Lykos - Ascia in Silva eBooks
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fotografierten sche<strong>in</strong>bar jeden Zentimeter des Waldbodens an dieser<br />
Stelle. Mehrere uniformierte Polizisten riegelten auch hier das<br />
Gebiet ab und bildeten e<strong>in</strong>e Kette am Rand der Senke. Peter Straub<br />
und Angela Damm suchten sich e<strong>in</strong>e möglichst flache Stelle, um<br />
h<strong>in</strong>unter <strong>in</strong> die Kuhle zu gelangen, wo sie bereits von e<strong>in</strong>em weiteren<br />
Kollegen erwartet wurden. Holger Lirsch war Koord<strong>in</strong>ator dieses<br />
Tatortes. Se<strong>in</strong> rotes Haar war mit e<strong>in</strong>em Bürstenschnitt versehen<br />
und se<strong>in</strong>e dichten Augenbrauen leuchteten e<strong>in</strong>em geradezu<br />
<strong>in</strong> der selben Farbe entgegen. Se<strong>in</strong>e ohneh<strong>in</strong> eher blasse Gesichtsfarbe<br />
war an diesem Morgen noch etwas fahler als sonst und der<br />
Ausdruck se<strong>in</strong>er Augen verriet den beiden Neuangekommenen<br />
nichts gutes. Lirsch führte sie an den Fundort, an dem die Umrisse<br />
e<strong>in</strong>es Menschen unter e<strong>in</strong>er hellen Plane zu erkennen waren. E<strong>in</strong>er<br />
der Spurensucher machte sich mit e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Glasampulle daran<br />
zu schaffen und sammelte Insekten. Die Plane wurde beiseitegezogen<br />
und gab e<strong>in</strong>en selbst für die erfahrenen Polizisten grauenhaften<br />
Anblick frei. E<strong>in</strong> männlicher Leichnam, vielleicht 60 oder<br />
65 Jahre alt, lag zwischen blutverschmiertem Farn und Zweigen<br />
auf dem Rücken. Die Arme und Hände waren über und über mit<br />
Schnitt- oder Rißwunden versehen, e<strong>in</strong> F<strong>in</strong>ger der rechten Hand<br />
war abgerissen und fehlte. Die Augen des Opfers waren weit aufgerissen<br />
und der Mund war seltsam verzerrt. Es war deutlich zu<br />
sehen, daß der Mann furchtbare letzte M<strong>in</strong>uten durchlebt haben<br />
mußte. Se<strong>in</strong>e Kehle war nur noch e<strong>in</strong>e blutige Wunde und schien<br />
wie herausgebissen worden zu se<strong>in</strong>. Am schlimmsten war jedoch<br />
die Tatsache, daß er regelrecht ausgeweidet worden war. Gedärm<br />
und e<strong>in</strong>gedickte Flüssigkeiten h<strong>in</strong>gen aus se<strong>in</strong>em Bauch heraus<br />
und waren teilweise um den Leichnam verstreut. Überall dazwischen<br />
wimmelte es von Käfern und Insekten aller Art. Der Gestank,<br />
der von der Leiche ausg<strong>in</strong>g, war be<strong>in</strong>ahe unerträglich und<br />
viele der jüngeren Polizisten hatten bereits bei dem Anblick und<br />
dem Geruch des Opfers ihr Frühstück dagelassen.<br />
Auch Damm und Straub drehten sich im ersten Moment weg und<br />
atmeten hörbar aus. Dann wandten sie sich wieder der Leiche zu<br />
und sogen die Luft fortan nur noch über den Mund e<strong>in</strong>, obwohl<br />
auch das nicht viel nutzte, denn der Gestank schien von so dichter<br />
Konsistenz zu se<strong>in</strong>, daß er sich sogar auf die Zunge und die<br />
Geschmacksnerven legte. Straub wußte, daß er se<strong>in</strong> Jackett und<br />
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