O+P Fluidtechnik 7-8/2023

HYDROSPEICHER
KONKRET GEFRAGT
Frank Fuchs,
Geschäftsführer,
Roth Hydraulics
Bis zu 1100 Tonnen bewegt der neue Xxxx
seegangskompensierende Lasthaken der Firma
Seaqualize. Eigens entwickelte Hydrospeicher von
Roth Hydraulics tragen entscheidend zur Effizienz des
„Heave Chief 1100“ bei. Wir haben bei Frank Fuchs,
Geschäftsführer von Roth Hydraulics, nachgefragt
und uns Details erläutern lassen.
Roth Hydraulics entwickelte
bereits für das Delta
600-Projekt von Seaqualize
eine hochseetaugliche Kolbenspeicheranlage.
Wie kam es zu
dem erneuten
„Schulterschluss“?
Roth Hydraulics ist der Spezialist für Sonderlösungen bei Hydraulikspeichern
mit kunden- bzw. anwendungsspezifischen Anforderungen.
Durch die gute Zusammenarbeit und pünktliche Lieferung bei einem so
anspruchsvollen Projekt wie dem Lasthaken Delta 600 konnten wir
unsere Expertise bei der Auslegung, Produktion sowie der Abnahme
des Speichersystems unter Beweis stellen. Dass wir dann auch den Zuschlag
für den noch größeren Lasthaken Heave Chief 1100 erhalten
haben, verdanken wir insbesondere der guten Entwicklungspartnerschaft
und den von uns aufgezeigten Optimierungspotenzialen.
Die Roth-Technologie sorgt für
den Hubausgleich, damit der
Heave Chief 1100 Lasthaken
präzise Offshore-Hebevorgänge
bewerkstelligen kann. Welche
Komponenten finden sich in
der Roth-Anlage und welche
Dimensionen hat das System?
Das System besteht aus 8 Hochdruck-Kolbenspeichern mit einem Gesamtvolumen
von 2700 l und einem Auslegungsdruck von 350 bar sowie
2 Niederdruck-Kolbenspeichern mit einem Gesamtvolumen von 1000 l
und einem Auslegungsdruck von 50 bar. Das Gasvolumen ist über zusätzlich
nachgeschaltete Druckbehälter entsprechend auf die Anforderungen
angepasst. Zudem sind noch 2 kleine Pilot-Speicher mit jeweils
5 l Volumen im System verbaut.
Die Hoch- und Niederdruck-Kolbenspeicher sind jeweils mit einer
Kolbenspeichermesseinrichtung ausgestattet, die zu jeder Zeit die
genaue Position des Kolbens anzeigt. Dadurch ist das Speichervolumen
jederzeit exakt bestimmbar.
Stichwort „hochseetauglich“.
Können Sie die besonderen
Herausforderungen bei einem/
diesem Offshore-Projekt
erläutern?
Neben der bei Offshore-Anwendungen üblichen Abnahme durch eine
maritime Abnahmegesellschaft und den hohen Anforderungen an den
Korrosionsschutz gab es zusätzliche Anforderungen, die zu lösen waren.
Durch den extrem beschränkten Bauraum – das Speichersystem sitzt
letztlich mitten im Lasthaken – musste die Packungsdichte des Systems
optimiert werden. Es kam buchstäblich auf jeden Millimeter an, um das
System unterzubringen. Zusätzlich musste das Gewicht des Speichersystems
reduziert und optimiert werden. Denn jedes Kilo weniger an
Speichergewicht erhöht die Nutzlast des Lasthakens. Durch die gute
Skalierbarkeit und das Baukastensystem unseres Produktprogramms
konnte die für die Anwendung optimale und gleichzeitig wirtschaftlichste
Lösung entwickelt werden.
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