Brustzentrum Spezial – 20 Jahre
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DIAGNOSTISCHES BRUSTZENTRUM Göttingen<br />
Brustkrebsfrüherkennung<br />
<strong>–</strong> die Methoden im Überblick<br />
Mammografie<br />
Die Mammografie erlaubt den sicheren Nachweis von feinsten<br />
Verkalkungen im Drüsengewebe <strong>–</strong> etwa ein Drittel aller<br />
Mammakarzinome hängen mit solchen Mikroverkalkungen<br />
zusammen. Diese Karzinome werden in der Mammografie zuverlässig<br />
erkannt. Bei Vorliegen einer drüsenarmen Brust erlaubt<br />
die Mammografie eine gute Sicht durch das Gewebe,<br />
sodass Tumoren ohne Verkalkungen in dieser Situation gut<br />
erkannt werden.<br />
Die Mammografie zeigt bei Frauen mit dichten Drüsenstrukturen<br />
deutliche Schwächen. Nicht verkalkte Tumoren lassen<br />
sich in dieser Situation kaum oder gar nicht erkennen und bei<br />
hoher Gewebedichte sinkt die Trefferquote der Mammografie<br />
auf unter 50 Prozent. Daher wird empfohlen, Frauen mit einer<br />
hohen Gewebedichte bevorzugt mit der Mamma-MRT zu<br />
untersuchen, da so wesentlich mehr Karzinome entdeckt werden<br />
können. Zudem ist bedenken, dass 80 Prozent der Frauen<br />
bei der Mammografie harmlose Verkalkungen zeigen <strong>–</strong> sie dürfen<br />
nicht als brustkrebsverdäch tig fehlgedeutet werden. Nur<br />
bei weniger als einem Prozent der Frauen mit Verkalkungen<br />
der Brust handelt es sich um Brustkrebskalk.<br />
Tomosynthese<br />
Weiterentwicklung der Mammografie als Schichtverfahren.<br />
Verbessert die reduzierte Aussagekraft der Mammografie bei<br />
Drüsendichte ACR b und ACR c um etwa zehn Prozent.<br />
Bei hoher Gewebedichte ACR d führt auch die Tomosynthese<br />
zu keiner Verbesserung der begrenzten Aussagekraft der<br />
Mammografie.<br />
KM-Spektral-Mammografie<br />
Weiterentwicklung der Mammografie als Dual-energy-Technik<br />
mit Einsatz von Kontrastmittel (KM). Verbessert die reduzierte<br />
Aussagekraft der Mammografie bei Drüsendichte ACR b und<br />
ACR c und insbesondere bei extremer Dichte ACR d deutlich.<br />
Notwendigkeit vorbereitender Maßnahmen (Blutabnahme zur<br />
Bestimmung der Schilddrüsen- und Nierenwerte TSH und Kreatinin).<br />
Notwendigkeit der intra venösen Gabe eines großen Volumens<br />
eines jodhaltigen Kon trastmittels. Aufklärungspflicht über<br />
die Möglichkeit einer Kontrastmittelunverträglichkeit.<br />
Sonografie<br />
Der Ultraschall (US) der Brust, auch Mammasonografie<br />
genannt, wird bei Frauen unter 40 <strong>Jahre</strong>n, die einen auffälligen<br />
Befund haben, primär eingesetzt. Beim Nachweis eines<br />
Normalbefundes oder von Zysten kann dann auf weitere<br />
Diagnostik verzichtet werden. Bei Frauen über 40 <strong>Jahre</strong>n<br />
kann der Ultraschall die Mammografie bei höherer Gewebedichte<br />
ergänzen. Zudem ist der Ultraschall für die Steuerung<br />
der Gewebe entnahme (US-Stanzbiopsie) wichtig.<br />
Der Ultraschall kann Tumoren innerhalb des Milchgangsystems<br />
aufgrund seiner limitierten räumlichen Auflösung nur sehr selten<br />
nachweisen. Für invasive Tumoren wird diese Form der Untersuchung<br />
erst ab einer Größe von etwa acht Millimetern zuverlässig.<br />
Zudem ist die Aussagekraft des Ultraschalls bei Vorliegen<br />
ausgeprägter zystischer Veränderungen deutlich begrenzt.<br />
Und: Die Qualität einer Ultraschalluntersuchung stark von dem<br />
Gerät und der Expertise des Untersuchers abhängt.<br />
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SPEZIAL