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Ergotherapie bei depressiven Erkrankungen - Landschaftsverband ...

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Ar<strong>bei</strong>tstherapeutische Aspekte in der Behandlung depressiver Patienten<br />

Workshop 6:<br />

Kinder und Jugendliche haben doch noch keine<br />

Depressionen - oder doch?<br />

Anja Timmer<br />

Susanne Wortelkamp<br />

1. Depressive Störungen im<br />

Kindes- und Jugendalter<br />

Die Existenz depressiver Störungen<br />

im Kindesalter war bis noch vor wenigen<br />

Jahren umstritten. Es gilt aber<br />

heute als gesichert, dass auch Kinder<br />

depressiv erkranken können. Dass<br />

das depressive Störungsbild Jugendlicher<br />

dem von Erwachsenen ähnelt,<br />

war stets anerkannt. Bei einer weitgehenden<br />

Übereinstimmung der diagnostischen<br />

Kriterien <strong>bei</strong> Erwachsenen<br />

und Kinder- und Jugendlichen<br />

für die Diagnose einer <strong>depressiven</strong><br />

Störung bzw. einer Dysthymie, gibt<br />

es jedoch entwicklungsabhängige<br />

Färbungen/Ausformungen der <strong>depressiven</strong><br />

Symptomatik im Kindes-<br />

und Jugendalter.<br />

Zu Beginn des Workshops wurden<br />

deshalb die Gemeinsamkeiten aller<br />

Altersgruppen des Störungsbildes <strong>bei</strong><br />

Erwachsenen und Kindern / Jugendlichen<br />

dargestellt, worauf wir an dieser<br />

Stelle verzichten wollen, da die<br />

allgemeine Vorstellung der <strong>depressiven</strong><br />

Störung in anderen Tagungs<strong>bei</strong>trägen<br />

ausführlich beschrieben wurde.<br />

Vielmehr wollen wir die Unterschiede<br />

zwischen Kinder- und Jugendlichen<br />

und Erwachsenen <strong>bei</strong> <strong>depressiven</strong><br />

<strong>Erkrankungen</strong>, die wir im<br />

Anschluss im Workshop vorgestellt<br />

haben, wie folgt zusammenfassen:<br />

Bei Fortbestand der drei Hauptsymptome<br />

einer <strong>depressiven</strong> Episode<br />

nach ICD-10 (F32)<br />

• Depressive Stimmung/ Niedergeschlagenheit<br />

• Interessenverlust/Freudlosigkeit<br />

• Verminderung des Antriebs/erhöhte<br />

Ermüdbarkeit/ Aktivitätseinschränkung<br />

entwickeln Kindern und Jugendlichen<br />

meist eine entwicklungsspezifische<br />

Färbung der <strong>depressiven</strong> Symptomatik.<br />

1.1 Klinisches Bild depressiver<br />

Störungen in den verschiedenen<br />

Altersgruppen<br />

Kleinkindalter (1 - 3 Jahre)<br />

• wirkt traurig<br />

• ausdrucksarmes Gesicht<br />

• erhöhte Irritabilität<br />

• gestörtes Essverhalten<br />

• Schlafstörungen<br />

• selbststimulierendes Verhalten<br />

(Jactatio capitis, exzessives Daumenlutschen)<br />

• genitale Manipulationen<br />

• auffälliges Spielverhalten mit reduzierter<br />

Kreativität und Ausdauer,<br />

Spielunlust<br />

• mangelnde Phantasie<br />

<strong>Ergotherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>depressiven</strong> <strong>Erkrankungen</strong> - 95 -

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