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WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />

ADRESSENHANDEL IM INTERNET<br />

WORLD<br />

WIDE CASH<br />

GUTE NAMEN. Hinter manchen WWW-<br />

Standorten könnten sich kleine Goldminen<br />

verbergen – denn Domains sind heute<br />

oft viel mehr als bloß eine Adresse im<br />

Datennetz, sondern eine veritable Geldanlage.<br />

Das Geschäftsmodell setzt jedenfalls<br />

analoges Geld auf elektronischem<br />

Terrain in Bewegung: Es ist der Handel<br />

mit wertvollen Domains. Jene virtuellen<br />

Grundstück im Internet präsentieren sich<br />

für viele Kenner bereits als mögliche Alternative<br />

zu gruseligen Aktienkursen oder<br />

bescheidenen Sparbuchzinsen. Die Studie<br />

der weltweiten Domain-Handelsbörse<br />

Sedo zeigt etwa für das Jahr 2011 auf, wohin<br />

der Wind weht. So wurden hier knapp<br />

40.000 Domains für eine Summe über<br />

60 Millionen Euro an Interessenten gebracht.<br />

Bezeichnend ist, dass es den zwei<br />

Neulingen .co und .me gelungen ist, in die<br />

Top Ten der gehandelten Endungen vorzudringen.<br />

Der Erwerb von Domains erfolgte<br />

aus über 160 Ländern. Passend zu den<br />

meistgehandelten Objekten .de und .com<br />

bilden Deutsche und US-Amerikaner die<br />

stärksten Gruppen unter den Käufern. Die<br />

Text Christian Prenger<br />

Fotos Adomino Marketing GmbH, nic.at<br />

Eine Domain ist nicht nur die Adresse einer Site im Web. Fast unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit<br />

hat sich der Handel mit den guten Namen zur Wertanlage entwickelt.<br />

Feine Adressen im Web bringen Geld. Domains als Zukunftswertanlagen.<br />

teuerste veröffentlichte Domain war dabei<br />

gambling.com für 2,5 Millionen Dollar. Mit<br />

acht Buchstaben markiert sie gleichermaßen<br />

die populärste Länge bei den Begriffen.<br />

Der Aufschwung jener Spezies kommt<br />

ohnehin nicht von ungefähr, denn die<br />

Buchstaben bergen einiges Potenzial: „Eine<br />

prägnante Domain ist ein Alleinstellungsmerkmal.<br />

Sie bringt Prestige, hat hohe<br />

Werbewirkung, verhilft zu Sichtbarkeit im<br />

Web und ist eine sinnvolle Geldanlage in<br />

wirtschaftlich unsicheren Zeiten“, erläutert<br />

Harald Hochmann, Gründer des Domainvermarkters<br />

Adomino. Die Zahlen<br />

der letzten Jahre sprechen eine deutliche<br />

Sprache und dürften so manchen Teilzeitspekulanten<br />

erblassen lassen. So wechselte<br />

unter anderem die Adresse job.at für<br />

408.000 Euro den Besitzer, aktien.de wurde<br />

kürzlich für 500.000 Euro gehandelt und<br />

kredit.de brachte immerhin stattliche<br />

892.500 Euro ein. Es geht noch besser: Als<br />

in Deutschland höchster je veröffentlichte<br />

Domainverkauf gilt shopping.de mit zwei<br />

Millionen Dollar.<br />

TEURER FLA<strong>DEN</strong>. Aber auch in Österreich<br />

rollt der Rubel. So erzielte etwa pizzeria.at<br />

mit 17.000 Euro ein ansehnliches<br />

Resultat. Tendenz steigend ebenfalls in der<br />

Alpenrepublik, seit heimische KMUs erkannt<br />

haben, das Präsenz auf der Datenautobahn<br />

mit einer guten beschreibenden<br />

WWW-Adresse Surfer anlockt und Umsätze<br />

steigert, was das Interesse an einschlägigen<br />

Objekten zusätzlich fördert. An<br />

der Nachfrage dürfte die Sache ohne-<br />

hin nicht scheitern: Über 200 Millionen<br />

Domainnamen sind weltweit registriert,<br />

68 FOKUS JUNI/JULI 2012

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