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Brustzentrum Spezial – 20 Jahre

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DIAGNOSTISCHES BRUSTZENTRUM Göttingen<br />

Brustkrebsfrüherkennung<br />

bei Hochrisikoprofil<br />

Brustkrebsfrüherkennung<br />

nach Brustkrebs<br />

Frauen mit einem definierten Hochrisikoprofil haben statistisch<br />

ein mehr als dreißigprozentiges Risiko, in ihrem Leben<br />

eines Tages an Brustkrebs zu erkranken. Doch wie lässt sich<br />

dies so präzise errechnen?<br />

Hierfür gibt es Beratungsstellen, die eine Stammbaumanalyse<br />

durchführen und andere Faktoren in die Gesamtanalyse<br />

einfließen lassen. Besonders wichtig ist dabei, ob es<br />

bluts verwandte Frauen (oder Männer) gibt, die auffällig jung<br />

an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt sind. Diese Beratungsstellen<br />

nennen sich ,Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs‘.<br />

In Deutschland gibt es mehr als zwanzig dieser<br />

Konsortien.<br />

Die Beratungsstelle wird all jenen Frauen empfohlen, bei<br />

denen Blutsverwandte sehr jung erkrankt sind. Bei entsprechendem<br />

Risiko wird eine Genanalyse mit der Fragestellung<br />

veranlasst, ob ein Gendefekt vorliegt. Die bekanntesten darunter<br />

sind BRCA 1, BRCA 2, RAD 51C und CHEK 2. Wird<br />

beispielsweise bei einer Frau ein Defekt in BRCA 1 oder 2<br />

nachgewiesen, so erhöht sich das Lebenszeitrisiko, an<br />

Brustkrebs zu erkranken, auf über 60 Prozent.<br />

Wichtig ist aber auch zu wissen, dass zum<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt viele Gendefekte<br />

dieser Thematik noch nicht<br />

klar zuzuordnen sind.<br />

Frauen mit nachgewiesenem<br />

Hochrisikoprofil benötigen<br />

eine intensivierte Brust krebsfrüherkennung,<br />

die ab dem<br />

25. Lebensjahr jährlich<br />

das Abtasten, eine Ultraschallunter<br />

suchung sowie<br />

eine Mamma- MRT<br />

umfasst. Eine Mammo<br />

grafie sollte frühestens<br />

mit 40 <strong>Jahre</strong>n erfolgen.<br />

Die Behandlung von Brustkrebs erfolgt typischerweise in Form<br />

einer Operation. In begründeten Einzelfällen erfolgt vor der<br />

OP eine Chemotherapie. Nach der OP, bei der die Brust erhalten<br />

wurde, folgt unterstützend eine Bestrahlungsbehandlung<br />

und gegebenenfalls eine Hormonund/oder<br />

Chemotherapie.<br />

Nach der Behandlung ihres Brustkrebs<br />

ist der größte Teil dieser Patientinnen<br />

gesund <strong>–</strong> weitere Untersuchungskonzepte<br />

haben dann die Früherkennung,<br />

etwa eines neuerlichen<br />

Tumors, zum Ziel. Der<br />

Begriff der „Tumornachsorge“<br />

sollte in diesem Zusammenhang<br />

vermieden werden.<br />

Die aktuellen Leitlinien<br />

empfehlen Frauen nach einer<br />

brusterhaltenden Operation<br />

(BET) halbjährlich die<br />

Mammografie der operierten<br />

Seite und jährlich die<br />

Mammografie der Gegenseite,<br />

und dies über einen Zeitraum<br />

von drei <strong>Jahre</strong>n. Dies ergibt<br />

allerdings dann keinen Sinn,<br />

wenn der primäre Tumor in der<br />

Mammografie gar nicht erkannt<br />

wurde. Dies betrifft meist Frauen mit<br />

dichtem Drüsenkörper. In diesen Fällen<br />

sollte bevorzugt eine Mamma-MRT in Intervallen<br />

von einem Jahr nach der Operation erfolgen<br />

und dies über insgesamt fünf <strong>Jahre</strong>. Danach können<br />

größere Intervalle für die MRT gewählt werden.<br />

Nach tumorbedingter Brustentfernung sollte die Gegenseite<br />

in Abhängigkeit von der Gewebedichte entweder mit Mammografie<br />

oder Mamma-MRT kontrolliert werden.<br />

SPEZIAL 15

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