Brustzentrum Spezial – 20 Jahre

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PRAXIS FÜR MODERNE SCHNITTBILDDIAGNOSTIK Göttingen Sprechstunde mit der Hormon- & Gewichtsexpertin Dana Seidlova-Wuttke Frau „ Seidlova-Wuttke, inzwischen betreuen Sie schon seit zehn Jahren Patientinnen und Patienten aus der Region in Ihrer Hormon- & Gewichtssprechstunde. Was war Ihr Ziel, als Sie vor zehn Jahren die Sprechstunde ins Leben gerufen haben? In den letzten Jahrzehnten gab es immer weniger niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, die sich mit dem komplizierten Gebiet der Hormone auskennen. Als mein Mann als Leiter der Abteilung für Hormone an der Uniklinik Göttingen vor zehn Jahren in den Ruhestand trat, kündigte ich als Oberärztin der Frauenklinik und wir beschlossen, die Privatpraxis ,Hormon- und Gewichtssprechstunde‘ zu gründen. Unser Ziel war es, eine Praxis mit fachübergreifender Kompetenz für die zahlreichen hormonellen Erkrankungen zu etablieren, wobei ich eine allgemeine frauenärztliche Tätigkeit in Kombination mit endokrinologischer Kompetenz vertreten will, während mein Mann sich anderen hormonellen Problemen widmete. Inzwischen ist mein Mann in den Ruhestand gegangen und ich betreibe seit fünf Jahren die Praxis mit dieser Vision alleine. Da Übergewicht von Frauen und Männern ein immer größeres gesundheitliches Problem darstellt und häufig mit Problemen im Hormonhaushalt in Zusammenhang gebracht wird, beschlossen wir bei der Praxisgründung, auch diese Zusammenhänge mit Patientinnen und Patienten ausführlich zu diskutieren. Das erklärt die Namensgebung unserer Praxis. Stichwort ,Hormon & Gewicht‘ ... Welchen Einfluss haben Hormone eigentlich auf unser Gewicht und welche Ansatzpunkte verfolgen Sie dazu in Ihrer Sprechstunde? Wie oben erwähnt, bestehen zwischen einem stark von der Norm abweichenden Körpergewicht und hormoneller Dysregulation eindeutige Zusammenhänge, die zu zahlreichen Erkrankungen führen können. Sehr offenkundig ist das bei untergewichtigen Menschen. Ich sehe aber auch häufig Patientinnen und Patienten, die mit der 18 SPEZIAL
PRAXIS FÜR MODERNE SCHNITTBILDDIAGNOSTIK Göttingen vorgefassten Meinung kommen, dass ihr Übergewicht hormonelle Ursachen hat. Das ist jedoch selten der Fall: In der Regel ist es umgekehrt und hormonelle Erkrankungen entstehen durch das Übergewicht. Nach ausführlichen Gesprächen über die Umstellung der Essgewohnheiten – aber nicht durch Hungern – habe ich dann oft Erfolge zu vermelden. Bei schon bestehenden, durch Übergewicht bedingten hormonellen Erkrankungen gibt es zahlreiche medikamentöse Möglichkeiten, ihr Fortschreiten zu verhindern oder sie zu beheben. Dazu werden fast täglich neue klinische Studien vorgelegt, die ich aufmerksam verfolge. Mit welchen Beschwerden kann man darüber hinaus zu Ihnen kommen? Meine Patientinnen sind Frauen jedes Alters: von 9 bis 90. Hauptsächlich kommen sie wegen einer Hormonberatung, einer unregelmäßigen oder fehlenden oder schmerzhaften Periode. Manche kommen mit einem Wunsch nach einer effizienten Kontrazeption, für eine Beratung im Klimakterium oder für eine Beratung zur Therapie der Osteoporose der Frau über 50. Andere führt der Wunsch nach einer endokrinen Therapie bei Brustkrebs zu mir. Auch ganz spezielle Beschwerden im intimen Bereich, die sich nach der Menopause entwickelt haben, führt Patientinnen zu mir. Gerade dies ist ein besonderes Thema, das mehr und mehr an die Oberfläche kommt, weil wir immer älter werden und mehr auf unser Körpergefühl achten und unsere Sexualität bis zum späteren Alter erleben möchten. Für diese Behandlung ist ein Gespräch und eine Hormontherapie zu wenig – deswegen habe ich eine Erbium-Laser-Behandlung etabliert und in den letzten drei Jahren erfolgreich eingesetzt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Impfberatung