WASWURDEAUS … … ANDY OGRIS? Elf Treffer erzielte „der Ogerl“ für das Nationalteam des ÖFB. Auf jedem Parkett glänzend GEPA-PICTURES.COM Ob als „Dancing Star“, Analytiker oder Trainer, der 63-fache Teamspieler Andy Ogris macht oft eine gute Figur. Und kann sich ein Comeback auf der Bank vorstellen. TEXT HANS HUBER Auf dem Rasen wurde Andy Ogris von seinen Fans umjubelt, von seinen Gegnern gefürchtet. Immer blieb er seinem Stil treu: sich nicht zu verbiegen, manchmal schwierig, immer ehrlich zu sein, mit einer oft rauen Schale, aber einem weichen Kern. Im Fußball polarisierte er, als „Dancing Star“ löste Ogris eine Sympathiewelle aus, weil er sich von einer neuen Seite präsentierte. Seine TV-Auftritte bei Barbara Stöckl oder in „Willkommen Österreich“ ließen seine Popularität in neue Sphären schnellen. All jene, die „den Ogerl“ nur als ungeschliffenen Fußballer und Trainer mit bodenständiger Sprache registriert hatten, wurden durch seine Eloquenz und seine Schlagfertigkeit verblüfft. Er kam unter die Top sechs, „obwohl ich vom Tanzen wirklich keine Ahnung hatte, aber ich habe es sehr genossen“. Er tanzte sich aber nicht nur ins Herz der Zuseher, sondern auch in die Überlegungen der Laola1-Verantwortlichen. Die haben den 56-Jährigen gleich als Testimonial für drei Aufgaben beim Sportportal angeheuert: einen Stammtisch, dazu eine Sendung, in der Fußballtalenten auf die Beine geschaut wird, sowie als Analytiker und Co-Kommentator bei Übertragungen der 2. Liga. Ogris erarbeitet sich also eine dritte Karriere, obwohl der Fußball – ob als Spieler oder Trainer – noch immer seine größte Leidenschaft darstellt, denn der Fußball verschaffte ihm Erinnerungen, die ihn immer begleiten werden: „Mit dem Nationalteam, mit der Austria und natürlich mit Espanyol Barcelona“. Mit der Austria („Ich bin und bleibe zu hundert Prozent violett“) bejubelte er fünf Meistertitel und drei Cupsiege. Ins Nationalteam wurde er 63-mal einberufen und erzielte 11 Tore – darunter das Supertor gegen die USA bei der WM 1990 – und unter Teamchef Ernst Happel durfte er auch die Kapitänsschleife tragen. Bei Espanyol bleiben die Auftritte beim FC Barcelona und bei Real Madrid mit den Zuschauermassen („Einmal im Camp Nou 100.000, im Bernabeu 95.000 Fans“) unvergesslich. Und Andy Ogris würde sich auch über eine Rückkehr auf die Trainerbank, auf der er zuletzt bis 2019 bei den Young Violets saß, freuen: „Mir geht es nicht um die Höhe der Liga, sondern um die Philosophie des Vereins. Ich möchte etwas entwickeln, beim Klub und mit einzelnen Spielern. So wie mir das bisher fast immer gelungen ist.“ Er steht zu seinen Schwächen („Ich trinke gern ein Bier und rauche ein Zigaretterl“) und wünscht sich für den Fußball jenen Respekt, den er in Spanien kennengelernt hat. Aber Ogris jagt im „Austria Allstarteam“ und auch bei der Copa Pelé, in einer Mannschaft der Altinternationalen, noch immer selbst dem Leder nach: „Am liebsten würde ich mit Freunden jede Woche ein Kickerl machen!“ Weil der Fußball eben sein Leben bedeutet – obwohl er auf jedem Parkett glänzt. 62 CORNER 04/20
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