkt habe, dass Schimpfen nichts bringt. Unverzichtbar war<br />
für mich die Anbindung an Zuhause, ich habe jeden Abend telefoniert, kurz geschrieben<br />
und Bilder geschickt. Ganz allein hätte ich es nicht geschafft. In den<br />
Büchern steht zwar, dass ‚der wahre Pilger‘ kein Handy dabeihat, aber für mich<br />
war es wichtig.“<br />
Von Flussbetten, Monotonie,<br />
Brennnesseln und Himbeeren<br />
Die wunderschönen Landschaftsaufnahmen im Fernsehen sind allerdings<br />
trügerisch. „In der Doku sah alles lieblicher aus, der Weg ist aber<br />
eine harte Herausforderung. Monotone Strecken ziehen sich, man läuft durch<br />
Flussbetten und über Wurzeln und muss häufig aufpassen, nicht zu stolpern.<br />
Man denkt, dass man die 20 Kilometer am Tag leicht in fünf Stunden schafft<br />
– aber durch das Auf und Ab der Landschaft, die Pausen und die Orientierungslosigkeit<br />
zieht es sich in die Länge. Ich hatte übrigens wahnsinniges Glück mit<br />
dem Wetter. Bis auf die letzten drei Tage war es fast nur schön und sonnig. Hätte<br />
es zu Beginn nur geregnet, hätte ich wahrscheinlich abgebrochen.“<br />
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