Ergotherapie bei depressiven Erkrankungen - Landschaftsverband ...
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<strong>Ergotherapie</strong> <strong>bei</strong> Depression im Alter<br />
• die „somatisierte Depression“,<br />
welche vor allem gekennzeichnet<br />
ist durch Auftreten von Schmerzsyndromen,<br />
Hypochondrie, und<br />
Störungen des Verdauungstraktes.<br />
Generell geht die Depression mit folgenden<br />
Symptomen einher:<br />
• Verminderter Antrieb mit<br />
erhöhter Ermüdbarkeit und<br />
Aktivitätseinschränkung<br />
• Gedrückte Stimmung /<br />
Freudlosigkeit<br />
• Interessensverlust<br />
• Angst<br />
• Kognitive Einbußen<br />
• Körperliche Schwäche<br />
Spezielle Symptomatik <strong>bei</strong><br />
Älteren<br />
Bei Älteren fokussieren sich die<br />
Symptome auf Ängste (generalisierte<br />
Angst oder Angst vor Gedächtnisverlust)<br />
, Krankheitsbefürchtungen und<br />
körperliche Beschwerden (Schmerzen,<br />
Obstipation) . Ältere, an<br />
Depression erkrankte Menschen,<br />
leiden häufig u.a. aufgrund<br />
körperlicher Einschränkungen an<br />
Isolierung. In Bezug auf den Antrieb<br />
sind sowohl Affektstarrheit, als auch<br />
Depression<br />
Affektstarrheit, als auch motorische<br />
Unruhe zu beobachten. Häufig leiden<br />
Ältere an Schuldgefühlen und oft<br />
liegt eine deutliche Wahnsymptomatik<br />
vor. Diese hat einen Zusammenhang<br />
mit der Verschlechterung der<br />
Sinne (undeutliches Hören oder Sehen<br />
begünstigt Wahnbildung). Daraus<br />
begründbar ist u.a. ein Wunsch<br />
nach Suizid (nach Wiltfang 2008).<br />
Probleme bereiten die Erkennung einer<br />
Depression im Alter, da sie oft<br />
verkannt wird und als „normale“ Begleiterscheinung<br />
<strong>bei</strong>m Älterwerden<br />
eingeordnet wird. Die Klienten zeigen<br />
häufig ihr Leid nicht und das <strong>bei</strong> Medizinern<br />
weit verbreitete somatische<br />
Krankheitsverständnis legt den Fokus<br />
der Untersuchung auf die körperlichen<br />
Funktionen des alternden Menschen,<br />
der ohnehin meist multimorbide<br />
ist.<br />
Schwierig ist ferner die Abgrenzung<br />
der Depression zu einer beginnenden<br />
Demenz. Definitiv Auskunft geben<br />
könnte in diesem Fall eine Lumbalpunktion,<br />
die jedoch selten vorgenommen<br />
wird.<br />
Hierzu die folgende Gegenüberstellung:<br />
Demenz<br />
akuter Beginn schleichender Beginn<br />
depressive Symptomatik stabil affektlabil, leicht ablenkbar<br />
gehemmtes, langsames Denken Denken ist eher durcheinander<br />
klagend,<br />
bagatellisierend, „keine Probleme“,<br />
kann und weiß nichts mehr<br />
<strong>bei</strong>nahe richtige Antworten<br />
keine Orientierungsstörungen Desorientiertheit<br />
abendliche Aufhellung abendliche Verwirrtheit<br />
(häufig <strong>bei</strong> vaskulärer Demenz - Blutdruck<br />
sinkt abends <strong>bei</strong> jedem)<br />
Tag-Nacht-Umkehr<br />
<strong>Ergotherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>depressiven</strong> <strong>Erkrankungen</strong> - 63 -