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Brustzentrum Spezial – 20 Jahre

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DIAGNOSTISCHES BRUSTZENTRUM Göttingen<br />

Verschiedene Untersuchungsverfahren für die Brustdiagnostik.<br />

Oben links: Mamma MRT, Oben rechts: Brust ultraschall, Unten<br />

links: Mammographie, Unten rechts: Gewebeentnahme (Biopsie)<br />

Ultraschall <strong>–</strong> Farbdoppler<br />

und Elastografie<br />

Farbdoppler und Elastografie stellen Modifikationen des<br />

Ultraschalls dar. Sie kodieren den Blutfluss in Gefäßen bzw.<br />

die Rigidität <strong>–</strong> die Steifheit <strong>–</strong> von Gewebe. In wenigen Fällen<br />

können sie die Charakterisierung von Befunden verbessern.<br />

Mamma-MRT<br />

Die Mamma-MRT oder auch Kernspintomografie der Brust ist<br />

das zuverlässigste Untersuchungsverfahren für den Nachweis von<br />

Brustkrebs. Dies gilt sowohl für Karzinome im Milch gang als<br />

auch für invasive Tumoren, also jene, die den Milchgang verlassen<br />

haben. Die MRT arbeitet ohne Röntgenstrahlen, ohne Quetschen<br />

der Brust und erlaubt auch bei einer sehr drüsenreichen<br />

Brust eine exzellente Be urteilung der Strukturen. Daher wird die<br />

MRT für Frauen mit sehr dichten Drüsenstrukturen als primäres<br />

Untersuchungsverfahren empfohlen. Bei konsequenter Früherkennung<br />

mit MRT beträgt die durchschnittliche Tumorgröße<br />

zum Zeitpunkt der Diagnose sieben Millimeter. Für Frauen mit<br />

Implantaten gibt es kaum Alternativen zur Mamma-MRT. Moderne<br />

Protokolle sehen eine Untersuchungszeit von zehn Minuten<br />

und eine Pauschaldosis an Kontrastmittel von 5 ml vor.<br />

Die farbkodierte Duplexsonografie und Elastografie tragen<br />

nicht zur Verbesserung der Sensitivität des Ultraschalls bei.<br />

Biopsie<br />

Die Abklärung von unklaren Befunden in der Brust erfolgt leitliniengemäß<br />

bevorzugt in Form einer ambulanten Gewebeentnahme.<br />

Ist ein Befund im Ultraschall sichtbar, sollte eine Stanzbiopsie<br />

mit drei bis fünf Gewebezylindern, also Gewebeproben,<br />

erfolgen. Gibt es keinen sichtbaren Befund im Ultra schall, so<br />

wird das Gewebe Mammografie- oder MR-gesteuert entnommen.<br />

Zum Einsatz kommt dann die sogenannte Vakuumbiopsie<br />

mit etwa zwölf Gewebezylindern. Die Biopsie erlaubt eine definitive<br />

und was die Gewebeanalyse betrifft gesicherte Diagnose<br />

und vermeidet dadurch unnötige Operationen.<br />

Die Aussagekraft der Mamma-MRT ist limitiert, wenn das Drüsengewebe<br />

hormonell stark stimuliert ist. Dies gilt ins besondere<br />

für Frauen, die noch nicht in den Wechseljahren sind, in der 1.<br />

und 4. Zykluswoche <strong>–</strong> und gelegentlich auch für Frauen in den<br />

Wechseljahren, die zusätzlich Hormonpräparate einnehmen. Die<br />

Kosten für eine Mamma-MRT sind vergleichsweise hoch. Bundesweit<br />

fehlen weiterhin einheitliche Qualitätskriterien.<br />

Bei der ambulanten Gewebeentnahme handelt es sich um einen<br />

minimalinvasiven Eingriff, bei dem es zu Komplikationen<br />

in Form von Nachblutungen oder Entzündungen kommen<br />

kann. Diese sind allerdings äußerst selten. Nennenswerte<br />

Schmerzen treten bei angemessener lokaler Betäubung nicht<br />

auf. Fehlpunktionen sind möglich, doch die Quote liegt für<br />

alle Verfahren der Gewebeentnahme bei unter einem Prozent.<br />

SPEZIAL 13

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