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Lykos - Ascia in Silva eBooks

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„Na, der muß dann aber ganz schön irre se<strong>in</strong>!“<br />

„Bei den Wunden, die ich vorgefunden habe, haben sie es offensichtlich<br />

<strong>in</strong> der Tat mit e<strong>in</strong>em Irren zu tun. Ziemlich ungewöhnlich<br />

für Salzgitter, was?“ gr<strong>in</strong>ste der Arzt und überreichte Straub den<br />

Bericht.<br />

„Dann ist ja jetzt alles klar. Wir brauchen bloß noch nach e<strong>in</strong>em<br />

Verrückten mit Wolfsfellumhang zu suchen und schon haben wir<br />

ihn!“ scherzte Straub sarkastisch. „Mann, da haben wir ja e<strong>in</strong> tolles<br />

D<strong>in</strong>g an der Backe!“ ergänzte er und schüttelte se<strong>in</strong>en Kopf. Er<br />

bedankte sich bei Dr. Brecht und verabschiedete sich zusammen<br />

mit se<strong>in</strong>er Kolleg<strong>in</strong> von dem Arzt.<br />

Auf dem Rückweg war Straub zunächst sehr schweigsam, denn<br />

das Gehörte und der Bericht, den er gerade aus dem Umschlag<br />

geholt hatte und las während sie an der Ampel standen, stimmten<br />

ihn nicht gerade fröhlich. Vor allem die Tatsache des fehlenden<br />

Stücks der Leber von dem Opfer machte ihn zu schaffen. Der Oberkommissar<br />

fühlte sich auf unangenehme Weise an den Film „From<br />

Hell“ mit Johnny Depp er<strong>in</strong>nert, <strong>in</strong> dem es um die Morde von Jack<br />

the Ripper im viktorianischen London g<strong>in</strong>g. Natürlich wußte er,<br />

daß so etwas tagtäglich geschah – zumeist <strong>in</strong> den Großstädten dieser<br />

Welt. Aber daß diese Wirklichkeit nun auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt wie<br />

Salzgitter – se<strong>in</strong>er Stadt, wie er manchmal scherzhaft sagte – E<strong>in</strong>zug<br />

hielt, beunruhigte Straub. Er teilte diese Gedanken se<strong>in</strong>er Partner<strong>in</strong><br />

mit und sie hörte ihm schweigend und aufmerksam zu. Angela<br />

Damm wußte um die Traumata, die ihr Kollege <strong>in</strong> Bosnien<br />

erlebt hatte. Diese Verletzlichkeit war eigentlich e<strong>in</strong>er der Wesenszüge,<br />

die sie so sympathisch an Straub fand. Das harte Machogetue<br />

e<strong>in</strong>iger Kollegen hatte sie zur Genüge erlebt – und auch die Situationen,<br />

<strong>in</strong> denen solche „Helden“ dann nervlich versagt hatten.<br />

Doch an dieser Stelle wollte sie Straub aufrichten. „Hey, wir bekommen<br />

diesen Typen schon rechtzeitig vor de<strong>in</strong>er Pension zu<br />

schnappen!“ versuchte sie zu scherzen.<br />

„Na, mal sehen, wie rechtzeitig das se<strong>in</strong> wird!“ murmelte Straub<br />

und öffnete se<strong>in</strong>er Kolleg<strong>in</strong> die Tür zur Wache.<br />

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