Brustzentrum Spezial – 20 Jahre

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DIAGNOSTISCHES BRUSTZENTRUM Göttingen Jede Brust ist anders – jeder Brustkrebs auch Einheitsdiagnostik ,von der Stange‘ gibt es im Brustzentrum nicht. Die Früherkennung von Brustkrebs – das ist die Zielsetzung der Ärzte im Diagnostischen Brustzentrum am Göttinger Bahnhof. Brustkrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung der Frau in unserer Zeit. Wie kann es dann möglich sein, dass dieser Tumor gelegentlich erst sehr spät und bereits fortgeschritten erkannt wird, obwohl die Frau regelmäßig zur Mammografie gegangen ist? Wo doch gerade die Früherkennung von Brustkrebs so wichtig ist? Eine wesentliche Ursache hierfür ist darin zu sehen, dass die Brust einem ständigen Wandel unterlegen ist. Wieso aber gibt es von einer Frau zur anderen so große Unterschiede hinsichtlich Größe und Zusammensetzung? Bei den jüngeren Frauen verändert sich die Brust unter dem Einfluss der Hormone von Woche zu Woche, das ist aber auch im Verlauf der Lebensjahrzehnte wie etwa während der Wechseljahre der Fall. Es verwundert daher nicht, dass die Erfahrung in der Auswertung von Mammografieaufnahmen über einen Zeitraum von zehn Jahren ständig wächst. Daher kann erst nach so langer Zeit von einer hohen Expertise in der Mammografiebefundung gesprochen werden. 10 SPEZIAL
DIAGNOSTISCHES BRUSTZENTRUM Göttingen Auf die Dichte kommt es an Ein entscheidender Faktor in der Brustdiagnostik ist die Gewebedichte, die in vier Stufen definiert wird. Frauen mit einer geringen oder gering erhöhten Gewebedichte sind mammografisch gut zu durchschauen, sodass bei ihnen mit diesem Verfahren Brustkrebs zuverlässig erkannt werden kann. Wir sprechen bei diesen Frauen von einem Dichtetyp ACR a oder ACR b. Liegt eine hohe oder eine extrem hohe Gewebedichte vor, so ist die Aussagekraft der Röntgenmammografie limitiert, da mit dieser Methode Brustkrebs innerhalb der dichten Strukturen nicht mehr zuverlässig abgegrenzt werden kann. Etwa die Hälfte aller Tumoren wird bei dieser Gewebedichte mammografisch nicht entdeckt. Dies betrifft Frauen mit einem Dichtetyp ACR c oder ACR d. Frauen mit hoher oder sehr hoher Gewebedichte benötigen ein Untersuchungsverfahren, das eine höhere Aussagekraft besitzt als die Mammografie. Die europäische Fachgesellschaft EUSOBI empfiehlt diesen Frauen ausdrücklich die Durchführung einer Mamma-MRT, da mit diesem Verfahren auch dichte Bruststrukturen gut zu durchschauen sind. Und auch die vielfältige Gestalt von Brustkrebs macht die frühzeitige Diagnosestellung nicht unbedingt einfach. Wir haben hier die Tumoren zu unterscheiden, die sich noch im Milchgang befinden und daher nicht zu einer Streuung in den Körper geführt haben können (Milchgangskarzinom, DCIS). Sie sind diagnostisch, aber auch therapeutisch deutlich von den Karzinomen abzugrenzen, die den Milchgang verlassen haben und möglicherweise zu einer Streuung in den Körper geführt haben (invasive Karzinome). Diese invasiven Karzinome wachsen manchmal knotenförmig, sie können sich aber auch gänsemarschartig innerhalb des Drüsen gewebes ausbreiten, was dazu führt, dass sie schwieriger zu finden sind. Prinzipiell ist es wichtig, dass Brustkrebs früh entdeckt wird, da er dann mit einer guten Prognose einhergeht. Die Früherkennung von Brustkrebs ist das A und O Das „frühe“ Erkennen von Brustkrebs bedeutet, dass sich der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose noch im Milchgang befindet oder aber, sofern er bereits aus dem Milchgang herausgewachsen ist, eine Größe von einem Zentimeter nicht überschritten hat. In solchen Konstellationen sind die Lymphknoten in der Achselhöhle sehr selten befallen und es kann fast immer brusterhaltend therapiert werden. Zudem ist das Langzeitüberleben der betroffenen Frauen exzellent und über 95 Prozent der Patientinnen können komplett geheilt werden. Das regelmäßige Abtasten der Brust ist leider nicht effektiv genug, um Krebs frühzeitig zu erkennen, da die durchschnittliche Tumorgröße eines ertasteten Knotens etwa bei zwei bis drei Zentimetern liegt. Die bereits tast baren Tumoren erfüllen also in aller Regel nicht mehr die Kriterien einer Früherkennung. Mit steigender Tumorgröße wächst aber das Risiko, dass bereits Lymphknoten in der Achselhöhle befallen sind oder eine Zellstreuung in andere Körperorgane stattfindet, was die Prognose tendenziell verschlechtert. Um Brustkrebs etwa ein bis zwei Jahre früher und damit in einer deutlich geringeren Größe diagnostizieren zu können, bedarf es bildgebender Untersuchungsverfahren wie der Mammo grafie, des Ultraschalls oder der MRT. ACR a ACR b ACR c ACR d SPEZIAL 11
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