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DIAGNOSTISCHES BRUSTZENTRUM Göttingen 15 Fragen – 15 Antworten Ab wann und wie oft ist Brustkrebs - früh erkennung mit bildgebender Diagnostik sinnvoll? Frauen mit normalem Brustkrebsrisiko sollten sich ab dem 40. Lebensjahr alle ein bis zwei Jahre untersuchen lassen. Für Frauen mit definiertem Hochrisikoprofil ist ab einem Zeitpunkt zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr eine jährliche Untersuchung ratsam. Frauen, die sich regelmäßig abtasten, leben nicht länger als Frauen, die dies nicht tun. Die durchschnittliche Größe aller tastbaren Karzinome beträgt etwa 2,5 Zentimeter – das erfüllt nicht mehr die Kriterien der Früherkennung. Trotzdem ist es sinnvoll, die Brust beim Duschen oder Eincremen wahrzunehmen und auf Veränderungen Ist das „Quetschen“ bei der Mammografie gefährlich? Muss ich meine Brust regelmäßig abtasten? zu achten. Dies fördert das Körperbewusstsein. Das Komprimieren der Brust bei der Mammografie führt zu einer Reduktion der notwendigen Strahlendosis und zu einer Verbesserung der Bildqualität. Die Kompression sollte jedoch angemessen und weitestgehend schmerzfrei sein. Tumore ent stehen infolge des Quetschens nicht. Welche Diagnostik ist für die Brustkrebs - früherkennung üblich? Etablierte Untersuchungsprotokolle sehen eine Mammografie in zwei Ebenen pro Brust und gegebenenfalls einen ergänzenden Ultraschall vor. Bei hoher oder extrem hoher Gewebedichte empfehlen die europäischen Leitlinien die Mamma-MRT. Ändern sich die diagnostischen Früherkennungskonzepte in der Zukunft? Bisherige Ergebnisse sprechen eindeutig dafür, dass die alleinige Mamma-MRT ausreicht, sofern sie bei hoher Qualität und Transparenz keine Auffälligkeiten zeigt. Die europäischen Empfehlungen sprechen hier von einer „stand alone“-Technik der MRT. Welche Diagnostik bringt die höchste Zuverlässigkeit für die Brustkrebsfrüherkennung? Mit der Kombination aus digitaler Mammografie in nur einer Ebene und Mamma-MRT – in dieser Kombination auch „Göttinger Optipack“ genannt – werden die meisten Mammakarzinome nachgewiesen. Wie ist die Strahlenbelastung bei der Mammografie einzuschätzen? Wird ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig alle zwei Jahre eine Mammografie durchgeführt, steigt durch die insgesamt verwendete Röntgenstrahlung das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, von 10 auf etwa 10,2 Prozent. Dies sind Durchschnittswerte für alle Frauen. Bei Frauen mit dichtem Drüsen gewebe ist die Strahlendosis allerdings drei- bis viermal so hoch wie bei Frauen mit geringer Drüsendichte. Die potenziellen Schäden durch Röntgenstrahlen treten in der Regel erst etwa 20 bis 30 Jahre nach der Röntgen untersuchung auf. Daher relativiert sich der Dosisaspekt ab dem 60. Lebensjahr. Ich bin unter 40 und habe Brustkrebs. Sind meine Töchter auch gefährdet? Da Sie jung erkrankt sind, ist es möglich, dass bei Ihnen ein familiär vererbter Brustkrebs vorliegt. Ihre Töchter sollten sich ab dem 30. Lebensjahr unbedingt beraten lassen. 20 SPEZIAL
Reicht nicht der alleinige Ultraschall zur Brustkrebsfrüherkennung? Nein. Der alleinige Einsatz der Mammasonografie erlaubt keine zuverlässige Erkennung von Brustkrebs in einem frühen Stadium, also von Milchgangkrebs oder kleinen invasiven Karzinomen unter einem Zentimeter. Macht das Kontrastmittel, das bei der Mamma-MRT eingesetzt wird, krank? Nein. Es gab eine Vielzahl an Mitteilungen darüber, dass sich bei häufigem Einsatz von Gadolinium, so der Name des Kontrastmittels, Teile hiervon im Gehirn ablagern. Dies war bei der ersten Generation von Kontrastmitteln der Fall. Symptome traten hierdurch allerdings nicht auf. Inzwischen wurden die älteren Kontrastmittel durch neuere abgelöst, die für ungefährlich erachtet werden. Liegt bei mir ein Hochrisikoprofil für die Entstehung von Brustkrebs vor? Ein „high-risk“-Profil liegt bei Frauen vor, deren Lebenszeiterkrankungsrisiko für Brustkrebs über 30 Prozent liegt. Dies betrifft überwiegend Familien, bei denen mehrere Frauen in sehr jungen Jahren, also im Alter zwischen 30 bis 50 Jahren, an Brustund/oder Eierstockkrebs erkrankt sind. Was kostet diese Diagnostik, wenn ich sie selbst zahlen muss? Entsprechend der Gebührenordnung für Ärzte kostet die Mammografie etwa 75 Euro, die Sonografie etwa 50 Euro und die Mamma-MRT inklusive Kontrastmittel etwa 520 Euro (GOÄ 1-facher Satz). Kommt es bei der Biopsie nicht zu einer Verschleppung von Tumorzellen? Nach einer Gewebeentnahme mit Biopsienadeln finden sich tatsächlich Tumorzellen im sogenannten Stichkanal. Diese sterben allerdings ab und wachsen in der Brust nicht weiter. Ich habe einen Knoten. Sollte ich diesen nicht sofort operieren lassen? Unklare Befunde werden nach der Leitlinie primär durch Bildgebung und gegebenenfalls durch eine Gewebeentnahme (Biopsie) abgeklärt. Operiert werden üblicherweise nur Frauen, die einen histologisch gesicherten bösartigen Tumor oder eine Borderline- Veränderung haben. So lässt sich die Anzahl unnötiger Operationen auf ein Minimum reduzieren. Kann ein gutartiger Befund durch die Manipulation bei der Biopsie bösartig werden? Nein! Durch die mechanische Manipulation bei der Gewebeentnahme mit Biopsienadeln können tumorbiologisch aus gutartigen Zellen keine bösartigen Geschwulste entstehen. Leistungsangebot im Diagnostischen Brustzentrum Göttingen Gespräch und klinische Untersuchung Aufnahmegespräch Anamnese Individuelle Beratung Risikoberatung für Angehörige Klinische Untersuchung Bildgebung Digitale Mammografie Tomosynthese KM-Spektral-Mammografie Spezialaufnahmen, Milchgangsdarstellung (Galaktografie) HR Mamma-MRT (mit Kontrastmittel zur Tumordiagnostik) HR Mamma-MRT (ohne Kontrastmittel zur Implantatdiagnostik) First-Pass-MIO-Mamma-MRT Hochauflösender Ultraschall (2D, 3D) Farbdoppler Ultraschall-Elastografie Gewebeentnahme Ultraschallgesteuerte Stanzbiopsie Stereotaktische (Mammografiegesteuerte) Vakuumbiopsie Tomosynthesegesteuerte Vakuumbiopsie MR-gesteuerte Vakuumbiopsie Kutane Punch-Biopsie Feinnadelbiopsie Therapie- und OP-Vorbereitung Lokales Staging (Mamma-MRT) Clip- und Drahtmarkierungen Peripheres Staging (CT Leber, CT Lunge, Ultraschall des Bauchraumes) Knochendichtemessung (Q-CT) SPEZIAL 21
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