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KANZLEI & PERSÖNLICHES Kanzleimanagement<br />
Präsentation<br />
Gute Vorträge<br />
lohnen sich<br />
Jahresbesprechungen wer<strong>de</strong>n oft als Routine abgetan und enorm unterschätzt,<br />
meinen Kanzleiberater. Dabei bieten Bilanzpräsentationen viel Potenzial,<br />
Mandanten rundum erfolgsför<strong>de</strong>rnd zu beraten. Klappt dies, steigt die Chance,<br />
von ihnen weiterempfohlen zu wer<strong>de</strong>n.<br />
„Ich sitze gera<strong>de</strong> über Ihrer Analyse und versuche<br />
herauszufin<strong>de</strong>n, wie ich sie anwen<strong>de</strong>n<br />
kann. Was kann ich <strong>de</strong>n Zahlen auf Seite 128<br />
entnehmen?“ fragt so mancher Mandant seinen<br />
<strong>Steue</strong>rberater nach <strong>de</strong>m Erhalt <strong>de</strong>r Jahresbilanz,<br />
wenn er die Zahlen nicht versteht. Die<br />
Rückmeldung fällt manchmal jedoch ebenso<br />
verwirrend aus, etwa: „Diese Analyse zeigt<br />
einen Krisensignalwert, basierend auf einer<br />
empirisch fundierten Diskriminanzfunktion<br />
eines mittelständischen Unternehmens.“<br />
Gerd Merz, Kanzleiberater aus <strong>de</strong>m rheinland-pfälzischen<br />
Stein-Bockenheim, hat<br />
solche Antworten tatsächlich schon einmal<br />
zu hören bekommen und kann darüber nur<br />
<strong>de</strong>n Kopf schütteln. Fachspezifisches Kau<strong>de</strong>rwelsch<br />
irritiert einen Unternehmer nur noch<br />
mehr, so Merz’ Erfahrung. Zu<strong>de</strong>m kann <strong>de</strong>r<br />
Mandant die Leistung seines <strong>Steue</strong>rberaters<br />
dann noch schlechter einschätzen. Die Folge:<br />
Misstrauen und Frust entstehen. Auch <strong>de</strong>r<br />
Berufsträger bekommt Schwierigkeiten, <strong>de</strong>nn<br />
er kann sein Honorarziel selten durchsetzen<br />
und wird nicht weiterempfohlen.<br />
Lange Zahlenkolonnen<br />
können Mandanten verwirren<br />
Doch nicht nur Fachtermini und komplizierte<br />
Re<strong>de</strong>wendungen führen zu Missverständnissen<br />
und Unmut. „Auch viele Software-Programme<br />
sind mir zu technokratisch. Man<br />
kann die Mandanten nicht mit 128 Seiten<br />
Zahlenwerk vollknallen“, meint Gerd Merz.<br />
Die Auswertung eines <strong>Steue</strong>rberaters müsse<br />
vielmehr gezielt auf die Branche, die Situation<br />
und das Unternehmen mit einer eigens<br />
konfektionierten Software aufbereitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Und das gehe, laut Merz, nur mit Programmen,<br />
die Stück für Stück aufeinan<strong>de</strong>r<br />
aufgebaut sind, <strong>de</strong>ren Darstellung sich je<strong>de</strong>rzeit<br />
verän<strong>de</strong>rn und ergänzen lässt.<br />
Er selbst schwört auf die selbst entworfene<br />
Software <strong>de</strong>r Wiener <strong>Steue</strong>rberatergesell-<br />
schaft Hübner & Hübner. Die Kanzleikenner<br />
haben vor rund zehn Jahren eine computergestützte<br />
Unternehmensdiagnose entwickelt,<br />
die die Jahresabschlusszahlen auf Knopfdruck<br />
präsentiert und Prognoserechnungen<br />
sowie einen Chancenrechner beinhaltet. Die<br />
hierfür notwendigen Daten wer<strong>de</strong>n direkt<br />
aus <strong>de</strong>m jeweiligen Buchhaltungssystem<br />
übernommen. Alle Kennzahlen und auch die<br />
Auswertungen sind, laut Herstellerangaben,<br />
sowohl tabellarisch wie grafisch aufbereitet.<br />
Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong> das jeweilige Unternehmen<br />
mit Schulnoten nach einem Rating-Verfahren<br />
bewertet.<br />
Grafische Aufbereitung <strong>de</strong>r Zahlen<br />
als Hilfe für <strong>de</strong>n Mandanten<br />
Auch die Kanzlei Schulte mit Standorten im<br />
nordrhein-westfälischen Lennestadt und im<br />
österreichischen Innsbruck hat erkannt, dass<br />
Mandanten damit Schwierigkeiten haben, mit<br />
<strong>de</strong>m präsentierten Zahlenwerk umzugehen<br />
und einen entsprechen<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungsbedarf<br />
zu erkennen. „Der Anlass zu dieser<br />
Erkenntnis waren nicht zuletzt die nur in Zahlen<br />
aufbereiteten Ergebnisse von Land- und<br />
Bun<strong>de</strong>stagswahlen. Die Mandanten fühlten<br />
sich von <strong>de</strong>n Zahlen einfach nur erschlagen“,<br />
erzählt StB Martin Schulte.<br />
Deshalb bereiten er und sein Bru<strong>de</strong>r, RA/StB/<br />
WP Dr. Peter Schulte, ebenfalls alles für <strong>de</strong>n<br />
Mandanten grafisch auf – mithilfe von Datev-<br />
Programmen. „Mit <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Präsentation<br />
hinterlegten Wertenachweis <strong>de</strong>r Software<br />
Kanzlei-Rechnungswesen lässt sich zum<br />
Beispiel <strong>de</strong>r Unterschied zum Vorjahr sofort<br />
nachvollziehen“, sagt StB Martin Schulte.<br />
Für welche Software sich eine Kanzlei auch<br />
entschei<strong>de</strong>t, aufbereitete Grafiken und<br />
anschauliche Bil<strong>de</strong>r helfen immer, die Aussagen<br />
einer Analyse zu unterstützen. Vor<br />
allem visuelle Menschen wer<strong>de</strong>n dadurch<br />
angesprochen. „Ein Bild sagt eben mehr als<br />
Erfolgreiches Präsentieren<br />
setzt in <strong>de</strong>n meisten Fällen<br />
auch eine gute Vorbereitung<br />
voraus.<br />
tausend Worte“, resümiert Gerd Merz. Kanzleiberater<br />
StB Stefan Lami aus Österreich<br />
plädiert sogar dafür, bei einer Bilanzpräsentation<br />
immer mit <strong>de</strong>n Grafiken zu beginnen.<br />
Der Mandant sehe dann sofort die Zusammenhänge<br />
und erkenne die wesentlichen<br />
Verän<strong>de</strong>rungen schneller. Der <strong>Steue</strong>rberater<br />
hingegen gewinne Zeit. „In vielen Fällen wird<br />
es nach <strong>de</strong>r Präsentation <strong>de</strong>r Grafiken gar<br />
nicht mehr notwendig sein, im Detail auf<br />
Zahlen einzugehen“, so Lami. Gerd Merz<br />
empfiehlt zu<strong>de</strong>m, auch ein Foto <strong>de</strong>s jeweiligen<br />
Unternehmens mit einfließen zu lassen,<br />
damit <strong>de</strong>m Mandanten noch einmal <strong>de</strong>utlich<br />
vor Augen geführt wird, dass es sich um sein<br />
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