Melange No26
Melange No26 - das Magazin im Süden Bayerns
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BG UNFALLKLINIK MURNAU 2016<br />
Wie alles begann …<br />
Mit 250 Betten der Fachrichtungen Chirurgie, Innere Medizin, Neurologie und Rehabilitation bildete letztere in den ersten Jahrzehnten den<br />
größten Bereich der Klinik. Schon damals galt die „Rehabilitation vor Rente“ nach einem Berufsunfall als das übergeordnete, von den Berufsgenossenschaften<br />
und gesetzlichen Versicherungsträgern vorgegebene Ziel. Zuvor in anderen Häusern behandelte Patientinnen und<br />
Patienten wurden in Murnau mit Hilfe von aktivem Bewegungstraining, Gymnastik, Bädern und Arbeitstherapie bestmöglich rehabilitiert.<br />
Zur Erfüllung dieser Aufgaben wurde die Klinik mit einem Schwimmbad, einer Turnhalle und umfangreichen Bäder- und Nachbehandlungseinrichtungen<br />
sowie mit Werkstätten für Arbeitstherapie ausgestattet. Da die Nachbehandlung auch der Erholung dienen sollte, war<br />
die Klinik mit ihrer reizvollen alpenländischen Umgebung für Reha-Patientinnen und -Patienten ein idealer Ort, um gesund zu werden und<br />
blickt heute auf eine 70-jährige Rehabilitationstradition zurück.<br />
Medizinische Meilensteine<br />
Die medizinischen Geschicke der Klinik lenkten seither vier Ärztliche Direktoren: Mit Prof. Alfons Lob, der von 1955 bis 1969 im Amt war,<br />
änderte sich der Schwerpunkt der Klinik erstmals und es wurden vermehrt unfallverletzte Patientinnen und Patienten behandelt. Damit<br />
verbunden war die Einführung neuer operativer Behandlungsverfahren und ein Anstieg der operativen Eingriffe von 340 im Jahr 1953 auf<br />
1471 im Jahr 1958. Prof. Lob übergab den Staffelstab mit seinem Renteneintritt 1969 an Prof. Jürgen Probst, der bis 1993 im Amt blieb. In<br />
seiner Zeit nahm die operative Unfallchirurgie sowohl in der Rekonstruktion als auch in der akuten Versorgung enorm an Fahrt auf. Unter<br />
der Leitung des Ärztlichen Direktors Prof. Volker Bühren von 1993 bis 2018, entwickelte sich erstmals das Konzept eines multidisziplinären<br />
und interprofessionellen Traumazentrums. Die von ihm vorangetriebene Erweiterung bestehender Fachdisziplinen durch zahlreiche<br />
neue Schwerpunkte, Abteilungen und Funktionsbereiche ermöglichte eine interdisziplinäre Versorgung von Unfallverletzten auf höchstem<br />
medizinischem Niveau. In dieser Zeit erzielte man in Murnau enorme Fortschritte in der Intensivtherapie und allen wichtigen medizinischen<br />
Säulen der ganzheitlichen berufsgenossenschaftlichen Rehabilitation, Akutversorgung und Rekonstruktion von Unfallfolgen. Prof.<br />
Bühren erbrachte auf dem Gebiet der Unfallchirurgie hervorragende Leistungen. Er stand für eine kontinuierliche Weiterentwicklung von<br />
Forschung und Medizin. Des Weiteren hat Prof. Manfred Stöhrer in dieser Zeit die Forschung in der Neurourologie vorangetrieben und<br />
damit das Zentrum für Querschnittgelähmte in besonderem Maße gefördert. Mit der weltweit ersten Knietransplantation im Jahr 1996<br />
machte sich Prof. Gunter O. Hofmann, heutiger Ärztlicher Direktor des BG Klinikums Bergmannstrost Halle, zu seinen Murnauer Zeiten<br />
einen internationalen Namen. Zum 1. Juli 2018 übernahm der heutige Ärztliche Direktor Prof. Fabian Stuby ein überregionales Traumazentrum<br />
mit höchster chirurgischer Kompetenz und einer enormen Vielzahl an medizinischen Fachbereichen, deren interdisziplinäre und<br />
interprofessionelle Zusammenarbeit deutschlandweit seines Gleichen sucht.<br />
Bei allem Erfolg musste sich die BGU Murnau damals wie heute immer wieder verschiedensten Herausforderungen stellen. Äußere Faktoren<br />
wie die Pandemie, der Mangel an Pflegekräften, die insgesamt steigenden Kosten und politische Bestrebungen wie die geplante<br />
Krankenhausreform erfordern es, agil zu bleiben und sich immer wieder auf sich verändernde Rahmenbedingungen einzustellen.<br />
„Die letzten Jahre und auch die momentane Situation ist für viele Kliniken nicht einfach,<br />
das gilt auch für uns. Dennoch bin ich sehr zuversichtlich, dass wir diese schwierigen Zeiten<br />
gemeinsam überstehen werden. Das, was tagtäglich in unserem Hause geleistet wurde<br />
und wird, ist einzigartig. Der Enthusiasmus, zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten<br />
jeden Tag aufs Neue alles zu geben, ist in unserer Belegschaft deutlich spürbar.<br />
Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Kolleginnen und Kollegen herzlich bedanken“,<br />
sagt die Vorsitzende der Geschäftsführung der BG Unfallklinik Murnau, Sarah Heinze.<br />
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