03.05.2023 Aufrufe

Melange No26

Melange No26 - das Magazin im Süden Bayerns

Melange No26 - das Magazin im Süden Bayerns

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DIE HUNDEFLÜSTERIN<br />

Alexandra<br />

OSTERKORN<br />

über die Begegnung<br />

mit freilaufenden<br />

Hunden<br />

Hundesprache Und genau hier beginnen die Missverständnisse!<br />

Es wird heutzutage immer noch davon ausgegangen,<br />

dass das Schwanzwedeln beim Hund ein Zeichen von Freude ist.<br />

Faktisch jedoch drückt es aber lediglich seinen Erregungszustand<br />

aus, was bedeutet, dass der Hund freudig, unsicher aber auch aggressiv<br />

erregt sein kann.<br />

Ein Hund, der mit waagerechter, leicht schwingender Rute, steifbeinig,<br />

gesenktem Kopf und fixierendem Blick auf Sie zukommt,<br />

freut sich nicht, nein, er droht Ihnen.<br />

Häufig erkennen Menschen aber auch nicht, wann sich ein Hund<br />

unwohl fühlt und sich der Situation lieber entziehen möchte. So<br />

ist es für viele Menschen völlig normal, sich über einen Hund zu<br />

beugen, ihn dabei anzusprechen und mit der Hand von oben auf<br />

dem Kopf zu streicheln. Für den Hund hingegen ist es eigentlich<br />

als Drohung zu verstehen, wenn ihn ein Artgenosse fixiert oder sich<br />

gar über ihn beugt.<br />

Der tut nix –<br />

oder vielleicht doch?<br />

Die Begegnung mit freilaufenden Hunden ist für viele Menschen<br />

schon deswegen problematisch, weil sie das Verhalten des Tieres<br />

nicht einschätzen können und seine Körpersprache nicht verstehen.<br />

Ein Hundebesitzer mag erkennen, dass der bellende und wild<br />

schwanzwedelnde „Hasso“ nichts Böses im Sinn hat, einem Laien<br />

oder ängstlichen Spaziergänger jedoch helfen Sätze wie: „Der tut<br />

nix, der will nur mal Hallo sagen“ reichlich wenig!<br />

Ruhe bewahren Nur wie verhält man sich nun,<br />

wenn einem ein freilaufender Hund entgegenläuft?<br />

Manche – insbesondere schlecht sozialisierte Hunde – finden Menschen,<br />

die sie nicht klar lesen können, seltsam. Besonders Menschen<br />

mit Sonnenbrillen, Rucksäcken, Hüten oder Kappen finden einige<br />

Hunde komisch. Ebenso können Hunde häufig Menschen, die sich<br />

anders bewegen, sei es aufgrund von Walking-Stöcken, einer Behinderung<br />

o.ä., nicht zuordnen.<br />

Kommt Ihnen nun ein freilaufender Hund entgegen und zeigt eine<br />

solche Unsicherheit, bleiben Sie stehen und drehen sich vom Hund<br />

weg auf die Seite. Bereits dies führt meist schon zur Deeskalation.<br />

Sprechen Sie den Hund nicht an und nehmen Sie keinen Blickkontakt<br />

zu ihm auf. Warten Sie ruhig ab, im besten Fall hat dann<br />

Herrli oder Frauli den „Hasso“ wieder eingesammelt.<br />

Ähnliches gilt, wenn Sie joggend oder mit dem Fahrrad unterwegs<br />

sind. Verfolgt Sie ein Hund, lebt er in diesem Moment seinen Jagdtrieb<br />

aus und folgt seinem Reiz-Reaktionsmuster. Dieses Verhalten<br />

ist für den Hund in höchstem Maße selbstbelohnend, der Hund<br />

schüttet im Moment des Hetzens einen regelrechten Cocktail an<br />

Glückshormonen aus. Allerdings endet dieser Spaß auch, wenn sich<br />

die Beute nicht mehr bewegt.<br />

34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!