Flensburg Journal Ausgabe 256 - Januar 2024
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
der etwas von sich hielt, rein“, weiß<br />
der Ex-Inhaber noch. Und er schmunzelt,<br />
wenn er an einige Anekdoten<br />
von damals erinnert. Der Kamin war<br />
zur kalten Jahreszeit ein Magnet, und<br />
viele spätere Ehepaare lernten sich im<br />
„Pony“ kennen. Und es kam auch mal<br />
vor, dass angesehene Geschäftsleute<br />
nach einer Verhandlung in der Disco so<br />
betrunken waren, dass sie von der Polizei<br />
herausgetragen werden mussten.<br />
Vom Hotel zum Gasthaus<br />
Franz-Dieter Weiß feilte parallel zur<br />
Engelsbyer Erfolgsgeschichte an „weiteren<br />
gastronomischen Dingen“. Ein<br />
paar Jahre gab es ein „San Marco“ auch<br />
in Husum und in Langballigau ein „Seepferden“.<br />
Im Dezember 1976 kaufte der<br />
<strong>Flensburg</strong>er – da war er gerade 31 Jahre<br />
alt – das Kurparkhotel in Glücksburg,<br />
das 110 Betten und ein großes Restaurant<br />
hatte. Nach einigen Jahren wurde<br />
das Geschäft gerade in der Winterzeit<br />
immer schwieriger. Es waren neue Hotels<br />
in <strong>Flensburg</strong> eröffnet wurden, die<br />
fußläufig mit Schlecht-Wetter-Angeboten<br />
wie Theater, Kino oder Gastronomie<br />
locken konnten.<br />
Es war aber unübersehbar, dass<br />
Franz-Dieter Weiß immerzu vor neuen<br />
Ideen sprühte. Das zeigte sich zum<br />
Beispiel 1987, als er zu den Initiatoren<br />
des schleswig-holsteinischen Gourmet-Festivals<br />
gehörte und zum Präsidenten<br />
wurde. In jener Zeit schaute<br />
sich das Nordlicht verstärkt in Süddeutschland<br />
um. Im Fokus: Gasthäuser,<br />
dir ihr eigenes Bier brauen. So etwas<br />
müsste doch auch in <strong>Flensburg</strong> möglich<br />
sein, dachte sich der Gastronom. 1989<br />
stand das Konzept, der Umbau eines<br />
Gebäudes am Nordermarkt begann. Im<br />
Juni 1990 servierten die Kellner den<br />
Gästen den ersten selbstgebrauten<br />
Gerstensaft. Das „nördlichste Gasthaus<br />
der Republik“ produzierte etliche<br />
Schlagzeilen. Ebenso ein besonderes<br />
Accessoire: ein Waggon der längst stillgelegten<br />
<strong>Flensburg</strong>er Straßenbahn.<br />
Der Einrichter hatte diesen Einfall,<br />
der letztendlich nicht allzu viel Freude<br />
auslöste. „Die Straßenbahn störte<br />
eher“, erinnert sich Franz-Dieter Weiß.<br />
„Wir hatten weniger Platz zum Sitzen,<br />
und Kinder tobten darin herum.“<br />
Durchaus knifflig war die Namensgebung<br />
für das neue Wirtshaus. Da Pils<br />
und Schwarzbier gebraut wurden, hätte<br />
„Weiß Pilsener“ oder „Weiß Schwarzbier“<br />
die Gäste doch sehr verwirrt.<br />
„Hansens Brauerei“, empfahl schließlich<br />
eine Berliner Werbe-Agentur. Diese<br />
Bezeichnung passe zu <strong>Flensburg</strong> und<br />
sei auch für ausländische Gäste gut<br />
auszusprechen. Dieser Einschätzung<br />
kann Franz-Dieter Weiß noch heute zustimmen:<br />
„Noch immer kommen Leute<br />
ins Gasthaus und wollen den Inhaber<br />
sprechen, und zwar Herrn Hansen!“ Er<br />
lacht, dreht einen Bierdeckel in seiner<br />
rechten Hand und zeigt auf das Logo<br />
mit seinen „beiden Männchen“, die am<br />
Tisch stehen und Bier trinken. „Die sind<br />
fast so gut wie der Mercedes-Stern“,<br />
Griechisches Spezialitäten-Restaurant<br />
Seit über 45 30 Jahren die Adresse für gepflegte, griechische Spezialitäten,<br />
in neu gestalteten Räumlichkeiten, in angenehmer Atmosphäre . . .<br />
Ideal auch für Familienfeste, Betriebs- und Weihnachtsfeiern.<br />
Angelburger Straße 73 - 24937 <strong>Flensburg</strong><br />
Öffnungszeiten:<br />
Täglich von 17.30 bis 23.00 Uhr - Montag kein Ruhetag! Ruhetag!<br />
Telefon: 04 61 - 2 88 49 – Alle Gerichte auch außer Haus.<br />
12 FLENSBURG JOURNAL • 01/<strong>2024</strong>