Melange No26

KATHARINA JUERGENS
Katharina Juergens hat ein straffes Programm. Im zivilen Leben studiert
sie inzwischen in München auf Lehramt an Gymnasien – mit den
Fächern Deutsch, Geschichte, Deutsch als Zweitsprache sowie
Gesellschaft und Politik. Ferien gibt’s keine. Die verbringt sie bei der
Bundeswehr, bis zu 150 Tage im Jahr. „Ich konnte einfach nicht von der
Bundeswehr lassen“, sagt sie. „Die Bundeswehr ist Teil meines Lebens, das
kriegt man nicht einfach so raus.“ „Erfüllend“ nennt sie den Dienst, „lehrreich“
und „überaus positiv“. Die Bundeswehr habe ihr „ein gewisses
Selbstvertrauen gegeben“.
Kommunikation und Kameradschaft
Die Kameradschaft sei toll, man lerne, früh aufzustehen, sein Zeug
in Ordnung zu halten, mit unterschiedlichen Menschen umzugehen
und zu leben. Wenn man mit drei weiteren Frauen zusammen in einer
kleinen Stube lebt, „dann wird man zum Kommunikationsexperten“ – sie
lacht. Auch der Dienstort überzeuge mit seiner guten Lage, den Bergen,
dem Freizeitprogramm. „Ich habe einfach Glück gehabt“, findet sie.
Erst ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Jahr 2000 erlaubte
den Frauen den Dienst in der kämpfenden Truppe. Inzwischen liegt der
Anteil bei rund 13 Prozent. Als Frau bei der Bundeswehr. Das ist für
Katharina Juergens kein Widerspruch. „Die Bundeswehr bildet die
Gesellschaft ab, und da gehören auch die Frauen dazu.“ Klar, sie habe sich
darauf eingestellt, dass blöde Sprüche kommen. Aber die kamen gar nicht.
Wenn gewitzelt wurde, dann wegen ihrer Größe von 1,56 Metern; ein
Zentimeter mehr als Mindestmaß. Sprüche wie im Zivilleben auch.
Doch Männer und Frauen seien „ein Team“ mit gleichen Anforderungen.
„Es zählt die Leistung, nicht das Geschlecht.“ Treu dienen und tapfer
verteidigen, so steht es im Soldatengesetz. Juergens weiß sogar, in welchem
Paragrafen: in Paragraf sieben, sagt sie. Einen Unterschied zwischen
Männern und Frauen hat sie aber schon festgestellt: „Man macht sich als
Frau schon vorher ein klares Bild. Das Mindset ist ein anderes.“ Juergens und
ihre Mit-Rekrutinnen hätten sich Gedanken über das Leben bei der
Bundeswehr gemacht, sich auf Härten eingestellt, einen Trainingsplan
absolviert. Das war bei den Männern nicht der Fall.
Aufgaben und Pflichten
Lehrerin und Soldatin. Die Frau Leutnant will auch ein Mittler
zwischen Bundeswehr und Zivilgesellschaft sein. Und passt so
genau in die Zeit. Denn die Truppe wird bald sichtbarer werden im
Werdenfelser und Blauen Land. „Wir werden stark mit der Zivilgesellschaft
interagieren“, sagt der Kommandeur der Werdenfelser Kaserne,
Oberstleutnant Stefan Eisinger.
In der Kaserne ist das Informationstechnikbataillon 293 stationiert.
Und auf dieses warten große Herausforderungen. Denn das Bataillon
stemmt nun eine hohe Doppelbelastung. Zum einen ist es IT-
Hauptkraft bei UN-geführten Stabilisierungseinsätzen, etwa in Mali.
Zum anderen steht die Landes- und Bündnisverteidigung wieder im
Fokus, seit Russland die Ukraine angegriffen hat. Ein ganz neues
Bedrohungsszenario ist entstanden. „Es gibt dafür ein breites Bewusstsein
in der Bevölkerung“, sagt der Kommandeur. „Bestimmte Herausforderungen
können wir nur zusammen bewältigen.“
NEUERÖFFNUNG!
Die neue Pächterin Jessica Reinke startet am 01.04.2023
am Segelflieger durch.
Wir begrüßen Euch recht herzlich im Restaurant
„Zum Segelflieger“ am Flugplatz in Ohlstadt Pömetsried.
Bei uns werdet Ihr mit regionalen, frischen und
internationalen Speisen verwöhnt.
Zum Segelflieger • Am Flugplatz Ohlstadt • Pömetsried 1 • 82441 Ohlstadt • servus@zum-segelflieger.de • www.zum-segelflieger.de
57