Melange No26

QUINDA SILLMANN
Vielleicht zieht uns auch noch ein zweites an. Das ist die Energie, um
die es geht! Kein Künstler, kein Kunsthistoriker kann beschreiben,
warum es so ist. Trotzdem geschieht es. Genau das macht Kunst aus!
Bei jedem mag es ein anderes Bild sein, und doch gibt es Ausstellungen,
in denen wir kein einziges Gemälde finden, welches dieses Gefühl
bei uns hervorruft. Denn wenn wir ehrlich sind: Brauchen wir
die Kunst? Nein, zum Leben sicherlich nicht. Warum hat sie dann
schon so lange ihre Berechtigung? Warum steckt es dem Menschen
scheinbar im Blut, malen zu wollen? Geht es nur um die Überlieferung
von wichtigen historischen Ereignissen, oder ist es nur ein
Luxus für die Reichen? Warum umgeben wir uns mit Bildern, die
andere malen? Nur weil wir es selbst nicht können?
Die Antworten auf diese Fragen sind sehr individuell und viele
Kunsthistoriker beschäftigen sich schon lange damit. Es gibt nicht
DIE Antwort. Jedoch wird klar, dass Kunst, Malerei mehr ist als nur
ein Dekorationsartikel.
„Kunst ist immer politisch.“ Ein Zitat, über das man viel
und auch kritisch nachdenken kann. Dennoch stimmt es! Eine der
Definitionen von Politik ist: „Eine Methode, Art und Weise, bestimmte
eigene Vorstellungen gegen andere Interessen durchzusetzen.“ Kunst setzt automatisch
etwas durch, denn sie ist da, wenn wir direkt vor ihr stehen
können wir nicht mehr aus. Darüber hinaus beinhaltet sie die eigene
Vorstellung und Art des Künstlers. Ein weiterer wichtiger Aspekt
kommt hinzu: Jeder Künstler lebt in einer bestimmten Zeit, und diese
Lebensumstände schlagen sich automatisch auf die Kunst um.
Warum so in die Tiefe gehen, wenn es doch eigentlich „nur“ um die
schönen Bilder von Quinda geht? Weil genau das die Wirkung ausmacht.
Es ist eben nicht nur eine Oberflächlichkeit!
Quinda Sillmann malt intuitiv. Sie lässt sich leiten von ihren Emotionen,
ihren Eingebungen. „Ich stehe vor der Leinwand und weiß nicht, was
es wird. Dann beginne ich zu malen. Meist habe ich Farbe, die mir noch vom Arbeiten
an anderen Bildern übrigblieb verstrichen. Ohne darüber nachzudenken,
ich wollte nur die Farbe nicht wegschmeißen.“ Sie schmunzelt und erzählt
weiter: „Es kann sein, dass ich dann etwas sehe. Wie z.B. bei dem Pegasus.
Der war für mich ganz klar zu erkennen, also habe ich ihn weiter gemalt.“
Ihre Motive sind vielseitig: Buddhas, Pegasus, Frauen und Murnau-
Bilder. Bei Letzteren schafft sie es, die farbenfrohe und positive Stimmung
von Murnau zu verkörpern.
„Ich hatte die Idee, Murnau im Spiegel des Wassers darzustellen. Ein bisschen
ähnlich wie Venedig. Die Seen um Murnau, allen voran der Staffelsee, sind ein
Markenzeichen für unseren Ort. Zugleich die farbenfrohen Hausfassaden. Genau
das wollte ich in einem Bild vereinen“, schildert Quinda.
Eine wunderschöne Umsetzung von dem, was wir tatsächlich sehen,
fühlen und dem, was uns wichtig ist. Jedoch ist die Malerei nicht
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