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Brustzentrum Spezial – 20 Jahre

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DIAGNOSTISCHES BRUSTZENTRUM Göttingen<br />

Konzepte der<br />

Brustdiagnostik<br />

Nationales<br />

Mammografie-Screening<br />

Individuelle risikoadaptierte<br />

Brustkrebsfrüherkennung<br />

Im <strong>Jahre</strong> <strong>20</strong>05 wurde bundesweit ein flächendeckendes<br />

Mammo grafie-Screening für die Früherkennung von<br />

Brustkrebs eingeführt. Frauen in der Altersgruppe<br />

von 50 bis 70 <strong>Jahre</strong>n werden hierbei<br />

alle zwei <strong>Jahre</strong> zur Durchführung<br />

einer beidseitigen Röntgenmammografie<br />

eingeladen. Die Auswertung<br />

der Bilder erfolgt zeitversetzt<br />

durch zwei unabhängige<br />

Ärzt:innen. Aktuell bestehen<br />

Überlegungen, das<br />

Alters intervall auf 45 bis<br />

70 zu erweitern.<br />

Der Vorteil des nationalen<br />

Mammografie-Screenings<br />

ist darin zu sehen,<br />

dass ein Teil der Frauen, die<br />

ansonsten zu keiner Früherkennung<br />

gehen würde, jetzt<br />

eine Mammografie erhalten.<br />

Hiervon profitieren insbesondere<br />

Frauen mit geringer Drüsendichte,<br />

da in dieser Situation Brustkrebs<br />

mithilfe einer Mammografie zuverlässig<br />

zu erkennen ist. Außerdem profitieren<br />

Frauen, bei denen der Brustkrebs mit feinen<br />

Verkalkungen einhergeht.<br />

Der Nachteil des Screenings, bei dem primär ausschließlich<br />

eine Mammografie durchgeführt wird, betrifft Frauen mit<br />

dichten und sehr dichten Drüsenstrukturen. Bei ihnen werden<br />

etwa 50 Prozent der Tumoren in der Brust mammografisch<br />

nicht erkannt. Anzumerken ist, dass etwa die Hälfte aller Frauen<br />

im Screening eine solche hohe Drüsendichte aufweist.<br />

Die Teilnahme am Screening ist freiwillig. Gegenwärtig nutzen<br />

etwa 55 Prozent der eingeladenen Frauen die Mammografie<br />

innerhalb des nationalen Screening-Programms.<br />

Frauen aller Altersgruppen steht es frei, sich jenseits des Einladungssystems<br />

eines Screening-Programmes über die Optionen<br />

eines individuell und dem persönlichen Risikoprofil angepassten<br />

Untersuchungskonzeptes zu informieren.<br />

Hierbei berücksichtigt die personenbezogene Konstellation<br />

insbesondere die individuell vorliegende Dichte des Drüsengewebes.<br />

Ab dem 40. Lebensjahr ist die alleinige Mammografie<br />

bei Frauen mit geringer Drüsendichte (Typ a) alle zwei <strong>Jahre</strong><br />

vollkommen ausreichend. Liegt eine etwas höhere Gewebedichte<br />

(Typ b) vor, so ist zusätzlich der Ultraschall sinnvoll. Bei<br />

Frauen mit dichten (Typ c) oder extrem dichten Drüsenstrukturen<br />

(Typ d) wird zur Früherkennung alle zwei <strong>Jahre</strong> eine Untersuchung<br />

mittels einer Mamma-MRT empfohlen, die gegebenenfalls<br />

mit einer Ein-Ebenen-Mammografie kombiniert wird.<br />

Diese Kombination wird auch ,Göttinger Optipack‘ genannt.<br />

Darüber hinaus kommt hinsichtlich eines geeigneten Früherkennungskonzeptes<br />

dem persönlichen Risikoprofil eine<br />

große Bedeutung zu. Hier spielen Erkrankte im persönlichen<br />

Stammbaum, aber auch Vorbehandlungen<br />

oder bestimmte Auffälligkeiten im<br />

Rahmen von Voroperationen eine<br />

Rolle. In Ab hän gigkeit hiervon<br />

gehen Frauen mit einem definierten<br />

Hoch risiko in ein<br />

in ten siviertes Früherkennungskonzept,<br />

während<br />

bei anderen<br />

Frauen die empfohlenen<br />

Intervalle<br />

zwischen den<br />

Untersuchungen<br />

zum Beispiel<br />

auf eineinhalb<br />

statt<br />

zwei <strong>Jahre</strong> verringert<br />

werden.<br />

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SPEZIAL

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