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28 <strong>2023</strong> TRENDS UND INNOVATIONEN FREIHÄNDIG IN DIE ZUKUNFT Neue Mercedes-Modelle erreichen Autonomie-Level 3, die E-Klasse kann zudem im Parkhaus ganz alleine zum Parkplatz fahren und einparken: Das automatisierte Fahren nimmt nach Jahren der Ankündigungen und Verschiebungen langsam konkretere Formen an. Und während in den Innenräumen erste Maßnahmen gegen den digitalen Overkill getroffen werden, mausert sich das Smartphone zum Autoschlüssel.
29 Digital oder analog? Hauptsache aufgeräumt. Der Intelligent Park Pilot steuert den Mercedes EQE nicht nur in die gewünschte Parklücke, sondern auch durchs ganze Parkhaus. Mit dem autonomen Fahren war es ja lange Zeit ein wenig wie mit der Elektromobilität: Alle reden darüber – aber ob sich das wirklich durchsetzt? Inzwischen ist die E-Mobilität da, und auch das automatisierte Fahren nimmt Formen an. Schon seit vergangenem Jahr lassen sich die Mercedes S-Klasse und der EQS mit dem Drive Pilot ausrüsten, der Autonomie-Level 3 ermöglicht, in diesem Herbst zieht der BMW 5er nach. In Deutschland sind die Systeme bisher auf Autobahnen im Geschwindigkeitsbereich bis maximal 60 km/h zugelassen, können den Fahrer also in dichtem Verkehr entlasten. Sie halten den Abstand zum Vordermann und das Fahrzeug in der Spur, können Hindernissen ausweichen und automatisch bremsen. Autonomie-Level 3 bedeutet dabei: Der Fahrer muss die Hände nicht am Lenkrad haben. Ob Level 3, 4 oder 5: Entscheidend für die automatisierten Fahrfunktionen ist in jedem Fall eine präzise Umfelderkennung. Die deutschen Premium-Hersteller setzen dabei – im Gegensatz zu Tesla – auf Lidar-Sensoren mit Lasertechnik, die eine bessere räumliche, dreidimensionale Erkennung von Objekten bieten als Radar, das aber weiterhin ergänzend zum Einsatz kommt. Auch Volvo nutzt beim kommenden großen SUV EX90 Lidar- Sensoren, um neue autonome Fahrfunktionen und Sicherheitsfeatures zu ermöglichen. SELBSTSTÄNDIG DURCHS PARKHAUS Level 4 erreichen bereits der Mercedes EQE und die neue E-Klasse – zumindest beim Parken: Wenn der Intelligent Park Pilot an Bord ist, können Kunden ihr Fahrzeug in einer gekennzeichneten Drop-off-Area im Parkhaus abstellen, aussteigen und den Parkvorgang per App starten. Das Fahrzeug fährt anschließend vollautomatisiert zu seinem zuvor reservierten Parkplatz. Bei seiner Rückkehr zum Parkhaus ruft der Nutzer das Fahrzeug ebenfalls per App wieder zurück. Das Parkhaus P6 am Flughafen Stuttgart ist das erste weltweit, in dem dieser Service genutzt werden kann. Parklücke vermessen, aussteigen und dann per App automatisch einparken – das geht inzwischen auch in kleineren und günstigeren Fahrzeugklassen. Ohnehin entwickelt sich das Smartphone zum unverzichtbaren Begleiter des Autofahrers. Aus der Ferne lässt sich überprüfen, ob Fenster und Türen geschlossen sind und wie viel Saft noch in der Batterie ist, Das Lidar ist beim Volvo EX90 in die Dachlinie integriert. aus der Nähe kann das Handy als Digital Key gleich zum Entriegeln und Starten des Fahrzeugs genutzt werden. Praktisch, wenn man sein Auto verleihen möchte: Dann braucht der Entleiher keinen physischen Schlüssel mehr, sondern nur eine digitale Berechtigung. COMEBACK DER TASTEN Es wird also alles digitaler, was sich unschwer an den immer größer werdenden Displays in den Innenräumen erkennen lässt, die sich zum Teil über die gesamte Breite ziehen. Doch womöglich wird hier bald eine Trendumkehr eingeleitet. Der mit den riesigen Anzeigen verbundenen Informationsflut begegnen die ersten Hersteller mit kleineren Bildschirmen und dem Einrichten sogenannter „Calm Modes“, die den Fahrer von allen überflüssigen Infos verschonen. Und nach dem Trend zum Touchscreen ist eine zaghafte Rückkehr zu physischen Tasten zu erkennen: Anstatt gängige Funktionen wie das Einschalten der Sitzheizung oder das Verstellen der Innenraumtemperatur in Menüs zu verstecken, lassen sie sich per klassischer Taste oder Drehregler einfacher und sicherer bedienen.
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