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Ergotherapie bei depressiven Erkrankungen - Landschaftsverband ...

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zeitintensiv oder sogar als nicht umsetzbar<br />

betrachtet.<br />

Eine Therapieform, die sich auf die<br />

Fahne geschrieben hat, klientenzentriert,<br />

handlungs- und lebensweltorientiert<br />

ar<strong>bei</strong>ten zu wollen, muss sich<br />

mit den eigenen Organisationsbedingungen<br />

auseinander setzen und im<br />

Sinne einer verbesserten Klientenbehandlung<br />

eine entsprechende Organisationsentwicklung<br />

betreiben.<br />

2. Bedingungen für die ergotherapeutische<br />

Behandlung<br />

Umgangssprachlich spricht man von<br />

Bedingungen, wenn man Voraussetzungen<br />

für etwas meint. Im Falle der<br />

<strong>Ergotherapie</strong> sind damit die Voraussetzungen<br />

für die Leistungserbringung<br />

gemeint.<br />

Zu diesen Voraussetzungen lassen<br />

sich einige Hypothesen formulieren:<br />

• Ergotherapeuten wissen, wie eine<br />

optimale ergotherapeutische Behandlung<br />

depressiver Klienten<br />

sein sollte;<br />

• unter den häufig anzutreffenden<br />

Rahmenbedingungen lässt sich<br />

nur eine suboptimale Behandlung<br />

durchführen;<br />

• berechtigte Veränderungswünsche<br />

stoßen in der Regel auf Widerstände;<br />

• zur Umsetzung von Veränderungen<br />

wird eine theoretisch gut<br />

fundierte Argumentation benötigt;<br />

• ergo-theoretische Kenntnisse und<br />

das Qualitätsmanagement liefern<br />

dazu gute Ansätze.<br />

2.1 Rahmenbedingungen<br />

In der ergotherapeutischen Behandlung<br />

geht es vor allem darum, dem<br />

Klienten durch zielgerichtete Aktivitäten<br />

Möglichkeiten aufzuzeigen,<br />

seinen Alltag selbständig und zufrie-<br />

Jens Rohloff<br />

Jutta Backus<br />

den stellend zu bewältigen. Dies bedeutet,<br />

dass im Fokus der Therapie<br />

die Durchführung von Betätigungen<br />

und Aufgaben des täglichen Lebens<br />

steht. Im Sinne eines exemplarischen<br />

Lernens setzen Ergotherapeuten<br />

außerdem handwerkliche Aufgaben<br />

ein, um bestimmte Kompetenzen,<br />

die zur Bewältigung des Alltags<br />

benötigt werden, gezielt zu trainieren<br />

oder zu erhalten. Dazu gehören kognitive,<br />

physische und affektive Fähigkeiten.<br />

Damit wird deutlich, dass<br />

der Therapieform <strong>Ergotherapie</strong> nicht<br />

nur theoretisch-wissenschaftliche<br />

Kenntnisse zugrunde liegen müssen,<br />

sondern auch so profane Dinge wie<br />

Zeit oder Platz vorhanden sein müssen.<br />

Die Rahmenbedingungen, unter denen<br />

<strong>Ergotherapie</strong> stattfindet, sollten<br />

folgende Aspekte berücksichtigen, zu<br />

denen <strong>bei</strong>spielhaft einige Fragen<br />

formuliert werden:<br />

• Vision & Konzept<br />

o Wie soll die <strong>Ergotherapie</strong> dieser<br />

Institution in fünf Jahren<br />

aussehen?<br />

o Wie wird die Vision erar<strong>bei</strong>tet,<br />

wer erar<strong>bei</strong>tet sie?<br />

o Existiert ein schriftliches Konzept?<br />

o Welche theoretischen / wissenschaftlichen<br />

Grundlagen<br />

enthält es?<br />

o Sind die wesentlichen Bestandteileergotherapeutischen<br />

Handelns beschrieben,<br />

lässt sich therapeutisches<br />

Handeln ableiten?<br />

• Wissen & Wissensmanagement<br />

o Welches Wissen steht Ihnen<br />

am Ar<strong>bei</strong>tsplatz zur Verfügung?<br />

o Haben Sie freien Zugang zu<br />

Wissen und Informationen?<br />

- 54 - <strong>Ergotherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>depressiven</strong> <strong>Erkrankungen</strong>

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