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GRATULATION DEN GEWINNER(INNE)N! - Fokus

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oder Gesetze im Geschäftsleben. Wie<br />

man sich auf allen Parketten bewegt, hat<br />

er einst als Junger am … glatten Eis<br />

gelernt. Jawohl, am Eis! Mit Partnerin<br />

Sabine Hauer wurde er österreichischer<br />

Juniorenmeister im Paarlauf.<br />

BALLWECHSEL. Ronnies Kunst der<br />

Kommunikation stach auch dem „alten“<br />

Edi Finger („I wer narrisch!“) ins Auge –<br />

vorerst als Tennisreporter, den es in die<br />

weite Welt zog. „Edi, i würd gern zum US-<br />

Open nach New York“, bettelte er 1978<br />

den Big Boss, der nur dann bereit war, den<br />

Finger zu rühren, „wennst Interviews<br />

vom Borg und vom Connors bringst, den<br />

mit den Quastln auf den langen Socken ...“<br />

Versprochen, gehalten. Ronnie heftete<br />

sich in Flushing Meadows bei jedem Training<br />

an Jimmys Fersen, verfolgte die Ballwechsel,<br />

bat um ein Interview „for the<br />

Austrian Radio“ – und bekam es. Mit<br />

einem Schlag war er nicht nur dabei, sondern<br />

mittendrin in der Szene. Leitgebs<br />

Motto hieß fortan: „Geh nicht zum<br />

Schmiedl, sondern gleich zum Schmied.“<br />

Ein Erfolgsrezept. Alt, aber gut.<br />

EHRGEIZ. Zu den wichtigsten Schrittmachern,<br />

wenn nicht Steigbügeln seines<br />

Lebens wurde der Pole Wojtek Fibak,<br />

einst Nr. 10 der Tenniswelt, Wien-Sieger<br />

1976, der Ronnies Freund und Ratgeber<br />

wurde. Für Tennisstar, Lech-Walesa-Solidarnosc-Freiheit-Anhänger<br />

und Kunst-<br />

Freak Fibak reiste er auch öfter nach<br />

Polen, um wertvolle Bilder ins westliche<br />

Ausland zu bringen – mit Herzklopfen,<br />

aber Erfolg. „Von Wojtek hab ich vor<br />

allem gelernt, dass es mehr gibt als Sport<br />

und Tennis!“ Dank und via Fibak konnte<br />

der Mödlinger Leitgeb auch Südstadt-<br />

Zögling Muster solchen Größen wie Ivan<br />

Lendl, etwa in Roland Garros, als Trainingspartner<br />

vermitteln. Und der Pole<br />

war’s auch, der Leitgeb und Muster<br />

anlässlich des Kitzbühel-Turniers 1984<br />

dazu animierte, gemeinsame Sache zu<br />

machen. „Ihr seid beide jung und ehrgeizig,<br />

ihr müsst es versuchen. Wer nichts<br />

riskiert, wird auch nichts gewinnen!“<br />

DAVISCUP. Nicht von heute auf morgen,<br />

aber bei Taten zumindest auf Raten ging<br />

es stetig bergauf. Im Sport. Im Manage-<br />

JUNI/JULI 2012<br />

ment. Im Geschäft. Im Privatleben.<br />

Nichts fällt einem in den Schoß. Leitgeb<br />

hat gewagt und verloren, riskiert und<br />

gewonnen, aber stets seine Lektionen<br />

so gut gelernt, dass er das Glück letztlich<br />

zwingen konnte – auf allen Ebenen,<br />

in jeder Hinsicht. Der verhinderte Spitzensportler<br />

wurde zum Top-Manager.<br />

Im Vorjahr im Hangar 7 am Airport<br />

Schwechat betrat er wieder erfolgrei-<br />

ches Neuland, das niemand zuvor berührt<br />

hätte. Als Studienabbrecher (Medizin)<br />

lernte er nicht nur aus dem<br />

(Globetrotter-)Leben und aus der<br />

Sport- wie Sportlerpraxis als jahrelanger<br />

Betreiber der Champ AG in Monte<br />

Carlo, St. Moritz, Köln und Wien (Twin<br />

Tower), sondern holte so nebenbei in<br />

Bregenz (Mental-Coaching) und Salzburg<br />

(bei Sportwissenschafter Dr. Müller)<br />

nach, was er des Profitennis wegen<br />

als Junger versäumt hatte – sein Diplom<br />

