Melange No26

MIT UNS BEKOMMEN SIE WIEDER RICHTIG BISS!
Was ist Ihnen beruflich heute wichtig?
HADER: Jetzt geht es mir darum, bestimmte Dinge weiterzuentwickeln,
die ich machen möchte, und bestimmte Dinge nicht mehr zu
machen, die ich vielleicht vor zehn Jahren noch gemacht habe.
Sie sind jetzt mindestens zum dritten oder vierten Mal in Murnau. Lernen
Sie dann die Orte, an denen Sie auftreten, auch kennen?
Das ist natürlich einfacher mit Orten, wo man ein paar Tage ist.
Ich nehme mir hier ständig vor, in das Museum zu gehen, wo diese
wunderbare Frau ausgestellt ist. Und ich habe es bis jetzt nicht geschafft,
weil immer noch irgendetwas zu tun ist. Vielleicht schaffe
ich es morgen. (Hader wird es auch morgen nicht schaffen. Aber nicht, weil er
keine Zeit hätte, sondern weil das Schloßmuseum wegen Umbaus geschlossen ist.
Das hat ihn ziemlich entlastet.)
Es ist aber auch eine Energiefrage. Wenn ich mitten in der Tournee
bin, kann es sein, dass ich die Energie für den Abend brauche.
Ich bin auch nicht mehr dreißig. Deswegen kann es passieren, dass
ich so mit halber Batterie durch den Tag laufe und erst am Abend
auf volle Leistung schalte. Man kann sich entscheiden, sich besonders
einfache Kabarettprogramme zu schreiben, dann hat man auch
noch Energie für viele Sachen.
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'Aber ich entscheide mich immer dafür,
dass ich am Abend richtig draufhauen will,
und dadurch bleibt dann in meinem Alter
nicht mehr so viel Energie für die
Unternehmungen des Tages.
Ich bin ein Opfer meines eigenen Narzissmus,
wenn man so will, oder meines künstlerischen
Willens. Das kann man so oder so sehen.'
Und das tat Josef Hader dann auch. Am Abend spielte er sein aktuelles
Programm „Hader on ice“, haute voll drauf und begeisterte damit das
Publikum im seit Wochen ausverkauften Saal.
Herr Hader, vielen Dank, dass Sie sich vor Ihrem Auftritt die Zeit für
dieses Gespräch genommen haben!
HADER: Gerne.
Autor & Fotos: Heribert Riesenhuber
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