Melange No26

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BG UNFALLKLINIK MURNAU 1970er Die beeindruckende Geschichte der BG Unfallklinik Murnau begann 1953 mit der Eröffnung des „HERMANN-SCHRAMM-HAUSES“ auf Initiative des Berufsgenossenschaftlichen Vereins für Heilbehandlung Murnau e.V.. Mit einstigem Schwerpunkt auf der Rehabilitation von Berufserkrankten und Unfallverletzten entwickelte sich die Murnauer Klinik im Laufe der letzten sieben Jahrzehnte zu einem der größten überregionalen Traumazentren der Maximalversorgung in Deutschland. 42
BG UNFALLKLINIK MURNAU 2016 Wie alles begann … Mit 250 Betten der Fachrichtungen Chirurgie, Innere Medizin, Neurologie und Rehabilitation bildete letztere in den ersten Jahrzehnten den größten Bereich der Klinik. Schon damals galt die „Rehabilitation vor Rente“ nach einem Berufsunfall als das übergeordnete, von den Berufsgenossenschaften und gesetzlichen Versicherungsträgern vorgegebene Ziel. Zuvor in anderen Häusern behandelte Patientinnen und Patienten wurden in Murnau mit Hilfe von aktivem Bewegungstraining, Gymnastik, Bädern und Arbeitstherapie bestmöglich rehabilitiert. Zur Erfüllung dieser Aufgaben wurde die Klinik mit einem Schwimmbad, einer Turnhalle und umfangreichen Bäder- und Nachbehandlungseinrichtungen sowie mit Werkstätten für Arbeitstherapie ausgestattet. Da die Nachbehandlung auch der Erholung dienen sollte, war die Klinik mit ihrer reizvollen alpenländischen Umgebung für Reha-Patientinnen und -Patienten ein idealer Ort, um gesund zu werden und blickt heute auf eine 70-jährige Rehabilitationstradition zurück. Medizinische Meilensteine Die medizinischen Geschicke der Klinik lenkten seither vier Ärztliche Direktoren: Mit Prof. Alfons Lob, der von 1955 bis 1969 im Amt war, änderte sich der Schwerpunkt der Klinik erstmals und es wurden vermehrt unfallverletzte Patientinnen und Patienten behandelt. Damit verbunden war die Einführung neuer operativer Behandlungsverfahren und ein Anstieg der operativen Eingriffe von 340 im Jahr 1953 auf 1471 im Jahr 1958. Prof. Lob übergab den Staffelstab mit seinem Renteneintritt 1969 an Prof. Jürgen Probst, der bis 1993 im Amt blieb. In seiner Zeit nahm die operative Unfallchirurgie sowohl in der Rekonstruktion als auch in der akuten Versorgung enorm an Fahrt auf. Unter der Leitung des Ärztlichen Direktors Prof. Volker Bühren von 1993 bis 2018, entwickelte sich erstmals das Konzept eines multidisziplinären und interprofessionellen Traumazentrums. Die von ihm vorangetriebene Erweiterung bestehender Fachdisziplinen durch zahlreiche neue Schwerpunkte, Abteilungen und Funktionsbereiche ermöglichte eine interdisziplinäre Versorgung von Unfallverletzten auf höchstem medizinischem Niveau. In dieser Zeit erzielte man in Murnau enorme Fortschritte in der Intensivtherapie und allen wichtigen medizinischen Säulen der ganzheitlichen berufsgenossenschaftlichen Rehabilitation, Akutversorgung und Rekonstruktion von Unfallfolgen. Prof. Bühren erbrachte auf dem Gebiet der Unfallchirurgie hervorragende Leistungen. Er stand für eine kontinuierliche Weiterentwicklung von Forschung und Medizin. Des Weiteren hat Prof. Manfred Stöhrer in dieser Zeit die Forschung in der Neurourologie vorangetrieben und damit das Zentrum für Querschnittgelähmte in besonderem Maße gefördert. Mit der weltweit ersten Knietransplantation im Jahr 1996 machte sich Prof. Gunter O. Hofmann, heutiger Ärztlicher Direktor des BG Klinikums Bergmannstrost Halle, zu seinen Murnauer Zeiten einen internationalen Namen. Zum 1. Juli 2018 übernahm der heutige Ärztliche Direktor Prof. Fabian Stuby ein überregionales Traumazentrum mit höchster chirurgischer Kompetenz und einer enormen Vielzahl an medizinischen Fachbereichen, deren interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit deutschlandweit seines Gleichen sucht. Bei allem Erfolg musste sich die BGU Murnau damals wie heute immer wieder verschiedensten Herausforderungen stellen. Äußere Faktoren wie die Pandemie, der Mangel an Pflegekräften, die insgesamt steigenden Kosten und politische Bestrebungen wie die geplante Krankenhausreform erfordern es, agil zu bleiben und sich immer wieder auf sich verändernde Rahmenbedingungen einzustellen. „Die letzten Jahre und auch die momentane Situation ist für viele Kliniken nicht einfach, das gilt auch für uns. Dennoch bin ich sehr zuversichtlich, dass wir diese schwierigen Zeiten gemeinsam überstehen werden. Das, was tagtäglich in unserem Hause geleistet wurde und wird, ist einzigartig. Der Enthusiasmus, zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten jeden Tag aufs Neue alles zu geben, ist in unserer Belegschaft deutlich spürbar. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Kolleginnen und Kollegen herzlich bedanken“, sagt die Vorsitzende der Geschäftsführung der BG Unfallklinik Murnau, Sarah Heinze. 43
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