als „Master of Advanced Science“.<br />

ANLEIHE. Ronnie ist aber – alles andere<br />

denn abschätzig gemeint – nicht nur<br />

mit allen Wassern gewaschen und Salben<br />

geschmiert, sondern hat auch als<br />

Jetpilot buchstäblich in höhere Sphären<br />

abgehoben. „Begonnen hat alles 1995<br />

mit einer 172er-Cessna. In 100 Flugstunden<br />

hab ich die Ausbildung zum<br />

Berufspiloten gemacht, auch in den<br />

USA, ich bin dual geschult.“ Zusammen<br />

mit Ex-Salzburg-Fußballboss Rudi Quehenberger<br />

betreibt Leitgeb ein Bedarfsflugunternehmen<br />

mit drei Maschinen<br />

(zwei Citations, eine Citation 3, größere<br />

Reichweite), die nur zum Teil auch privat<br />

genutzt werden. Ronnie nimmt eine<br />

Anleihe bei Niki, wenn er frei nach Lauda<br />

sagt: „Auf längeren Reisen fliege ich<br />

Linie, die Stehzeiten für die Flieger wären<br />

zu teuer. Weder Rudi noch ich haben<br />

etwas zu verschenken!“ Umkehrschluss:<br />

Flugleidenschaft muss sich selbst finanzieren<br />

– und rentieren. Return of investment,<br />

nicht Fass ohne Boden.<br />

Wer mehr arbeitet, hat auch mehr Glück.<br />

HOCHZEIT. Leitgeb demonstriert, so<br />

scheint’s, wie man was wird im Leben,<br />

wenn man sich anstrengt. Oder anders<br />

gesagt: Glück des Tüchtigen, auch wenn<br />

er es erst im zweiten Anlauf findet. Wie<br />

mit Bettina Steigenberger, seiner zweiten<br />

Frau, die er im Juli 2008 am Wörthersee<br />

geheiratet hat – in einer dreitägigen<br />

Hochzeitsfete mit etwa 300 geladenen<br />

Gästen, die die deutsche Hotelerbin<br />

Nicht von heute auf morgen, aber bei Taten<br />

zumindest auf Raten ging es stetig bergauf.<br />

organisiert hatte. Am Anfang stand die<br />

standesamtliche Trauung am Bootssteg<br />

der Leitgeb-Villa in Pörtschach, am Ende<br />

die kirchliche Segnung der einmal geschiedenen,<br />

in zweiter Ehe glücklich vereinten<br />

Brautleute. Inzwischen teilen<br />

Ronnie und Bettina, die sich erstmals<br />

nicht mehr Steigenberger, sondern auf<br />

seinen Wunsch jetzt Leitgeb nennt, ihr<br />

Leben zwischen Wohnung in Wien, Villa<br />

in Pörtschach, Haus in Kitzbühel („Da<br />

hab ich ein Vorkaufsrecht erworben!“),<br />

Finca in Marbella und Destinationen, die<br />

sich nach Tennisterminen (Monte Carlo,<br />

Paris, Wimbledon, New York etc.) und/<br />

oder Golflust und -laune richten.<br />

SPURENSUCHE. Auch ohne Bettinas Millionen<br />

ist Ronnie längst ein gemachter<br />

Mann, der sein Geld gut und vernünftig<br />

angelegt hat – nicht zuletzt auch das Wiener<br />

Zinshaus in einer Immobilienstiftung<br />

für Florian, seinen Sohn aus erster Ehe,<br />

der aber nach Abschluss der Hotelfachschule<br />

keineswegs ins (inzwischen fast zur<br />

Gänze verkaufte) Steigenberger-Imperium<br />

einsteigen wird, ganz im Gegenteil. „Er<br />

hat sich bei mir für die gute Ausbildung<br />

bedankt“, schilderte Leitgeb, „aber dann<br />

gesagt, dass ihn diese Branche nicht interessiert,<br />

er will lieber im Sportsystem eine<br />

Karriere machen, in der UEFA (Fußball-<br />

Europaverband) oder in der ITF (Tennisweltverband)<br />

…“ Die jüngere, etwas kleinere<br />

Leitgeb-Ausgabe scheint auf den<br />

Spuren des Herrn Papa zu wandeln, vorerst<br />

noch auf leisen Sohlen. Der Apfel, so<br />

heißt es, fällt nicht weit vom Stamm ... �<br />

FOKUS 87

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