Lykos - Ascia in Silva eBooks
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Stadtpark<br />
„Nun zieh nicht so, wir s<strong>in</strong>d ja gleich da, Terry!“ schimpfte Gerhard<br />
Lugmann mit se<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Dackel, der an se<strong>in</strong>er Le<strong>in</strong>e zerrte,<br />
als habe er e<strong>in</strong> ganzes Rudel Kan<strong>in</strong>chen entdeckt. Sicher, es gab<br />
wirklich viele dieser Tiere hier im Stadtpark und der Jagd<strong>in</strong>st<strong>in</strong>kt<br />
des Dackels war e<strong>in</strong> typischer Wesenszug dieser Hunde. Aber er<br />
mußte sich <strong>in</strong> Geduld üben, schließlich war se<strong>in</strong> Herrchen schon<br />
über 70 und wollte sich nicht hetzen lassen. Jeden Abend g<strong>in</strong>g er<br />
mit se<strong>in</strong>em Haustier noch e<strong>in</strong>mal diese späte Runde um den zentralen<br />
Teich im Park, dann an der Kirche vorbei und die Saldersche<br />
Straße wieder zurück bis zu se<strong>in</strong>er Wohnung. Es tat beiden gut,<br />
sowohl Hund als auch Mensch hatten ihre Bewegung. So spät<br />
Abends g<strong>in</strong>g auch ke<strong>in</strong>er der Leute mit ihren riesigen Kötern mehr<br />
h<strong>in</strong>aus, mit denen sich Terry immer angelegt hatte. Gerhard Lugmann<br />
er<strong>in</strong>nerte sich daran, welche Schwierigkeiten er dann immer<br />
hatte, se<strong>in</strong>en Hund festzuhalten und zu bändigen. So e<strong>in</strong> Dackel<br />
war auch nicht zu unterschätzen. Manche der anderen Hunde hatten<br />
das schon getan und sich e<strong>in</strong>e blutige Nase dabei geholt. Die<br />
Streitereien mit den Besitzern waren Lugmann nur zu deutlich im<br />
Gedächtnis. Schon alle<strong>in</strong> deshalb hatte er se<strong>in</strong>em Terry diese späte<br />
Stunde als Ausgang angewöhnt, und es klappte hervorragend.<br />
Endlich hatte sie den Parkweg erreicht und er konnte se<strong>in</strong>en Hund<br />
von der Le<strong>in</strong>e nehmen, damit dieser frei herumtollen konnte. Lugmann<br />
blieb am Rand der Wiese unter e<strong>in</strong>er der Laternen stehen<br />
und sah se<strong>in</strong>em losflitzenden Dackel h<strong>in</strong>terher. Terry war gut erzogen<br />
und hörte, wenn se<strong>in</strong> Herrchen pfiff. Aber sollte er sich doch<br />
erst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> wenig austoben, dann zerrte er nachher nicht mehr<br />
so stark. Die Kan<strong>in</strong>chen flitzen panisch <strong>in</strong> alle Richtungen davon<br />
und der Dackel flog regelrecht h<strong>in</strong>terher. Se<strong>in</strong>e langen Ohren flatterten<br />
dabei wie die Flügel e<strong>in</strong>es Vogels und das muntere Gebell<br />
klang nach Lebenslust. Gerhard Lugmann gr<strong>in</strong>ste und versuchte,<br />
dem schnell dah<strong>in</strong>eilenden Schatten se<strong>in</strong>es Hundes mit se<strong>in</strong>en Blikken<br />
zu verfolgen. Jetzt wurde es ja wieder früher dunkel, aber es<br />
war zum Glück noch nicht kalt. Eigentlich war es noch regelrecht<br />
lau an diesem Oktoberabend. Lau und sternenklar. Der volle Mond<br />
leuchtete durch die Äste der Bäume und wetteiferte mit dem Licht<br />
der Laternen. Lugmann liebte solche Abende und freute sich dar-<br />
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