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Das ökumenische Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe Oktober 2022

Die Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden verantwortet pro Jahr ca. 120 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen steht die ökumenische Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zum Thema, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden

Die Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden verantwortet pro Jahr ca. 120 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen steht die ökumenische Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zum Thema, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden

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Kostentreiber oder die Kostenübernahme durch den Fahrer. Die<br />

nachfolgende Abbildung zeigt die Ergebnisse bei bestimmten Ausstattungen<br />

hinsichtlich Kostenübernahme oder Ausschluss.<br />

stärker sein. Langsam wandelt sich hier aber die Einstellung.<br />

Auf der regulatorischen Seite können Unternehmen auch<br />

Restriktionen bei der Fahrzeugwahl vornehmen, z. B. bestimmte<br />

Fahrzeugkategorien mit hohem Kraftstoffverbrauch ausschließen.<br />

Nachfolgend die in der Dienstwagenumfrage genannten erlaubten<br />

Fahrzeugarten.<br />

Diese Beispiele machen deutlich, welche wesentlichen Kostenhebel<br />

in der Car Policy liegen und das es sich lohnt diese mit Sorgfalt<br />

zu entwickeln.<br />

Weiteres wesentliches Feld der Car Policy – der<br />

umweltfreundliche Fuhrpark<br />

<strong>Das</strong> Gleiche gilt <strong>für</strong> das Thema Nachhaltigkeit. Hier hat das<br />

Unternehmen einen breiten Fächer an Möglichkeiten, um insbesondere<br />

den CO 2<br />

-Ausstoß des Fuhrparks zu reduzieren. Als ersten<br />

Punkt gilt es die entsprechenden Unternehmensziele zu formulieren<br />

und in der Policy zu verankern. Da die Fahrzeugtechnologie sich<br />

ständig weiterentwickelt, macht es Sinn, einen Reduzierungspfad <strong>für</strong><br />

die CO 2<br />

-Emissionen des Fuhrparks festzulegen. Dieser legt fest, in<br />

welchem Maß die CO 2<br />

-Obergrenzen jährlich abgesenkt werden <strong>für</strong><br />

die jeweils dann zu beschaffenden Neufahrzeuge.<br />

Ist dieser Rahmen gesetzt, gibt es weitere Instrumente, mit<br />

denen die Berechtigten motiviert werden können. Immer häufiger<br />

genutzt werden dabei sog. Bonus-Malus-Konzepte, bei denen die<br />

Fahrer belohnt werden, wenn sie Fahrzeuge mit tieferem CO 2<br />

-Ausstoß<br />

wählen als in der Car Policy vorgesehen. Der Bonus liegt dabei<br />

meist in einem höheren Budget, dass z. B. <strong>für</strong> zusätzliche Ausstattung<br />

genutzt werden kann. Werden dagegen Fahrzeuge mit höheren<br />

Emissionen gewählt, gibt es entsprechende Abzüge vom Budget.<br />

Ein weiteres Mittel ist die Förderung des Downsizings, bei dem<br />

der Mitarbeitende ein Fahrzeug einer tieferen Berechtigtenkategorie<br />

wählt (also z. B. einen VW Golf anstatt dem ihm zustehenden VW<br />

Passat). Für mich ist es unverständlich, dass Unternehmen häufig<br />

hier noch an starren Hierarchieregeln festhalten und eine Niedrigstufung<br />

nicht akzeptieren. Denn der Effekt des Downsizings hat<br />

Kosten- und Umweltvorteile <strong>für</strong> das Unternehmen. Noch unverständlicher<br />

ist es, dass Unternehmen, wenn sie downsizing zulassen,<br />

den Kostenvorteil nicht zumindest anteilig an den Mitarbeitenden<br />

ausschütten. Denn dann kann der Effekt im Unternehmen deutlich<br />

Dieser Weg ist in der Regel aber eher bei Funktions- als bei sog.<br />

Statusfahrzeugen möglich. Typischerweise wird in Unternehmen<br />

zwischen Funktions-Fahrzeugen, die <strong>für</strong> die Ausübung der Tätigkeit<br />

notwendig sind, und den sog. Benefit- oder Status-Fahrzeugen unterschieden.<br />

Letztere werden aufgrund der Stellung des Mitarbeiters<br />

im Unternehmen vergeben und stellen einen Bestandteil des Anstellungsvertrags<br />

bzw. des Gehaltspakets dar. Bei dieser Gruppe sind<br />

Begrenzungen daher in der Regel schwieriger umzusetzen. Hier gilt<br />

es die oben beschrieben Motivationsmittel einzusetzen. Grundsätzlich<br />

gilt bei diesem meist sensiblem Thema eher den motivierenden<br />

als den regulierenden Weg einzuschlagen. Gerade in Zeiten des sich<br />

verschärfenden Mangels an qualifizierten Mitarbeitenden ist dies der<br />

bessere Weg. Aus der Dienstwagenumfrage ergab sich interessanterweise,<br />

dass noch mehr als die Hälfte der Unternehmen in 2021 keine<br />

Förderung von E-Mobilität vorsahen. <strong>Das</strong> dürfte sich mittlerweile<br />

stark verändert haben.<br />

Wie immer bei gewünschten Veränderungen sollte zudem<br />

beachtet werden, welche Strahlkraft die Unternehmensleitung hat,<br />

hier mit gutem Beispiel voranzugehen. Diese Bereitschaft beobachte<br />

ich allerdings nur selten. Zu lieb gewonnen sind die hergebrachten<br />

Privilegien und Statussymbole.<br />

48 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe_10_22_Kirche.indd 48 05.10.22 12:21

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