Ergotherapie bei depressiven Erkrankungen - Landschaftsverband ...
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Kinder und Jugendliche haben doch noch keine Depressionen – oder doch?<br />
2.2 Behandlungsziele<br />
• Stärkung des Selbstwertgefühls<br />
• Stärkung des Selbstvertrauens<br />
• Minderung der Hoffnungslosigkeit/<br />
Aufbau einer positiven Zukunftsperspektive<br />
• Wiedererlangen oder Entwicklung<br />
der Selbstständigkeit/ Eigeninitiative/<br />
Autonomie<br />
• Erleben von Selbstwirksamkeit<br />
• Aktivierung<br />
• Förderung der Erlebnisfähigkeit/<br />
Zugang zu den eigenen Gefühlen<br />
• Entwicklung von Beziehungsfähigkeit<br />
und Gruppengefühl<br />
• Entwickeln sozialer und kommunikativer<br />
Fähigkeiten zur soziale Integration<br />
• Aktive Lebensgestaltung zur Befriedigung<br />
eigener Bedürfnisse<br />
(Freizeitgestaltung)<br />
• Veränderung äußerer Faktoren,<br />
Lebensumstände, die die Depression<br />
unterstützen (schulische<br />
Überforderung, Mobbing, intrafamiliäre<br />
Faktoren wie Beziehungen,<br />
Wohnumfeld …)<br />
• Wiedererlangen der Schul- und<br />
Leistungsfähigkeit<br />
3. Kognitiv-verhaltenstherapeutische<br />
Programme<br />
Im weiteren Verlauf des Workshops<br />
standen mögliche Behandlungsansätze<br />
von <strong>depressiven</strong> Störungen <strong>bei</strong><br />
Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt.<br />
Da der Einsatz von kognitivverhaltenstherapeutischenProgrammen<br />
in der Behandlung depressiv<br />
erkrankter Kinder und Jugendliche<br />
in den letzten Jahren an Bedeutung<br />
gewonnen hat, setzten wir hierauf<br />
einen Schwerpunkt.<br />
Zunächst wurden kurz folgende psychologische<br />
Störungsmodelle vorgestellt:<br />
3.1 Kognitives Modell der Depression<br />
nach Beck (1967)<br />
Nach Beck ist eine „Kognitive Triade“<br />
für die Entstehung und Aufrechterhaltung<br />
der <strong>depressiven</strong> Störung bedeutungsvoll.<br />
Sie besteht aus:<br />
1. dem negativen Selbstbild mit abwertenden<br />
und gering schätzenden<br />
Gedanken über sich<br />
2. dem negativen Weltbild mit fokussierter<br />
Wahrnehmung von Misserfolgen,<br />
Benachteiligungen und Enttäuschungen<br />
3. einer negativen Zukunftserwartung<br />
mit hoffnungsloser Perspektive<br />
nicht endender Niederlagen und<br />
Frustrationen.<br />
Auch <strong>bei</strong> Kindern und Jugendlichen<br />
ließ sich die kognitive Triade nachweisen<br />
(Beck 1967, Ihle et al 2006).<br />
3.2 Verstärkungstheoretische<br />
Modelle der Depression<br />
• Modell von Lewinsohn (1974)<br />
Geringe Rate an verhaltenskontingenter<br />
positiver Verstärkung aus<br />
dem Umfeld führt zur Dysphorie,<br />
Ermüdung und geringer Frequenz<br />
angenehmer Aktivitäten.<br />
Dies vermindert wiederum zusätzlich<br />
die Möglichkeit positive Verstärker zu<br />
erfahren; so wird die Depression aufrecht<br />
gehalten. Darüber hinaus werden<br />
soziale Defizite als Ursache für<br />
eine geringe Rate an positiver Verstärkung<br />
angesehen (s. Ihle et al<br />
2006).<br />
• Modell nach Seligmann (1975)<br />
Das Modell der erlernten Hilflosigkeit<br />
nach Seligmann beschreibt das Gefühl<br />
des Kontrollverlustes – Gefühl<br />
Situationen nicht selber beeinflussen<br />
zu können - als Entstehungsursache<br />
<strong>Ergotherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>depressiven</strong> <strong>Erkrankungen</strong> - 99 -