in der gesamten Gynäkologie. Dabei steht die Vermeidung von Muttermundkrebsen durch Impfungen gegen das Humane Papilloma Virus, kurz HPV, im Vordergrund. Auch die Diagnostik und Therapie bestehender Pathologien des Muttermundes sind ein sehr wichtiges Thema. Viele Leute fühlen sich beim klassischen Hausarzt oft nicht umfassend genug betreut, gerade auch, wenn es um die weiterführende Diagnostik und Interpretation von Blutwerten oder spezifische Detailfragen geht. Was machen Sie in diesem Bereich anders? ... Hm, ich glaube, ich nehme mir viel Zeit. Ich spreche mit den Patienten über ihre Probleme, höre aufmerksam zu und frage dann gezielt nach anamnestischen Daten und der Familienanamnese und mache mir innerhalb einer Stunde – so lange dauert ein Erstgespräch – ein Bild, welche weiteren diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen notwendig sein werden. Heute werden Hormone nicht mehr von dem behandelnden Arzt, sondern in spezialisierten Laboratorien bestimmt. Die Hormonwerte werden dann häufig von extra dafür angestelltem Laborpersonal interpretiert, das aber die Patientinnen und Patienten nicht untersucht hat. Häufig rechtfertigen schon das ausführliche Gespräch über die Lebensweise und Ernährung oder die körperliche Ansicht und Untersuchung – hier seien zum Beispiel Blutdruck, Fettverteilung, Damenbärtchen und Haarausfall genannt – eine gezielte Labordiagnostik. Denn eine auf Erfahrung und Labordiagnostik beruhende ganzheitliche Betrachtungsweise erlaubt schließlich eine erfolgreiche individuelle Therapie und deutlich verbesserte Lebensqualität. Das klingt nach einem großen Potenzial in diesem Bereich. Kümmern wir uns generell zu wenig um uns und unseren Körper? Das ist eine interessante Frage! Mein Mann hat vor paar Jahren einen Artikel darüber geschrieben, dass Männer mehr über ihr Auto wissen als über ihren Körper. Da ist etwas Wahres dran. Männer gehen grundsätzlich ungern zum Arzt – bei den Frauen ist es hingegen ziemlich unterschiedlich. Erstens gibt es für uns mehr Vorsorgeuntersuchungen als bei Männern, wie etwa die jährliche gynäkologische Untersuchung ab 18. Zudem entbinden viele Frauen ein oder mehrere Kinder und sind deshalb regelmäßig in ärztlicher Betreuung – darüber hinaus gehen sie ab 49 alle zwei Jahre zur Brustskrebsfrüherkennung. Selbstverständlich gibt es auch Frauen, die nicht zu diesen Vorsorgeterminen gehen und auf ihr Glück hoffen. In diesem Zusammenhang sei noch bemerkt, dass die Corona-Pandemie dazu geführt hat, dass kaum mehr 50 Prozent der Frauen in Deutschland die präventiven Untersuchungen in der Gynäkologie wahrnehmen! Ich hoffe, dass sich das ändern wird. Was schätzen Ihre Patientinnen und Patienten besonders an Ihnen? Das ist schwierig zu sagen, letztlich können das nur die Patienten selbst beantworten. Aber grundsätzlich glaube ich, dass sich die Patienten wahrgenommen fühlen. Sie kommen wieder, weil ich ihre Fragen beantworte, ihre Beschwerden ausführlich untersuche und eine Therapie finde – ich denke, sie fühlen sich einfach wohl. Zu diesem Wohlbefinden trage jedoch nicht nur ich, sondern auch das gesamte Praxisteam bei: das Personal an der Leitstelle, die Kollegen des Diagnostischen Brustzentrums und MEC, wo ich auf kompetente Kollegen zählen kann. Das ist auch der Grund, warum ich jeden Morgen immer wieder gern in meine Praxis gehe. Frau Seidlova-Wuttke, vielen Dank für die Einblicke und viel Erfolg für die nächsten Jahre mit der Sprechstunde. “ SPEZIAL 19
Seite 1 und 2: Verlagssonderveröffentlichung www.
Seite 3 und 4: DIAGNOSTISCHES BRUSTZENTRUM Göttin
Seite 21 und 22: Reicht nicht der alleinige Ultrasch
Seite 25: Die Ärzte, MTRs und Rezeptionistin
Seite 28 und 29: PRAXIS FÜR MODERNE SCHNITTBILDDIAG
Seite 48 und 49: Gratulation! „Schönheit entsprin

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