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ist schon ganz ordentlich.“ Es ist außergewöhnlich,<br />

wie Elisabeth Sobotka trotz<br />

Sparstift und immer schwieriger werdender<br />

Rahmenbedingen darum kämpft, dass<br />

die Strukturen und Möglichkeiten für die<br />

Oper Graz erhalten bleiben.<br />

BREIT GESTREUT UND BUNT GEFÄ-<br />

CHERT. Der Spielplan der Oper Graz ist<br />

überaus abwechslungsreich, vielschichtig<br />

und spannend. Der Bogen spannt sich in<br />

der kommenden Wintersaison von Giacomo<br />

Puccinis „Manon Lescaut“, welche am<br />

6. Oktober 2012 Premiere haben wird,<br />

über Verdis „La Traviata“ und „L’elisir<br />

d’amore“ von Gaetano Donizetti bis hin zu<br />

Engelbert Humperdincks großartiger<br />

Märchenoper „Hänsel und Gretel“. Für alle<br />

Musical-Liebhaber zeigt die Oper Graz ab<br />

25. Oktober 2012 den Welterfolg „Fame“.<br />

Auch der steirische Starpianist Markus<br />

Schirmer findet mit „Scurdia“ wieder seinen<br />

Weg in die Oper Graz und wird gemeinsam<br />

mit einer internationalen Truppe<br />

am 6. September mit seiner unbändigen<br />

Spielfreude und Virtuosität das Publikum<br />

begeistern. Vom 24. Juni bis 15. Juli wird<br />

die Oper Graz eine ungewöhnliche Spielstätte<br />

zum Leben erwe cken – die Kasematten,<br />

die alte Gemäuer der ehemaligen Befestigungsanlagen.<br />

Das Musical „Der<br />

Mann von La Mancha“ von Wassermann,<br />

Leigh und Darion ist für diesen Spielort<br />

wirklich perfekt. „Die Idee, die Kasematten<br />

heuer wieder zu bespielen, ist eigentlich<br />

aus einer Not heraus geboren, da das<br />

Hauptgebäude und die Probebühne auf<br />

Grund von Umbauarbeiten derzeit nicht<br />

nutzbar sind“, erklärt die Intendantin.<br />

„Doch aus dieser Not ist – gemeinsam mit<br />

dem leider vor Kurzem verstorbenen Bühnenbildner<br />

Rolf Langenfass – ein wirklich<br />

perfektes Projekt geworden.“<br />

OHNE ERHOBENEN ZEIGEFINGER.<br />

Kinder und Jugendliche sind Elisabeth<br />

Sobotka ein ganz besonderes Anliegen.<br />

Liebevoll und klug gestaltete Produktionen<br />

wie etwa „Das kleine Gespenst“, „Der<br />

Schneemann“ oder „Verdi für Kinder“ stehen<br />

dabei ebenso auf dem Spielplan wie<br />

ein Opern-Clubbing. Doch darüber hinaus<br />

bietet die Oper Graz eine Vielfalt von kulturellen<br />

Begleitprogrammen unter dem<br />

Titel „OperAktiv“ für Kinder sowie Schülerinnen<br />

und Schüler aller Altersstufen<br />

an. Besonders ist dabei die „Theaterpraktische<br />

Werkstatt“ hervorzuheben. Junge<br />

Opernbesucher ab 15 Jahren – oder die es<br />

noch werden wollen – bekommen im Rahmen<br />

einer theaterpraktischen Werkstatt<br />

die Möglichkeit, die Entstehung eines<br />

Stücks und seine Hintergründe selbst zu<br />

erkunden. Die Umsetzung durch den Regisseur<br />

wird zum aktiven Erlebnis. Es darf<br />

dabei alles ausprobiert werden – so wird<br />

Oper unmittelbar und erlebbar.<br />

MEHRWERT FÜR DIE MENSCHEN UND<br />

FÜR DIE STADT. Dass ein qualitativ hochwertiges<br />

Kulturangebot nicht nur Freude<br />

bereitet, sondern darüber hinaus auch<br />

soziologische und wirtschaftliche Auswirkungen<br />

hat, sollte allgemein bekannt sein.<br />

Für die Bühnen in Graz belegt dies sogar<br />

eine Studie mit eindrucksvollem Ergebnis.<br />

So bescheinigt diese Wirkungsana lyse, erhoben<br />

von „LUMIQUE – Gesellschaft für<br />

strategische Managementservices“, wichtige<br />

soziokulturelle Effekte, wie beispielsweise<br />

Stärkung des Bürger bewusstseins,<br />

komplexer Bildungswert, Integration oder<br />

soziale Einbindung. Vor allem die Oper<br />

Graz schneidet dabei sowohl bei Beliebtheit<br />

als auch bei Bekanntheit mit Bestnoten<br />

ab. Auch die ökonomischen Wirkungen<br />

der Bühnen in Graz sind in der Studie über-<br />

aus positiv bewertet. Ein paar Zahlen:<br />

2011 lag der Wertschöpfungseffekt bei<br />

rund 36,4 Millionen Euro, der Kaufkrafteffekt<br />

belief sich auf etwa 13,4 Millionen Euro<br />

und auch die öffentliche Hand konnte<br />

sich freuen, betrugt doch der Fiskaleffekt<br />

rund 5,6 Millionen Euro. „Darauf kann<br />

man wirklich stolz sein“, betont Elisabeth<br />

Sobotka, „doch da gibt es noch einen<br />

Mehrwert über die wirtschaftlichen Aspekte<br />

hinausgehend – nämlich, dass dieses<br />

Haus ein wunderbares Gefäß der Emotionen<br />

für die Menschen dieser Stadt und deren<br />

Besucher ist.“ �<br />

ZUR PERSON<br />

Elisabeth Sobotka studierte Musikwissenschaft<br />

und diplomierte mit einer Arbeit über<br />

den Dirigenten Franco Faccio. Anschließend<br />

arbeitete sie in den künstlerischen<br />

Betriebsbüros der Salzburger Festspiele<br />

und „Jeunesses musicales“ in Wien. Louwrens<br />

Langevoort holte sie 1992 nach Leipzig,<br />

wo sie zweieinhalb Jahre mit Udo<br />

Zimmermann zusammenarbeitete. Ab 1994<br />

war sie acht Jahre lang Chefdisponentin<br />

der Wiener Staatsoper. Im Herbst 2002<br />

wurde sie von Daniel Barenboim und Peter<br />

Mussbach als Operndirektorin der Berliner<br />

Staatsoper „Unter den Linden“ engagiert.<br />

Seit 2009 ist Elisabeth Sobotka Geschäftsführende<br />

Intendantin der Oper Graz.<br />

JUNI/JULI 2012 FOKUS 49

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